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"Nicht einfach, Nein zu Bayern zu sagen": Amine Adli von Bayer Leverkusen im Interview

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"Nicht einfach, Nein zu Bayern zu sagen": Amine Adli von Bayer Leverkusen im Interview

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Top-Talent: Darum bin ich nicht zu Bayern

Amine Adli spricht bei SPORT1 über seine ersten Monate bei Bayer Leverkusen. Der 21-Jährige erklärt, wie er mit der Werkself die Bayern knacken will.
Der FC Bayern hatte im Sommer großes Interesse an Bayer-Stürmer Amine Adli. Nun erzählt er, warum er sich damals für die Werkself und gegen den Rekordmeister entschieden hat.
Lukas Rott
Lukas Rott

Amine Adli hat seit seinem Wechsel zu Bayer Leverkusen eine starke Entwicklung hingelegt. Mit drei Bundesligatoren und zwei Vorlagen konnte er seine spielerischen Qualitäten beweisen und sich eine wichtige Rolle ergattern - Adli stand wettbewerbsübergreifend bereits 30 Mal auf dem Platz.

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Wenn die Werkself am Samstag in der Allianz Arena beim FC Bayern zu Gast ist (FC Bayern - Bayer Leverkusen ab 15.30 Uhr im LIVETICKER), erhoffen sich viele Fans ein Spektakel. Denn das Spitzenspiel zwischen dem Rekordmeister und der Bayer-Elf sorgte schon in den vergangenen Spielzeiten häufig für großartigen Fußball.

Im SPORT1-Interview verrät Adli, wie er der Bayern-Defensive das Leben schwer machen will und welcher Gladbacher für ihn wie ein Bruder ist.

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SPORT1: Herr Adli, Sie sind jetzt seit einem halben Jahr hier, wie zufrieden sind sie bisher mit Ihrer Zeit hier in Leverkusen?

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Adli: Ich bin sehr glücklich. Ich bekomme Spielzeit, darf der Mannschaft helfen, dafür bin ich nach Leverkusen gekommen. Jeder hier ist nett. Ich arbeite sehr viel, lerne von meinen Mitspielern und den Trainern jeden Tag etwas Neues - das ist gut für mich.

SPORT1: Wie hilft der Trainer Ihnen? Jeder sagt er ist sehr kommunikativ, er spricht mit jedem in verschiedenen Sprachen. Was für ein Trainer ist er Ihrer Meinung nach?

Adli: Er steht immer hinter uns. In jedem Training sagt er uns, was wir gut machen, was wir schlecht machen. Er spricht mit jedem, dabei kommt ihm zugute, dass er so viele verschiedene Sprachen spricht. Es ist einfacher für jeden Spieler, in seiner eigenen Sprache zu sprechen, man braucht keinen Übersetzer. Das ist sehr gut für uns.

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Adlis großer Schritt in die Bundesliga

SPORT1: Sie lernen auch deutsch. Wie kommt es dazu?

Adli: Ich versuche immer dazuzulernen. Ich lebe jetzt in einem anderen Land und ich denke, es ist meine Aufgabe, mich anzupassen. Ich muss einfach lernen, wie die Leute hier leben. Ich bin neu hinzugestoßen, also muss ich mein Leben auch anpassen, das ist normal für mich.

SPORT1: War es schwierig, sich an Deutschland und an das deutsche Leben und die deutsche Liga anzupassen?

Adli: Ja. Es ist ein großer Schritt von der zweiten Liga in Frankreich. Aber ich denke, ich habe eine gute Wahl getroffen. Ich lerne eine Menge und mache viele Fortschritte, seit ich hier bin.

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SPORT1: An was müssen Sie noch arbeiten, um noch besser zu werden?

Adli: Ich muss noch an dem Timing auf dem Spielfeld, an meinem Abschluss und dem letzten Pass arbeiten.

Adli schwärmt von Diaby

SPORT1: Schauen Sie sich auch Moussa Diabys Entwicklung oder die anderer Teamkollegen an?

Adli: Ja, natürlich. Als Moussa von PSG zu Bayer 04 gekommen ist, habe ich ihn beobachtet. Ich kannte ihn zuvor nicht persönlich, aber ich mochte, wie er spielt. Ich habe gesehen, was er in Leverkusen gemacht hat, habe seine Entwicklung verfolgt. Jetzt können wir sehen, wie gut er geworden ist. Er spielt in der französischen Nationalmannschaft. Moussa ist dieses Jahr ein Schlüsselspieler für uns, er schießt viele Tore und gibt viele Vorlagen. Ich lerne sehr viel von ihm, jeden Tag.

SPORT1: Es gibt einige Gerüchte, dass sie sein Nachfolger werden, wenn Diaby Leverkusen verlässt. Denken Sie darüber nach?

Adli: Nein, darüber denke ich nicht nach. Ich versuche jeden Tag mein Bestes zu geben und lerne natürlich auch von ihm. Ich will so gut spielen wie ich kann. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)

Adli hofft auf Wiedergutmachung gegen FC Bayern

SPORT1: Sie spielen als nächstes gegen den FC Bayern, ein besonderes Spiel für jede Mannschaft in Deutschland. Das Hinspiel lief nicht besonders gut (1:5, Anm. d. Red.), was können Sie daraus lernen?

Adli: Im Hinspiel haben wir dumme Fehler gemacht und ihnen den Sieg geschenkt. Ich habe den Eindruck, wir haben daraus gelernt, stehen gut in der Liga da und haben zuletzt viele Spiele gewonnen.

SPORT1: Was muss die Mannschaft zeigen, um gegen Bayern München zu gewinnen?

Adli: Wir kennen die Qualität von Bayern. Meiner Meinung nach darfst du nichts Besonderes versuchen, wenn du gegen Bayern München spielst. Du musst den Fußball spielen, den du gewohnt bist. Manchmal, wenn man besondere Strategien verfolgt, funktionieren die meist nicht und du bekommst größere Schwierigkeiten, als wenn du auf deinem Weg geblieben wärst.

SPORT1: Ist Bayern München die stärkste Mannschaft, gegen die Sie bisher gespielt haben?

Adli: Ja. Ich denke, das ist die stärkste Mannschaft gegen die ich bisher gespielt habe.

SPORT1: Bayern hat starke Flügelspieler. Sind das Spieler, auf die Sie schauen?

Adli: Jeder schaut sich Bayern München an. Ich mag Spieler wie Leroy Sané. Oder auch Kingsley Coman, ein französischer Spieler, den ich mir auch gerne anschaue. Wir lernen von ihnen.

Adli erklärt Entscheidung gegen Bayern

SPORT1: Bayern war auch an Ihnen interessiert, bevor Sie zu Bayer Leverkusen gewechselt sind. Warum sind Sie nicht zu Bayern gegangen?

Adli: Ich habe viel nachgedacht während des Sommers. Es war keine einfache Entscheidung, ich habe viel mit meinem Berater und meiner Familie gesprochen. Letztlich musste ich eine Entscheidung treffen und habe mich für Bayer Leverkusen entschieden.

SPORT1: Ist es für jüngere Spieler besser zu Bayer Leverkusen oder zu Bayern München zu gehen?

Adli: Es ist nicht einfach, Nein zu Bayern München zu sagen. Aber bei Leverkusen habe ich mehr Chancen zu spielen. Außerdem hat der Trainer viel mit mir gesprochen. Ich habe einen guten Spirit gefühlt, also bin ich zu Leverkusen gegangen.

SPORT1: Wir haben schon über andere Spieler geredet – haben Sie irgendwelche Idole?

Adli: Als ich jünger war, habe ich mir viele Spiele von Lionel Messi angeschaut. Aber ich denke, du kannst die Sachen nicht lernen, die er kann. Das kann nur Messi. Aber ich habe mir viele Aktionen von Messi und Hakim Ziyech von Chelsea angeschaut.

SPORT1: Wie unterschiedlich ist der Spielstil der Bundesliga in Vergleich zu Frankreich?

Adli: In der Bundesliga versucht jedes Team, Tore zu schießen und anzugreifen. Es ist viel Geschwindigkeit im Spiel. Man spielt nicht, um nicht zu verlieren, man spielt, um zu gewinnen. Man versucht immer, Tore zu schießen. Das ist, denke ich, der große Unterschied zwischen der Bundesliga und der französischen Liga.

Vor Bayern-Spiel: So denkt Adli über Wirtz

SPORT1: Sie spielen gerade ohne Patrik Schick, einen der Topscorer der Bundesliga. Wie ändert das Ihr Spiel und was bedeutet das für das Spiel gegen Bayern?

Adli: Natürlich vermissen wir Patrick. Er spielt eine fantastische Saison, ist ein Top-Spieler, wir brauchen ihn. Aber wir sind eine gute Truppe. Lucas (Alario, Anm. d. Red.) spielt für ihn. Er hat in zwei Spielen zwei Mal getroffen. Unsere Mannschaft hat enorme Qualität, und wir haben Vertrauen in Lucas. (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)

SPORT1: Sie sind eins der größten Talente in Europa und spielen auch mit Florian Wirtz - vielleicht Deutschlands talentiertester Mittelfeldspieler. Was ist das Besondere an ihm?

Adli: Flo macht das Spiel leichter für uns. Er hat wirklich etwas Besonderes. Er ist einer der besten Spieler, mit denen ich bisher gespielt habe. Er hat eine große Qualität und eine große Zukunft vor sich.

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Adlis besondere Freundschaft mit Koné

SPORT1: Sie haben eine besondere Freundschaft mit Manu Koné von Borussia Mönchengladbach. Helfen Sie sich gegenseitig?

Adli: Wir treffen uns immer, wenn es irgendwie geht. Manchmal gehen wir in Düsseldorf essen oder am Nachmittag shoppen, oder wir besuchen uns gegenseitig. Wir kennen uns schon sehr lange, er ist wie ein Bruder für mich. Es hilft uns, dass wir eine so enge Bindung haben. Wir kamen allein in ein fremdes Land, einen guten Freund zu haben, macht es für beide einfacher.

SPORT1: Koné hat uns verraten, dass es sein Traum ist, für die Nationalmannschaft von Frankreich zu spielen. Gilt das auch für Sie?

Adli: Es ist der Traum eines jeden Spielers, sein Land zu repräsentieren. Wir müssen einfach hart genug arbeiten und Geduld zeigen und dann werden wir sehen, was die Zukunft bringt.

SPORT1: Was ist für Bayer Leverkusen noch möglich in dieser Saison?

Adli: Ehrlich gesagt schauen wir in der Liga nicht vorrangig auf Positionen. Wir konzentrieren uns mehr darauf, die Spiele zu gewinnen. Das Ziel ist aber natürlich, nächstes Jahr Champions League zu spielen. In der Europa League wollen wir so weit wie möglich kommen. Jeder in der Umkleide weiß, dass wir ein großartiges Team haben und viel erreichen können. Auch wenn es wie ein Allgemeinplatz klingt: Wir müssen einfach von Spiel zu Spiel denken, dann glaube ich, können wir auch erfolgreich sein.

SPORT1: Leverkusen ist berühmt dafür, immer Zweiter zu sein. In Deutschland nennen wir das Vizekusen. Sie sind eine sehr talentierte Mannschaft mit sehr viel Potenzial. Denken Sie in der Mannschaft darüber nach, in den nächsten Jahren einen Titel zu gewinnen?

Adli: Wir wissen, dass wir eine sehr gute Truppe sind und großartige Dinge erreichen können. Wir müssen hart arbeiten, um diese Dinge zu erreichen, am Ende des Tages liegt es nur an uns.

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