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FC Bayern: Salihamidzic gibt im Transfer-Kampf mit Topklubs auf

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FC Bayern: Salihamidzic gibt im Transfer-Kampf mit Topklubs auf

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Kapituliert Bayern?

Hasan Salihamidzic erklärt, dass der FC Bayern im Transferkampf mit den Topklubs chancenlos sei. Der Rekordmeister will wegen Corona eine andere Strategie fahren.
Für Bayern-Boss Hasan Salihamidzic sind Klubs wie PSG auf dem Transfermarkt übermächtig. Dem Rekordmeister bleibt nur Kreativität.
Maximilian Schwoch
Maximilian Schwoch

Müssen sich die Fans des FC Bayern in naher Zukunft an ein neues Bild gewöhnen? Keine großen neuen Stars und in letzter Konsequenz keine großen Titel mehr?

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Mit Dayot Upamecano holte der Rekordmeister bisher lediglich einen gestandenen Spieler als Neuverpflichtung, zahlte dank einer Ausstiegsklausel 42,5 Millionen Euro für die Dienste des Franzosen.

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Der 22 Jahre alte Innenverteidiger soll unter Neu-Trainer Julian Nagelsmann, der ebenfalls einen zweistelligen Millionenbetrag kostete, eine Schlüsselrolle einnehmen. Mit Omar Richards kam zudem noch ein 23 Jahre alter Linksverteidiger ablösefrei vom englischen Zweitligisten FC Reading.

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Viel mehr dürfte aus Bayern-Sicht im Sommer nicht mehr passieren, sofern nicht noch weitere Ablösen durch Spielerverkäufe generiert werden. Die Münchner müssen sparen. Die Corona-Pandemie hat im gesamten Profifußball Spuren hinterlassen, auch beim deutschen Serienmeister.

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Doch nicht alle Klubs halten sich auf dem Transfermarkt zurück. Paris Saint-Germain tätigte bereits drei hochkarätige Transfers. 60 Millionen Euro zahlte der Scheich-Klub für Achraf Hakimi, auch Sergio Ramos und Georginio Wijnaldum wechselten an die Seine. Beide kamen zwar ablösefrei, dürften aber ein königliches Gehalt und Handgeld einstreichen. Gleiches gilt für Gianluigi Donnarumma, dessen Wechsel zu den Franzosen bevorsteht.

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Salihamidzic: "Gegen manche Kräfte ist nichts zu machen"

Uli Hoeneß ist deshalb besorgt. "Ich dachte, dass die großen Transfers dieses Jahr ausbleiben. Aber wenn ich sehe, was PSG so ausgibt, wird mir angst und bange", verriet der Ehrenpräsident der Bayern im EM Doppelpass auf SPORT1. Er ergänzte: "Und jetzt will Chelsea auch noch 175 Millionen für Haaland ausgeben. Wir müssen uns warm anziehen."

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Auch der bald perfekte Transfer von Jadon Sancho, der für 85 Millionen Euro plus möglicher Boni zu den Red Devils wechseln wird, ist ein Fingerzeig, dass der Transfermarkt in diesem Sommer wieder Fahrt aufzunehmen scheint.

Aber nicht bei den Bayern. "Es ist nicht einfach, wenn man sieht, was andere investieren", gestand Sportvorstand Hasan Salihamidzic auf der Pressekonferenz zur Vorstellung der beiden Neuzugänge Upamecano und Richards auf SPORT1-Nachfrage.  Man selbst müsse versuchen, "auf andere Art und Weise sexy zu sein". Er gab aber mit Blick auf PSG und Co. zu: "Gegen manche finanziellen Kräfte ist nichts zu machen."

Kapituliert der Champions-League-Sieger von 2020 etwa vor der internationalen Konkurrenz? Klar ist: Der Rekordmeister rechnet in diesem Jahr mit einem Umsatzverlust von 150 Millionen Euro, wie Präsident Herbert Hainer vor einigen Tagen vorrechnete. Zudem stehen wichtige Vertragsverhandlungen mit Leon Goretzka und Kingsley Coman an. Auch dort wollen die Bayern im Zweifel hart bleiben, wie das Beispiel David Alaba verdeutlichte.

Ansprüche der Bayern werden nicht kleiner

Trotz der finanziellen Situation seien die Ansprüche allerdings nicht kleiner geworden. "Es ist weiter unser Ziel, Weltklasse-Fußball beim FC Bayern zu zeigen. International wollen wir ganz vorne dabei sein. Wir wollen es immer wieder schaffen, die Champions League zu gewinnen", sagte der Vorstandsvorsitzende Oliver Kahn vor einigen Tagen.

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Trotz eines schwächeren Kaders will der FC Bayern also weiter im Theater der Großen mitspielen. Man könne auch mit wirtschaftlicher Vernunft Erfolg haben, betonte Hainer. Kahn sprach von viel unternehmerischem Denken, das benötigt werde.

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Dennoch ist die Qualität des Bayern-Kaders auf dem Papier schwächer als in der Vorsaison. Mit David Alaba und Jêrôme Boateng gingen zwei jahrelange Leistungsträger in der Defensive, auch Javi Martínez ist als defensive Option nicht mehr da.

Richards muss erst noch nachweisen, dass er das von den Bayern geforderte Niveau erreichen kann. Und das wird er wohl gleich zu Saisonbeginn tun müssen. Denn mit Lucas Hernández und Alphonso Davies fallen gleich zwei mögliche Kandidaten für die Linkverteidigerposition wochenlang verletzt aus.

Trotz Verletztenmisere keine neuen Transfers

Für Salihamidzic dennoch kein Grund, auf dem Transfermarkt nachzurüsten. "Wir sind sehr gut besetzt, haben viele gute junge Abwehrspieler, die den Konkurrenzkampf annehmen werden", erklärte er. Man müsse zusehen, dass die beiden Patienten so schnell wie möglich wieder fit würden. Bei Davies rechnet Salihamidzic mit vier bis sechs Wochen Pause, auch Hernández soll im August zurückkehren. Er sehe daher keine Probleme. "Wegen dieser Verletzungen sind Transfers kein Thema."

Statt teurer Neuzugänge will der Rekordmeister den Nachwuchs noch stärker an die Profis heranführen, als es unter Hansi Flick der Fall war. "Der Campus wird für uns in der Zukunft ein wichtiger Faktor sein", erklärte Kahn und richtete auch eine Forderung an Nagelsmann: "Julian ist ein sehr ehrgeiziger Trainer, der auch junge Spieler entwickelt. Wir wollen auch, dass er Spieler nach vorne bringt, die wir so gar nicht auf dem Schirm hatten."

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Auch Hoeneß ist trotz der finanziellen Probleme optimistisch. "Bei uns ist eine Art Aufbruchsstimmung. Das wirtschaftliche Ergebnis wird dieses Jahr ganz schlecht sein. Aber das gibt die Chance, dass da ein Team zusammenwächst. Ich spüre beim FC Bayern einen Neubeginn", erklärte er im EM Doppelpass.

Dieser Neubeginn könnte für die Bayern die Chance sein, einige der viel gelobten Nachwuchsspieler tatsächlich ins Profiteam zu integrieren. Der letzte Spieler aus dem eigenen Nachwuchs, der langfristig den Sprung zu den Profis schaffte, war Alaba.

Das heißt allerdings nicht, dass die ganz großen Transfers in der Zukunft ausbleiben. Wenn man die finanziellen Möglichkeiten habe, "werden wir vielleicht auch verrückte Sachen machen", erklärte Salihamidzic bereits vor einigen Tagen.

Doch bis es so weit ist, gilt der neue Kurs des FC Bayern. Daran werden sich die Fans vorerst gewöhnen müssen.