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Max Eberl hört bei Gladbach auf: Stefan Effenberg zieht den Hut - und schlägt Alarm

Eberl-Aus: Effenberg schlägt Alarm

Der Abschied von Max Eberl als Sportdirektor von Borussia Mönchengladbach schlägt hohe Wellen. Stefan Effenberg hat riesigen Respekt vor der Entscheidung - schlägt aber auch Alarm.
Stefan Effenberg hat sich zum Abschied von Max Eberl geäußert
Stefan Effenberg hat sich zum Abschied von Max Eberl geäußert
© Imago
Der Abschied von Max Eberl als Sportdirektor von Borussia Mönchengladbach schlägt hohe Wellen. Stefan Effenberg hat riesigen Respekt vor der Entscheidung - schlägt aber auch Alarm.

Der Abschied von Sportdirektor Max Eberl vom Bundesligisten Borussia Mönchengladbach hat in der Fußball-Welt für Aufsehen gesorgt. (BERICHT: Reaktionen - Kramers emotionale Worte zu Eberl)

„Eberl ist ein Vorbild, weil er offen darüber spricht, wie ihn die Belastung und der Fußball krank gemacht haben“, schreibt SPORT1-Experte Stefan Effenberg in seiner Kolumne für t-online.

Darüber werde in der Branche viel zu wenig gesprochen - auch wenn es sicherlich schon viel besser geworden sei in den vergangenen Jahrzehnten. (KOMMENTAR: Das Dilemma der Bundesliga)

Effenberg ringt die Entscheidung von Eberl jedenfalls „riesigen Respekt“ ab: „Nur wenige haben den Mut, mit so einer Überzeugung diesen Schlussstrich zu ziehen.“ (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)

Max Eberl verschiedet sich von Borussia Mönchengladbach

Am Freitag hatte sich Eberl in einer denkwürdigen Abschieds-PK unter Tränen nach 23 Jahren von Borussia Mönchengladbach verabschiedet - und gleichzeitig auch auf Zeit aus dem Fußball-Geschäft.

Jeder, der behauptet, Eberl würde seine Borussia damit im Stich lassen oder anderweitig ein böses Wort für diese Entscheidung findet, ist laut Effenberg „auf dem absoluten Holzweg“.

Der 53-Jährige weiter: „Hier geht es nicht mehr um Fußball. Hier geht es um das Leben. Um Gesundheit. Um Familie. Um etwas Wichtigeres und Größeres als den Sport.“ (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)

Der frühere Gladbach-Kapitän schickt auch eine klare Warnung an alle anderen: „Reden ist dabei das eine, Machen das andere. Und deshalb warne ich und sage: Vorsicht, Leute! Passt auf Eure Gesundheit auf und nehmt lieber mal eine Auszeit.“

Stefan Effenberg warnt: „Ich bin oft erschrocken ...“

Für Effenberg ist Eberl nur ein Beispiel. Es gebe viele andere Personen, die an die Erschöpfungsgrenze und darüber hinaus gehen würden, um Erfolg zu haben. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)

„Ich bin oft erschrocken, wenn ich sehe, was diese Belastung mit Trainern macht. Wenn einer ein paar Jahre im Ausland gearbeitet hat und zurückkommt, ist er oftmals um einige Jahre mehr gealtert, als er weg war. Weil er sich aufgeopfert hat für einen Verein“, schreibt Effenberg.

Abstiegsangst um den Tabellenzwölften hat er trotz der prekären Lage und des Eberl-Abgangs nicht: „Die Qualität der Mannschaft ist groß genug, um diese Saison zumindest nicht in Abstiegsnot zu geraten. Und die Strukturen sind gefestigt genug, um die richtigen Entscheidungen für die Zukunft zu fällen.“

Eberl war im Januar 1999 als Profi zur Borussia gekommen, im Oktober 2008 übernahm er den Posten des Sportdirektors und führte Gladbach dreimal in die Champions League.

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