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Schiedsrichter Felix Zwayer und seine Rolle im Hoyzer-Skandal

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Schiedsrichter Felix Zwayer und seine Rolle im Hoyzer-Skandal

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Die Akte Felix Zwayer

Im Zuge der Aufregung rund um das Topspiel holt Schiri Felix Zwayer die Vergangenheit ein. SPORT1 beleuchtet die Rolle des Referees im Hoyzer-Skandal.
Der FC Bayern hat das Topspiel des 14. Bundesliga-Spieltags mit 3:2 in Dortmund gewonnen. Im Fokus der Partie war vor allem Schiedsrichter Felix Zwayer.
Johannes Fischer
Johannes Fischer

Als sich Jude Bellingham nach der 2:3-Niederlage von Borussia Dortmund gegen den FC Bayern seinen Frust von der Seele redete, wurde es brenzlig.

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„Man gibt einem Schiedsrichter, der schon mal ein Spiel verschoben hat, das größte Spiel in Deutschland. Was soll man da erwarten?“, stellte Bellingham eine rhetorische Frage mit ungeheurer Brisanz. (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)

Felix Zwayer, der nach einigen strittigen Entscheidungen im Topspiel von vielen BVB-Akteuren als Sündenbock abgestempelt wurde, war der Adressat von Dortmunds Teenager.

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Dabei bezieht sich Bellinghams Satz auf den so genannten Hoyzer-Skandal im Jahr 2004, bei dem auch Zwayer zumindest in einer Nebenrolle involviert war.

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Hoyzer sorgte für das HSV-Aus im DFB-Pokal

SPORT1 zeichnet die Rolle des heute 40 Jahre alten Schiedsrichters nach.

Hauptakteur des damaligen Skandals war der Schiedsrichter Robert Hoyzer, der zugab, Spiele der 2. Liga, Regionalliga und im DFB-Pokal verschoben zu haben.

Schiedsrichter Felix Zwayer im Jahr 2004
Schiedsrichter Felix Zwayer im Jahr 2004

In Erinnerung blieb vor allem das Pokal-Aus des Hamburger SV, der nach einer 2:4-Niederlage gegen den SC Paderborn durch zwei (absichtliche) Fehlentscheidungen per Elfmeter aus dem Wettbewerb ausschied.

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Während Zwayer bei dieser Begegnung nicht an der Seitenlinie stand, war er bei anderen gekauften Spielen als Linienrichter im Einsatz.

Die Zeit deckte 2014 anhand des DFB-Urteils gegen die Beteiligten des Skandals in einem umfangreichen Dossier die Rolle des heutigen FIFA-Schiedsrichters auf.

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Der wichtigste Satz im DFB-Dokument: „Es ist davon auszugehen, dass Felix Zwayer dem ersten Anwerbeversuch Robert Hoyzers nicht in der von einem redlichen Schiedsrichter zu erwartenden Art und Weise widersprochen und das Geld entgegengenommen hat.“

Als gesichert gilt, dass Zwayer im Mai 2004 für das Regionalligaspiel zwischen dem SV Wuppertal und den Amateuren von Werder Bremen 300 Euro angenommen hat, um „als Schiedsrichter-Assistent kritische Situationen für den Wuppertaler SV zu vermeiden“.

Zwayer macht mit - und sorgt für Aufklärung

Desweiteren habe Zwayer die ihm bekannten Manipulationen dem DFB über einen längeren Zeitpunkt nicht gemeldet. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)

Dabei ist zu sagen, dass Zwayer (zusammen mit Lutz Michael Fröhlich, Olaf Blumenstein und Manuel Gräfe) einer der Schiedsrichter war, der den Skandal letztlich aufdeckte.

Am Ende stellte die Staatsanwaltschaft das Verfahren gegen Zwayer im November 2005 wegen geringfügiger Schuld gegen eine Geldstrafe ein. Kein Verurteilung, aber auch kein Freispruch. „Nicht unerheblichen Bedenken“ habe man, so formulierte es der Sprecher der Staatsanwaltschaft nach dem Urteil.

Ex-Schiedsrichter Robert Hoyzer
Ex-Schiedsrichter Robert Hoyzer

Jener Gräfe sah die Rolle seines Kollegen allerdings von Beginn an kritisch. „Wer einmal Geld angenommen und Hoyzers Manipulation ein halbes Jahr verschwiegen hat, sollte keinen Profifußball pfeifen“, sagte er einmal.

Die Vergangenheit holt Zwayer ein

Wasser auf die Mühlen der Zwayer-Gegner – und genau die Forderung, auf die sich Bellingham bezog.

Schon vor etlichen Jahren gab es Stimmen, dass Zwayer sich einen Makel aufgebürdet hat, der er nicht mehr loswerden könne.

„Was wäre zum Beispiel, wenn das DFB-Urteil dem englischen Boulevard in die Hände fallen würde, nachdem Zwayer in einem WM-Halbfinale einen Elfmeter gegen England gegeben haben würde?“, zitierte die Zeit einen Kollegen Zwayers aus Hoyzer-Zeiten. „Die Situation muss wahnsinnig anstrengend für Felix sein.“

Unbestritten ist Zwayer ist die Jahre zu einem Unparteiischen gereift, der sich national wie international höchste Meriten verdient hat. Wie rund um das Topspiel gesehen, lässt ihn die Vergangenheit trotzdem nie ganz los.

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