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Bundesliga: Guido Streichsbier über Jonathan Burkardt von Mainz 05

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Bundesliga: Guido Streichsbier über Jonathan Burkardt von Mainz 05

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Streichsbier: Das sind die Qualitäten von Burkardt

Jonathan Burkardt entwickelt sich bei Mainz 05 mehr und mehr zum Klassestürmer. Ist er bald ein Kandidat für das Nationalteam? U18-Nationaltrainer Guido Streichsbier hat den Weg des 21-Jährigen genauestens verfolgt.
Für die Länderspielpause wurde U21-Kapitän Jonathan Burkardt zwar nicht von Hansi Flick nominiert, dennoch kam es zu einem kuriosen Telefonat mit dem Bundestrainer.
cmichel
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Der Blick auf die Statistik von Jonathan Burkardt verrät Kurioses.

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Borussia Dortmund und zweimal der FC Bayern München: So lauteten die beiden Vereine, gegen die der Angreifer des FSV Mainz 05 seine Bundesligatore eins bis drei erzielte. „Ich weiß nicht, warum ich bislang nur gegen die Topteams getroffen habe“, verriet er vergangenen Januar in einem Interview mit SPORT1.

Streichsbier: „Vielleicht waren Zipperlein im Nachhinein sogar gut“

Inzwischen trifft der 21-Jährige auch gegen andere Mannschaften, seine sieben Saisontore verteilen sich auf sechs Partien. U18-Nationaltrainer Guido Streichsbier hat den Weg von Burkardt drei Jahre lang begleitet.

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Erstmals sah er ihn als 15-Jährigen bei einer Sichtung in der Sportschule im thüringischen Bad Blankenburg. „Wir waren uns alle einig, dass er herausragende Fähigkeiten hat“, sagte Streichsbier bei SPORT1.

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Allerdings hatte Burkardt immer wieder mit kleineren Verletzungen zu kämpfen, die ihn in Jugendzeiten aus der Bahn warfen. Doch die Verantwortlichen von Mainz ließen ihn zu keinem Zeitpunkt fallen. „Vom Verein war es überragend, dass man ihm die nötige Zeit gegeben hat“, lobte Streichsbier und vermutete: „Vielleicht waren seine Zipperlein im Nachhinein sogar gut, weil er deshalb noch nicht ganz so früh im Fokus stand wie andere Talente.“ (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)

So wichtig sind Schwarz und Svensson für Burkardt

Heute begeistert Burkardt regelmäßig in der Bundesliga. Neben den sportlichen Fähigkeiten fällt seine bodenständige und ruhige Art auf.

Streichsbier bestätigte diesen Eindruck: „Als ich ihn dann 2017 in der U18 übernommen habe, war er gleich bei einem Lehrgang dabei. Dort haben wir uns länger unterhalten und ich habe gemerkt, wie reflektiert er ist. Schon da war zu spüren, dass eine Persönlichkeit am Heranwachsen ist.“

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Jonathan Burkardt im Duell mit der Mainzer U19 gegen den FC Bayern im September 2017
Jonathan Burkardt im Duell mit der Mainzer U19 gegen den FC Bayern im September 2017

In Mainz konnte sich Burkardt in einem ruhigen Umfeld, in dem Jugendspielern großes Vertrauen und die nötige Geduld entgegengebracht werden, reifen: „Bo Svensson als sein Jugendtrainer und Sandro Schwarz als erster Profitrainer haben an ihn geglaubt und an ihm festgehalten, weil sie gesehen haben, dass er ein herausragendes Talent ist. Man hat ihn nicht zu früh abgestempelt und nicht gesagt, dass es bei ihm nichts wird.“

Die Rückkehr von Svensson zu den Rheinhessen war für Burkardt daher ein echter Gewinn.

Das sind die Qualitäten von Burkardt

Der Chefcoach der Mainzer hat bereits viele Spieler auf ein anderes Niveau gehoben. Doch bei seinem Angreifer ist die Entwicklung so raketenhaft wie dessen Antritt. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)

Streichsbier schwärmte: „Seine Schnelligkeit ist herausragend, er kann aber auch auf den Außenpositionen spielen. Johnny hat das ballferne Einrücken im Blut, er will Tore machen. Es gibt Spieler, die vor dem Sechzehner warten, er hingegen geht in den gefährlichen Raum und zeigt, dass er Tore erzielen will.“

Mainz 05: Ballert sich Johnny Burkardt so zur Nationalelf?
02:44
Wird er Deutschlands Sturm-Lösung?

Tempo, Flexibilität, Torgefahr: Das Gesamtpaket ist verheißungsvoll. Die hohe Intensität, mit der Burkardt die Gegner beackert und Wege nach hinten mitgeht, zeichne ihn ebenfalls aus: „Er war bei dem einen oder anderen Spiel früh am Limit. Aber uns sind Spieler lieber, die alles aus sich herausholen und dann nach 60 Minuten den Arm heben und rausmüssen. Darunter hat damals zwar die Trefferquote gelitten, aber heute hilft ihm das sehr.“

Streichsbier wäre daher auch nicht verwundert, wenn er in Zukunft für die deutsche Nationalmannschaft auflaufen würde. (Bericht: Heidel: Dieser Mainzer bald im DFB-Team)

Streichsbier vermutet: „Qualität, die Flick sicherlich auf dem Zettel hat“

„Burkardt hat bei der U21 schon gezeigt, dass er auch als Einwechselspieler Tore erzielt und sofort da ist. Das ist ein wichtiges Zeichen für die Mannschaft“, nannte Streichsbier ein weiteres Qualitätsmerkmal.

Antizipation – auf und neben dem Feld: „Burkardt beobachtet von der Bank das Spiel und weiß sofort, wo er dem Gegner wehtun kann. Das ist eine Qualität, die Hansi Flick sicherlich mit auf seinem Zettel stehen hat.“ Vor allem bei Turnieren werden diese Eigenschaften benötigt. Enge Spiele werden oftmals durch Standards oder frische Spieler entschieden. Ein hellwacher Burkardt als Joker-Option in einem engen Viertelfinale? Warum nicht.

Gegen den FC Bayern München wird der Fokus am kommenden Spieltag noch stärker auf Burkardt gerichtet sein. Zwei seiner zehn Bundesligatreffer erzielte er gegen den deutschen Abonnementmeister. Kommen weitere Tore hinzu?

Wann folgt der nächste Karriereschritt?

Der Weg von Burkardt ist unabhängig dieser Begegnung vorgezeichnet. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)

Streichsbier vermutete: „Der nächste Schritt kommt dann irgendwann. Burkardt ist jetzt 21 Jahre alt. Wenn ein Spieler in seinen ersten drei bis vier Jahren auf eine gewisse Anzahl von Spielen und Toren kommt und dann seine Torgefahr und Persönlichkeit auch noch in der U21 hinterlegt, dann empfiehlt er sich nachhaltig.“

Aktuell habe er in Mainz jedoch „das optimale Umfeld“ für seine Entwicklung, da er „gefördert und jede Woche auf dem Platz gefordert“ werde. Dass Mannschaften der Güteklasse Borussia Dortmund, Bayer Leverkusen oder vielleicht auch FC Bayern, der die besten deutschen Spieler bei sich wissen will, bald genauer hinschauen?

Es wäre keine große Überraschung mehr bei dem Weg, den der gebürtige Darmstädter bislang in Mainz – wo er noch bis 2024 Vertrag hat - gegangen ist.

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