Home>Fußball>Bundesliga>

BVB und FC Schalke 04: Wunsch und Wirklichkeit klaffen auseinander

Bundesliga>

BVB und FC Schalke 04: Wunsch und Wirklichkeit klaffen auseinander

{}
{ "placement": "banner", "placementId": "banner" }
{ "placeholderType": "BANNER" }

Was Dortmund und Schalke unfreiwillig eint

Die Revier-Rivalen Dortmund und Schalke haben ein bitteres Wochenende hinter sich. Ein langjähriger Beobachter beider Klubs erkennt Parallelen.
Im Topspiel gegen RB Leipzig überraschte BVB-Coach Marco Rose mit Fünferkette und einem ungewöhnlichen Außenverteidiger. Taktische Stabilität erzeugte er damit nicht.
mhoffmann
mhoffmann

Es war kein gutes Wochenende für die beiden langjährigen Aushängeschilder des Ruhrpott-Fußballs.

{ "placeholderType": "MREC" }

Borussia Dortmund? Bittere Niederlage bei RB Leipzig. Jetzt vier Punkte weg vom FC Bayern München. In Unruhe versetzt in eine von Kapitän Marco Reus ausgelöste Diskussion um das System von Trainer Marco Rose. (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)

Der FC Schalke 04? Bittere Niederlage gegen Darmstadt 98. Nur noch Fünfter in der 2. Bundesliga. In Unruhe versetzt durch Diskussionen um Trainer Dimitrios Grammozis.

Natürlich: Die Probleme bei Champions-League-Stammgast Dortmund sind völlig andere als die des ins Unterhaus abgestürzten, um seine Existenz kämpfenden Revier-Rivalen.

{ "placeholderType": "MREC" }
FC Schalke 04 - SV Darmstadt 98 (2:4): Tore und Highlights | 2. Bundesliga
04:48
Nächster Schalke-Rückschlag: Hier fließen bittere Tränen

Lesen Sie auch

Aber einer, der beide Klubs aus nächster Nähe kennt, erkennt in der aktuellen Lage auch einige Parallelen. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)

BVB und Schalke 04: Wunsch und Wirklichkeit klaffen auseinander

„Bei beiden Mannschaften hat man die Situation, dass man offen unzufrieden mit sich selbst ist und dadurch im ganzen Verein eine Stimmung der Besorgnis erzeugt“, sagt Peter Müller, Sportchef der Funke Mediengruppe, der den Ruhrgebietsfußball seit über drei Jahrzehnten journalistisch begleitet.

Wunsch und Wirklichkeit klaffen auseinander, am Rheinlanddamm ebenso wie am Ernst-Kuzorra-Weg.

{ "placeholderType": "MREC" }

Und trotz der offensichtlichen Unterschiede ähnelt sich deshalb das Stimmungsbild, bemerkt Müller im Gespräch mit SPORT1.

Die einen wollen nach neun Jahren endlich mal wieder dem Rekordmeister gefährlich werden, die anderen zurück in Liga 1: Beiden Klubs verschwimmt das Ziel vor Augen - wobei die Tragweite der Erkenntnis in Gelsenkirchen eine völlig andere ist.

„Bei Schalke geht es um die Existenz“

„Bei Schalke geht es um die Existenz“, erinnert Müller: „Der Wiederaufstieg muss her, damit die finanzielle Not einigermaßen gelindert wird. Im Falle eines Verbleibs in der 2. Liga muss man erneut über Einsparungen reden, auch am Kader.“

Dementsprechend sind die Dortmunder Sorgen welche, „die Schalke gern hätte“ - wobei es beim Umgang mit den Sorgen wiederum ein paar Gemeinsamkeiten gibt.

Sowohl die Dortmunder als auch die Schalker Verantwortlichen stemmen sich deutlich gegen die (unterschiedlich gearteten) Diskussion um die jeweiligen Trainer.

„Das Verhalten ist ähnlich“, stellt Müller fest: „Aber die Motivation dahinter ist eine komplett andere.“

Reus vs. Rose: „Ein Trainer muss da anders denken“

In Dortmund gehe es darum, einem immer noch frisch installierten Coach die Zeit zu geben, die er braucht, um nachzuweisen, dass er die richtige Wahl ist, „bevor auch nur annähernd so etwas wie eine richtige Trainerdiskussion aufkommt“. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)

Völlig zu Recht übrigens, wie Müller findet: „Ein Marco Rose kann ja nichts für die großen Verletzungsprobleme, vor allem nicht für Erling Haalands Ausfall. Und dass er nicht zu ersetzen ist, das wissen sie in Dortmund auch.“

Auch die von Marco Reus in der Emotion nach der Leipzig-Pleite angestoßene Systemdiskussion findet Müller überhitzt: „Wenn du das Personal für die Viererkette nicht hast, musst du halt Fünfer- beziehungsweise Dreierkette spielen. Das war eine pragmatische Entscheidung von Rose. Und Manager Michael Zorc hat recht, wenn er sagt, dass die Mannschaft beide Systeme spielen können muss.“ (TAKTIK-ANALYSE: Darum ging Roses Plan nicht auf)

Müller versteht zwar die Perspektive des Offensivspielers Reus: „Klar, dass er in seiner Idealvorstellung gern besseres Pressing spielen und einen Mann im Mittelfeld mehr haben will - aber ein Trainer muss da anders denken.“

STAHLWERK Doppelpass: Doppelpass-Runde mit harter Kritik für BVB-Auftritt
04:36
Effenberg: "BVB braucht Drecksäcke"

Letztlich sei Reus‘ Wortmeldung - der schnell ein klärendes Gespräch mit Rose gefolgt ist - „ein Ausdruck allgemeiner Ratlosigkeit“.

Diskussion um Trainer Grammozis wird Schalke einholen

Die beobachtet Müller auch in der Diskussion um Grammozis auf Schalke, mit anderen Implikationen.

„Schalke würgt die Trainerdiskussion ab, weil man sie sich nicht leisten kann“, sagt er: „Man hat keine Alternative auf dem Markt - und wie sähe es aus, jetzt den Trainer zu wechseln? Nach großer Krise. Dann hast du wieder genau die Stimmung im Verein, die keiner haben will.“

Folgerichtig also, dass Manager Rouven Schröder sich nach dem Darmstadt-Spiel klar hinter Grammozis stellte.

Das Problem dabei: „Im Dezember stehen die entscheidenden Spiele gegen St. Pauli, Werder Bremen, den HSV an. Wenn die nicht gewonnen werden, kommen sie an der Trainer-Diskussion nicht mehr vorbei.“

Alles zur Bundesliga bei SPORT1: