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Eintracht Frankfurt: Drahtseilakt mit Filip Kostic nach Entschuldigung

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Eintracht Frankfurt: Drahtseilakt mit Filip Kostic nach Entschuldigung

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Der Fall Kostic und die Folgen

Eine Instagram-Entschuldigung von Filip Kostic wirft mehr Fragen auf als sie Antworten gibt. Eintracht Frankfurt steht vor einer gewaltigen Herausforderung.
Filip Kostic bleibt jetzt doch bei Eintracht Frankfurt
Filip Kostic bleibt jetzt doch bei Eintracht Frankfurt
© Imago
cmichel
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Wer dachte, dass das Thema Filip Kostic möglicherweise still und heimlich in den vier Wänden von Eintracht Frankfurt besprochen wird, der sah sich am Mittwochnachmittag getäuscht. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)

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Gegen 14 Uhr wählte der Serbe den Weg an die Öffentlichkeit - nicht etwa bei einer Pressekonferenz, sondern via Instagram.

Er „liebe Eintracht Frankfurt“ und sei „dankbar für alles, was ich hier habe“. Reue bei Kostic? Diese ist nur im ersten Satz erkennbar.

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Anschließend teilte der 28-Jährige seine Sicht mit: „Gegen Bielefeld war ich psychisch nicht leistungsbereit. Das war kein Streik!“ Er wolle sich gar bei den Fans für diese Falschinformation entschuldigen. Intern fand diese etwas eigenwillige Interpretation der Dinge freilich keine Zustimmung.

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Zwar erkannten die Verantwortlichen Wochen zuvor ganz genau, dass Kostic vor diesem Fehlverhalten nicht mehr vollständig auf die Aufgabe in Frankfurt fokussiert war. Die Bosse zeigten in Gesprächen viel Verständnis für die Situation des Flügelspielers, der ein lukratives Angebot von Lazio auf dem Tisch liegen hatte und mehr als die rund vier Millionen Euro in Frankfurt hätte verdienen können. Die Lösung, dem Training und der Bundesligapartie in Bielefeld fernzubleiben und das Smartphone auszustellen, war dennoch keine gute. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)

Deshalb war Kostic gefrustet

Wenige Tage später zeigte Kostic übrigens im Trikot von Serbien durchaus gute Leistungen. Der Linksfuß als Sündenbock in dieser Causa? Das wiederum wird ihm und der gesamten Sache nicht gerecht.

Kostic war drei Jahre lang als Musterprofi bei den Hessen bekannt. Auf ihn prasselte in den wilden Tagen kurz vor Schließung des Transferfensters einiges ein. Er sah zudem in den letzten Spielzeiten Kollegen und Freunde für viel Geld zu Topklubs wechseln, während für ihn die Megaofferten ausblieben. Auch dieser Punkt kann am Ego kratzen, Unverständnis hervorrufen.

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Der Trainerwechsel von Adi Hütter zu Oliver Glasner spielt in diesem Zusammenhang ebenfalls eine wichtige Rolle. Der neue Coach installiert ein neues System mit Viererkette, die Aufgaben ändern sich somit auch für Kostic.

Unter Hütter war das Spiel der Eintracht vollständig auf den Dampfhammer auf der linken Seite zugeschnitten. Funktionierte Kostic, dann ging es der Eintracht gut. Hatte der Offensivmann einen schlechten Tag, gab es nur äußerst selten Punkte für die Hessen. Es gibt durchaus Gründe für einen gewissen Frust.

Wer schuldet Kostic eine Erklärung?

Nebulös wird Kostic allerdings beim zweiten Teil seines Postings, es wirft mehr Fragen auf als das es Antworten gibt. „Einige Personen schulden mir eine Entschuldigung“, ließ er wissen. Wer das sein soll? Seine Berateragentur LIAN Sports? Sportvorstand Markus Krösche? Oder etwa Glasner, der eine neue Spielidee implementieren will? Kostic plötzlich in der Opferrolle? Diese Ansicht zu teilen, wird schwierig. So twitterte Berater Jörg Neblung: „Und auch hier darf die Frage gestellt werden, ob der „Spielerberater“ nicht vielleicht nur ein „Spielervermittler“ ist.“ Irgendwas lief hier gewaltig schief in der Kommunikation.

Immerhin aber gab es noch den Dank in Richtung Mitspieler. Martin Hinteregger hatte in seiner Rolle als Kapitän bereits nach der Partie in Bielefeld Partei für Kostic ergriffen: „Er hat so viel geleistet für den Verein. Ich glaube, jeder ist ihm einfach dankbar und freut sich, wenn er hier bleibt. Er muss zwar das Gespräch mit uns suchen, aber macht das Ding jetzt nicht so groß. Filip ist ein überragender Spieler und hat uns so viel gegeben. Da kann man den Ball auch mal ein bisschen flachhalten.“ Kollegen wie Kevin Trapp, Jens Petter Hauge oder Jens Grahl kommentierten das Kostic-Posting am Mittwoch sofort mit Herzchen.

Eintracht will Kostic nicht suspendieren

Es ist ein Drahtseilakt für die Eintracht. Die Frankfurter wollen Kostic einerseits reintegrieren und damit die Wahrscheinlichkeit für den sportlichen Erfolg in den Wettbewerben Bundesliga und Europa League erhöhen. Andererseits muss es für das Fehlverhalten eine Strafe geben.

Eine Suspendierung für die kommende Bundesligapartie gegen den VfB Stuttgart ist SPORT1-Informationen zufolge allerdings vom Tisch. Doch seine Instagram-Erklärung sollte er bis zum Gespräch nach seiner Rückkehr vom Nationalteam am Freitagnachmittag überdenken.

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