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Bundesliga: Wechselt Djibril Sow von Eintracht Frankfurt wie Granit Xhaka in die Premier League?

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Bundesliga: Wechselt Djibril Sow von Eintracht Frankfurt wie Granit Xhaka in die Premier League?

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Geht Sow den Weg von Vorbild Xhaka?

Djibril Sow hat sich zu einem Schlüsselspieler bei Eintracht Frankfurt aufgeschwungen. Der Mittelfeldspieler will sich nun auch in der Nationalmannschaft in die erste Reihe kämpfen - und dann den Schritt nach England wie sein Vorbild Granit Xhaka wagen?
Das Jahr 2021 neigt sich dem Ende. Guter Zeitpunkt, um das Bundesliga-Jahr von Eintracht Frankfurt Revue passieren zu lassen.
cmichel
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140 Pflichtspiele für Borussia Mönchengladbach und 232 Partien für Arsenal hat Granit Xhaka bestritten. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)

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In der Nationalmannschaft der Schweiz ist der 98-malige Nationalspieler unumstrittener Anführer. Mit seinen 29 Jahren gibt er dem Team Halt, er delegiert auf dem Platz und in der Kabine, sein Wort hat Gewicht. Wenn Xhaka spricht, dann wird genauestens hingehört. Er ist das „Role Model“, das Aushängeschild.

Sow schwärmt von Vorbild Xhaka: „Als Leader ein Vorbild“

Djibril Sow wird am 6. Februar 25 Jahre alt. Er hat sich bei Eintracht Frankfurt peu à peu zum Schlüsselspieler entwickelt, ihm ist still und heimlich der Schritt vom Talent zu einem der Topspieler der Bundesliga geglückt. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)

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Er sagte einst bei einem Gespräch in kleiner Journalistenrunde: „Xhaka ist vor allem als Persönlichkeit, als Leader ein Vorbild. Er bringt eine Präsenz auf den Platz, die ich so noch nicht oft gesehen habe.“

Zu dem Zeitpunkt dieser Aussage war Sow noch 23 Jahre jung, er kämpfte sich gerade aus seinem Leistungstief bei den Hessen heraus. Ex-Trainer Adi Hütter setzte zu Beginn der Saison 2020/21 zunächst auf andere Kräfte im Mittelfeld (Bundesliga: FC Augsburg - Eintracht Frankfurt ab 15.30 Uhr im LIVETICKER).

Sow musste sich gedulden, auf seine Chance warten. Doch mit dem 21. November 2020 – einem 1:1 gegen RB Leipzig – ist ihm der endgültige Durchbruch zum Stammspieler gelungen. Seitdem verpasste Sow nur noch drei Ligaspiele – unfreiwillig, weil gelbgesperrt, leicht verletzt oder zuletzt von einem unklaren Corona-Testergebnis außer Gefecht gesetzt. Inzwischen durfte er die Quarantäne aber wieder verlassen, einem Einsatz im nächsten Duell in Augsburg steht wohl nichts mehr im Weg.

Sow war schon an sieben Toren beteiligt

Ohne Sow geht es inzwischen nicht mehr im Mittelfeld der Eintracht.

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Im ersten Jahr kam er zunächst an, in der zweiten Saison stabilisierte er sich und in der dritten Spielzeit startet er vollumfänglich durch.

Dabei ist der Marathonmann, der mit durchschnittlich 12,01 Kilometern pro Partie – trotz Dreifachbelastung! - zu den Top 5 der laufstärksten Spieler der Bundesliga gehört, nun auch torgefährlich geworden.

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Abschluss statt Quer- oder Rückpass, Nähe zum Strafraum: Trainer Oliver Glasner hat Sow zu mehr Offensivdrang ermutigt. Drei Treffer und vier Vorlagen in 24 Pflichtspielen sprechen eine deutliche Sprache. In den 69 Partien zuvor jubelte Sow nur einmal und bereitete sieben Tore vor. Es ist ein gewaltiger Sprung nach vorne für ihn.

Hoffnung auf den Durchbruch in der Nationalmannschaft

Diese Statistiken sollen ihn auch in der Nationalmannschaft nach vorne bringen.

Dort kam er bislang nicht über den Status des Ergänzungsspieler hinaus, stand bei der Europameisterschaft insgesamt nur 45 Minuten auf dem Platz. Während das Team glänzte und erst im Viertelfinale ausschied, nahm Sow eine Nebenrolle ein.

Das soll sich bei der Weltmeisterschaft im kommenden Winter in Katar ändern, wie er bereits im SPORT1-Interview ankündigte: „Ich hoffe, dass ich schon bald eine wichtigere Rolle in der Nationalmannschaft einnehmen kann.“

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Auf Vereinsebene hat sich die viele Arbeit bereits ausgezahlt. Sow ist mental stärker geworden, mit einem Privattrainer hat er physisch und psychisch an sich gearbeitet. Auffällig ist seine Emotionalität. Hat Sow früher oftmals geschwiegen, spricht er nun mit dem Schiedsrichter, sucht teilweise auch die Konfrontation, ohne den Bogen dabei zu überspannen.

Im Zweikampfverhalten hat er ebenfalls zugelegt (159 Duelle bestritten), wenngleich der so drahtig wirkende Mittelfeldmann hier noch stabiler und durchsetzungsfähiger (rund 48 Prozent gewonnen) werden muss. Aber der sympathische Familienpapa wird weiter an sich und seinen Schwächen arbeiten. Sow hat eine gesunde Mischung aus Demut und Ehrgeiz, er ist klar im Kopf und weiß, wohin er will.

Die Eintracht gab 14 Millionen Euro für Sow aus

Der Eintracht waren diese Attribute im Sommer 2019 nach SPORT1-Informationen insgesamt 14 Millionen Euro wert. Sow war zuvor mit Young Boys Bern zum zweiten Mal Meister geworden, der Zeitpunkt für die Bundesliga-Rückkehr war gekommen. Der erste Versuch bei Borussia Mönchengladbach Fuß zu fassen kam möglicherweise noch zu früh.

Sein damaliger Coach Lucien Favre, Landsmann von Sow, war schon nach wenigen Wochen entlassen. Unter den Nachfolgern André Schubert und Dieter Hecking stagnierte die Entwicklung des damals noch 19-Jährigen.

Als Sow dann auch noch im DFB-Pokal-Halbfinale – ausgerechnet gegen die Eintracht – im Elfmeterschießen die Nerven versagten, musste er einen Schritt zurückgehen, um anschließend mehrere Steps nach vorne machen zu können.

Sow schwärmt von der Premier League

Von Glasner gab es dafür zuletzt auf SPORT1-Nachfrage ein Sonderlob: „Wir zeigen ihnen Dinge auf, aber es liegt an den Spielern, sie auch umzusetzen.“ Sow habe man aufgezeigt, „welche Räume er besetzen kann. Das war dann nicht ganz so ein Blödsinn.“

Glasner erklärte weiter: „Dann schweißt Djibi einen Ball in den Winkel, bekommt Selbstvertrauen und legt gleich nach. Aber alles, was er erreicht hat, hat er erreicht und nicht wir Trainer.“

Sollte Sow sich in dieser Rasanz weiterentwickeln, wird er bald reif sein für den Sprung zu einem noch größeren Team. Möglicherweise nach England? Klar ist, dass Teams wie Arsenal, Manchester United oder FC Liverpool die besten Spieler der Bundesliga im Blick haben.

Sow hat sich auf seiner Position im zentralen Mittelfeld in diese Kategorie hochgearbeitet. „Die Premier League ist meiner Meinung nach die Liga mit der höchsten Attraktivität. Die besten Spieler messen sich dort. Ich habe immer davon geträumt, in der Premier League zu spielen“, sagte er zuletzt im SPORT1-Interview.

Das sagt Sow zu seiner Zukunft

Angesichts des engen Rahmenterminkalenders schob Sow zwar nach: „Die Energie, über einen nächsten Schritt nachzudenken, habe ich derzeit nicht.“

Doch die Parameter Alter, einen bis 2024 laufenden Vertrag mit Ausstiegsklausel im Bereich der 30-Millionen-Marke und der Wunsch, bald schon im Optimalfall neben Vorbild Xhaka eine tragende Rolle im Mittelfeld der Schweiz einnehmen zu können, machen ihn auf dem Markt interessant.

Sow jedenfalls wird diese Dinge ausblenden und will bei seinem persönlichen Rückrundenauftakt an die starken Leistungen aus dem Jahr 2021 anknüpfen.

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