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FC Bayern: Leidet Robert Lewandowski unter Nagelsmann? Das sagen die Zahlen

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FC Bayern: Leidet Robert Lewandowski unter Nagelsmann? Das sagen die Zahlen

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Leidet Lewandowski unter Nagelsmann?

Robert Lewandowski scheint nicht ganz glücklich mit dem Spielstil des FC Bayern. Die Zahlen widerlegen ihn und legen nahe, dass er von einem Mitspieler besonders abhängig ist.
Im deutschen Klassiker musste der Bayern-Stürmer Sprechhöre ertragen, die sich über seinen zweiten Platz beim Ballon d'Or lustig machten. Der Pole zeigte auf dem Platz die entsprechende Reaktion.
Tobias Wiltschek
Tobias Wiltschek

Am Montag war Robert Lewandowski wieder obenauf.

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Der Stürmer-Star des FC Bayern erhielt den Award als bester Spieler des Jahres von der italienischen Zeitung tuttosport, was ihn zu einer Lobeshymne auf die Serie A verleitete.

Nicht, dass ein Wechsel nach Italien zum jetzigen Zeitpunkt wirklich realistisch wäre, Lewandowski war vermutlich einfach nur höflich, doch der Pole soll zuletzt nicht immer glücklich darüber gewesen sein, wie es für ihn im Verein aktuell läuft. (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)

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Beim 2:1-Erfolg gegen Mainz blieb er zum zweiten Mal in Folge in einem Pflichtspiel ohne Tor. Während des Spiels war er offensichtlich unzufrieden mit dem Angriffsspiel seiner Mitspieler, die ihn kaum aussichtsreich in Szene setzen konnten. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)

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Der 33-Jährige ging weite Wege, wich auf die Außen aus und holte sich sogar Bälle im Mittelfeld ab. Am Ende hatte er genau eine Torchance. Bereits vor gut einem Monat hatte Lewandowski während der letzten Länderspielpause bei einer Pressekonferenz bei der polnischen Nationalmannschaft angemerkt, dass er mit dem Spielstil unter Julian Nagelsmann zu kämpfen habe.

Lewandowski: „Bei Bayern nicht einfach“

„Bei Bayern war es in letzter Zeit nicht einfach für mich, Torchancen zu bekommen“, sagte er. „Es gab Spiele, in denen ich in den ersten 20 Minuten nicht viele Bälle bekommen habe.“ Deshalb habe er sich zuletzt „richtig tief fallen lassen“ müssen.

Es ist, das muss man bei 25 Toren in 22 Pflichtspielen für die Bayern in dieser Saison betonen, Jammern auf hohem Niveau.

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Aber ist das Jammern auch berechtigt? Bekommt Lewandowski unter dem neuen Trainer Nagelsmann wirklich nicht mehr so viele Abschlüsse wie in der vergangenen Spielzeit, als er mit 41 Toren den Uralt-Rekord von Gerd Müller in der Bundesliga gebrochen hatte?

Vor dem Spiel beim VfB Stuttgart stand der 33-Jährige in der aktuellen Bundesliga-Saison bei 16 Toren in 15 Partien. Ein unfassbarer Wert, aber eben einer, der um vier Tore schlechter ist als der aus der vergangenen Saison.

Dass dies daran liegt, dass er von seinen Mitspielern nicht mehr ganz so oft mit Vorlagen gefüttert wird, ist aber falsch.

Lewandowski kam in dieser Saison an den ersten 15 Spieltagen in etwa genauso oft zum Torschuss (alle 21 Minuten) wie in der letzten Saison (20), die besonders guten Tormöglichkeiten („Großchancen“) sind sogar eher mehr als weniger geworden (alle 91 Minuten eine, letzte Saison alle 98).

Beim Kantersieg in Stuttgart am Dienstagabend bekam er dann wie zum Beleg seine Treffer zum 3:0 und 4:0 perfekt von Serge Gnabry aufgelegt.

Lewandowski: Mehr Abschlüsse im Strafraum

Noch deutlicher sind die Zahlen, was die Abschlüsse innerhalb des Strafraums angehen. Dieser Anteil hat sich von 75 auf 89 Prozent gesteigert. Nur elf Prozent seiner Torschüsse gibt Lewandowski also von außerhalb des Strafraums ab.

Er hat zwar im Durchschnitt fünf Ballkontakte pro Spiel weniger als noch in der Saison unter Hansi Flick. Doch seine Ballbesitzphasen im Strafraum sind nicht weniger geworden.

Es lässt sich also zu dem Schluss kommen, dass auch Lewandowski selbst eine gewisse Mitverantwortung daran trägt, dass er „nur“ drei Tore in den vergangenen fünf Spielen erzielt hat - zumal er im Saisonvergleich nur 57 Prozent statt 75 Prozent seiner Großchancen nutzt (erneute Anmerkung: Jammern auf sehr hohem Niveau).

Allerdings ist Lewandowskis Frust auch zu verstehen - und zumindest an einer Statistik auch festzumachen. Das hängt aber nicht mit schwächer gewordenen Mitspielern, sondern mit dem Fehlen eines gewissen Teamkollegen zusammen.

Fehlen von Kimmich schwächt auch Lewandowski

Seit Joshua Kimmich aufgrund von Corona-Quarantäne und -Infektion nicht mehr auf dem Platz steht, erzielt nicht nur der FC Bayern insgesamt im Schnitt knapp zwei Tore weniger pro Bundesliga-Spiel.

Er habe „seine Mitspieler im Stich gelassen“, erklärte Kimmich am Sonntag in einem ZDF-Interview. Blickt man auf die Zahlen, trifft das auch auf Lewandowski zu.

Dessen Zahlen nahmen seitdem merklich ab. In den vier Partien ohne Kimmich Lewandowski nur eine Großchance, in den elf Spielen mit Kimmich auf dem Rasen waren es 13!

Mit Kimmich als Antreiber und Ideengeber kam der Stürmer auf 13 Tore in elf Spielen, ohne ihn waren es in vier Partien „nur“ drei Tore.

Ja, auch diese Statistik unterstreicht, dass solche Zahlen hierzulande nur beim FC Bayern als Problem gewertet werden können. Dennoch dürfte vor allem Lewandowski Kimmichs Comeback entgegensehnen.

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