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FC Bayern: Julian Nagelsmann brachte Niklas Süle auf Kurs

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FC Bayern: Julian Nagelsmann brachte Niklas Süle auf Kurs

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Projekt Süle: Das ist Nagelsmanns Plan

Niklas Süle avanciert beim FC Bayern zum Stammspieler. Eine Entwicklung, die vor Kurzem nicht zu erwarten war - und ohne Julian Nagelsmann wohl nicht möglich wäre.
Niklas Süle stand in der vergangenen Saison beim FC Bayern immer wieder in der Kritik. Im Supercup zeigte der 25-jährige eine stabile Leistung. Wird er sich auf Dauer durchsetzen?
Lukas von Hoyer
Lukas von Hoyer

Momentan könnte man fast den Eindruck haben, Julian Nagelsmann hätte beim Anpacken von Sorgenkindern heilende Hände.

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Leroy Sané fliegt spielfreudig und selbstbewusst wie noch nie in München über den Rasen, Niklas Süle avanciert plötzlich wieder zum Stammspieler - und ist ein besonderes Projekt von Nagelsmann. (Champions League: FC Bayern - Dynamo Kiew, 21 Uhr im LIVETICKER)

Nur in einem Bundesligaspiel stand Süle bislang nicht in der Startaufstellung von Nagelsmann. Ansonsten hatte der 26-Jährige einen festen Platz in der Innenverteidigung sicher.

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Eine erstaunliche Wendung.

Nagelsmann mit früher Ansage an Süle

Denn in der vergangenen Saison spielte bei den Bayern nur eine untergeordnete Rolle, kam auf 20 Bundesligaspiele, in denen er zumeist auf die Position des rechten Verteidigers ausweichen musste. Da der Vertrag des gebürtigen Frankfurters im Sommer 2022 ausläuft, galt er sogar als Verkaufskandidat.

Nach Verletzungen und Kritik wegen ungesunder Ernährung und einer nicht ausreichend professionellen Einstellung war Nagelsmann so etwas wie die letzte Hoffnung für den Profi, doch noch einmal an der Säbener Straße durchzustarten. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)

Nach seiner Ankunft redete der neue Bayern-Coach direkt Klartext mit seinem Schützling - und platzierte einen eindeutigen Hinweis auch in der Öffentlichkeit. Die Message: Süle müsse an seinen Baustellen arbeiten. „Darüber habe ich mit ihm schon gesprochen. Er muss was tun, das weiß er“, sagte Nagelsmann der Sport Bild. Eine frühe Ansage an einen Wackelkandidaten.

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„Er braucht was zwischen die Hörner“

Eine Ansage, die wohl den richtigen Ton traf. Süle tat etwas und konnte so einen Verkauf vermeiden, der ihm womöglich geblüht hätte, wenn Nagelsmann den Daumen gesenkt hätte. Doch der junge Trainer hält große Stücke auf den Profi, den er bereits seit vielen Jahren kennt. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)

Er fordert ihn, er lobt ihn und er verteidigt ihn - wie zuletzt bei geleakten Chat-Nachrichten rund um Süle.

„Ich kenne Niki seit der Jugend und weiß, was er für Potenzial hat. Ich maße mir an, einen gewissen Draht zu ihm zu haben und ihn zu kitzeln“, sagte Nagelsmann am Dienstag auf der PK vor dem Champions-League-Spiel gegen Dynamo Kiew: „Wenn Du bei einem Spieler viel Potenzial siehst, dann versuchst Du alles, dass er es auf den Platz bringt. Wenn Du mit einem Spieler nicht mehr sprichst, dann ist Hopfen und Malz verloren, oder Du brauchst nicht mehr mit ihm sprechen, weil er überragend ist und über allem schwebt.“

Gesprochen hat Nagelsmann mit Süle schon zu gemeinsamen Hoffenheimer Zeiten viel. „Er braucht was zwischen die Hörner“, sagte er da einmal. Eine noch deutlichere Ansage wie zuletzt in München, die einen ähnlich positiven Effekt hatte.

Geleakte Chat-Nachrichten von Niklas Süle: Julian Nagelsmann spricht Klartext
01:21
Geleakte Süle-Nachrichten: Nagelsmann spricht Klartext

„Was machen die zwei Idioten mit mir?“

Bemerkenswert war auch bei der TSG Hoffenheim der Wandel gewesen, den Süle durchmachte. Dieser hatte sogar mit seiner Position zu tun.

Noch in der Jugend bei Eintracht Frankfurt hatte Süle auf der Zehn gespielt, nach der Ankunft im Hoffenheim-Nachwuchs unter den Trainern Nagelsmann und Xaver Zembrod, heute Co-Trainer beim FC Bayern änderte sich das.

Über die Sechs ging es immer weiter zurück, bis Süle in der Innenverteidigung angekommen war. „Dann hat er mal ein halbes Jahr gebraucht und gedacht: Was machen die zwei Idioten mit mir. Heute ist er glaube ich sehr glücklich darüber“, erinnert sich Nagelsmann.

Süle bald nicht wiederzuerkennen?

Am Ende machte er mit seinem heutigen Co-Trainer aus Süle den Spieler, der vom deutschen Rekordmeister umworben wurde.

„Er hat immer noch das Zehner-Gen in sich“, glaubt Nagelsmann und wünscht sich: „Er muss das noch mehr zeigen, dann wird er auch noch mehr Einfluss auf das Spiel nehmen. Das will ich aus ihm rauskitzeln.“

Am Dienstag ließ er sich bei seinem Lob auch noch zu einer Mischung aus Motivation und Ansage hinreißen: „Er nimmt eine gute Entwicklung. Er macht das professionell - auch das Drumherum macht er professionell. Er hat aber noch viele Schritte vor sich, damit ihr - wenn alles normal läuft - den Niki in drei, vier Monaten nicht mehr wiedererkennt im Vergleich dazu, wie er vor einem halben Jahr war.“

Das Projekt Süle ist also noch nicht abgeschlossen.

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