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BVB: Trotz Gala gegen Gladbach - ist Marco Reus kein Unterschiedsspieler mehr?

Kein Unterschiedsspieler mehr?

Marco Reus läuft gegen Mönchengladbach zur Höchstform auf. Doch - anders als im Vorjahr - bleibt der BVB-Kapitän in den entscheidenden Partien dieser Saison unter seinen Möglichkeiten.
Nach dem Debakel gegen die Glasgow Rangers meldet sich der BVB mit einem Kantersieg zurück. Gegen die Borussia Mönchengladbach zeigt besonders Marco Reus eine sensationell starke Leistung.
Marco Reus läuft gegen Mönchengladbach zur Höchstform auf. Doch - anders als im Vorjahr - bleibt der BVB-Kapitän in den entscheidenden Partien dieser Saison unter seinen Möglichkeiten.

Zwei Tore selbst erzielt, insgesamt an fünf Treffern beteiligt: Marco Reus hat seinen Kritikern gegen Borussia Mönchengladbach (6:0) die wohl bestmögliche Antwort geliefert. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)

Nach der blamablen 2:4-Pleite gegen die Glasgow Rangers am Donnerstag hatte selbst BVB-Sportchef Michael Zorc drastische Worte gegenüber der eigenen Mannschaft um Kapitän Reus gefunden.

„Es war von der ersten bis zur letzten Minute eine peinliche und blamable Leistung, die eines Europapokal-Spiels einfach nicht angemessen war. Unsere Mannschaft war zu keiner Zeit bereit für dieses Spiel“, hatte der Manager im Gespräch mit SPORT1 erklärt. (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)

Reus war zudem insbesondere in den Fokus von Sky-Experte Lothar Matthäus geraten: „Marco Reus kämpft mit sich selbst und hat keine Konstanz. Und solche Spieler sollen dann die Mannschaft führen? Sehr schwierig.“

Reus mit Gala-Auftritt gegen Gladbach

Nun lieferten Reus und Borussia Dortmund wieder mal eine überzeugende Leistung ab und untermauerten damit den bisherigen Saisonverlauf, der einer Achterbahnfahrt gleicht. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)

Reus schaffte bei dem Gala-Auftritt sogar Außergewöhnliches: Zum ersten Mal war der Offensive in einer Partie bei fünf Toren direkt involviert. Zuletzt war dies beim BVB Pierre-Emerick Aubameyang im November 2016 gelungen.

Doch abseits der Anerkennung für Reus‘ Performance bleibt bei dem 32 Jahre alten Nationalspieler ein Problem bestehen: Anders als noch im Vorjahr zeigt der Dortmunder in den wichtigen Spielen nicht das, was die Mannschaft von einem Leader braucht.

Zwar stellte Reus mit insgesamt vier Toren aus den letzten beiden Ligaansetzungen gegen Union Berlin und Gladbach seine offenbar immer noch vorhandene Klasse unter Beweis, doch gegen Top-Teams ist ihm derartiges schon länger nicht mehr gelungen.

Reus bleibt blass in den wichtigen Spielen

Im Endspurt der Saison 2020/21 hatte der Kapitän noch selbst dafür gesorgt, dass sich Borussia Dortmund für die Champions League qualifizierte. An den letzten drei Spieltagen trug sich Reus jeweils einmal in die Torschützenliste ein. Gegner waren damals unter anderem RB Leipzig und Bayer Leverkusen - zwei Vereine, die im Normalfall stets zur Spitzengruppe der Bundesliga gehören.

Allerdings sieht das seit dieser Spielzeit ganz anders aus: In den wichtigen K.o.-Spielen, wie im DFB-Pokal gegen den FC St. Pauli (1:2) oder zuletzt im Europacup gegen die Rangers, blieb Reus regelrecht unsichtbar auf dem Rasen. Passend dazu erlitt der BVB in den beiden angesprochen Begegnungen empfindliche Rückschläge. Seine Tore macht Reus indes bei Siegen gegen Stuttgart, Frankfurt oder Mainz.

Es scheint zudem - das ist auch die Meinung von SPORT1-Chefredakteur Pit Gottschalk -, als bringe der langjährige Nationalspieler das notwendige Arbeitspensum nur dann auf, wenn die Öffentlichkeit und Vereinsführung wie jüngst zum Rundumschlag ausholen.

Ähnliches gilt auch für den Rest der Mannschaft. Ein Team, das mit so viel Potenzial ausgestattet ist, welches jedoch immer wieder ungenutzt bleibt.

BVB verschwindet manchmal in einem Loch

Manchmal spielt das Team mitreißend, verschwindet dann jedoch in einem Loch und taucht in den wichtigen Partien nicht wieder auf.

Analog verhält sich Reus, der grundsätzlich eine hohe Veranlagung besitzt, doch weite Teile seines potenziellen Leistungsvermögen nicht konstant ausschöpft. Selbstverständlich kann man nach Auftritten wie gegen Gladbach ins Schwärmen geraten - doch langfristig springt kaum Zählbares raus.

Folglich ist die Titelsammlung von Reus beim BVB überschaubar. Zwei DFB-Pokalsiege (2017 und 2021) stehen zu Buche, ansonsten müssen die Schwarz-Gelben in den letzten Jahren stets zusehen, wie die Meisterschale nach München wandert.

Reus kann in die Top 10 der ewigen Torjägerliste vorrücken

Trotz allem hat Reus bereits 144 Bundesligatore auf seinem Konto und könnte sogar noch in die Top 10 der ewigen Torjäger aufsteigen. Dazu fehlen ihm noch 33 Tore.

Dass er seine Treffer immer noch in wichtigen Spielen anbringen kann, muss er in dieser Saison allerdings noch nachweisen.

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