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Bundesliga: BVB-Star Frank Mill trifft das leere Tor nicht - legendärer Pfostenschuss

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Bundesliga: BVB-Star Frank Mill trifft das leere Tor nicht - legendärer Pfostenschuss

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Als Frank Mill das leer Tor nicht traf

Frank Mill war Weltmeister, doch Bekanntheit erlangte der Ex-BVB-Star durch einen Pfostenschuss. SPORT1 erinnert an unrühmliche, vergebene Torchance.
9. August 1968: Ausgerechnet gegen den FC Bayern fabriziert Dortmunds Frank Mill einen Fehlschuss, auf den der 1990er-Weltmeister bis heute angesprochen wird.
Udo Muras
Udo Muras

Am 1. Spieltag der Saison 1986/87 wurde die Mutter aller vergebenen Torchancen geboren.

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Geburtsort: Das Münchner Olympiastadion. Die „Eltern“: Borussia Dortmunds Frank Mill und der, vom Schützen aus, rechte Torpfosten. (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)

Geburtstag: 9. August 1986. Es passiert beim Stand von 1:1 in der 41. Minute.

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Nach einem Pass von Daniel Simmes dringt Mill, im Sommer von Borussia Mönchengladbach ins Revier gewechselt, in den Strafraum ein und überspielt Bayern-Torwart Jean-Marie Pfaff.

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Der deutsche Nationalspieler will, dass sein erstes Tor im Dortmunder Dress eine Besonderheit wird, lässt er noch Jahre später wissen: „Ich hätte genug Zeit gehabt, den Ball einfach ins Tor zu schieben, doch ich wollte es machen wie Pierre Littbarski. Mein Plan: Ausholen, den Ball zwischen die Füße klemmen und nach einem Übersteiger elegant einschieben.“

BVB-Star Mill erntet Hohn und Spott

Und weiter: „Dann sah ich etwas im Augenwinkel - es war Pfaff, der mit letzter Kraft zurückwetzte. Panik stieg in mir auf: Ich schoss - und traf den Pfosten. Das war der schlimmste Moment überhaupt: Zu begreifen, dass der Ball nicht im Tor lag. Die nächsten Wochen wurden richtig böse für mich. An jeder Ecke musste ich mich verarschen lassen, sogar von den Team-Kollegen.“

Der Trick mit Selbstüberlistung ruft natürlich Reaktionen hervor, von Spott bis Häme ist alles dabei. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)

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Bayern-Trainer Udo Lattek bedankt sich noch auf der Pressekonferenz spöttisch bei Mill: „Ich überlege noch, welche Prämie ich ihm gebe - wenn er sie denn annimmt.“

Immerhin legt Mill noch den Ausgleichstreffer zum 2:2 von Michael Zorc auf. Die vergebene Großchance verfolgt ihn bis heute - und überall hin.

In der Winterpause 1986/87 macht er Urlaub in San Francisco und sieht seine Szene in China-Town auf dem Hotelzimmer im Rahmen einer „Pannen-Show“. Da denkt er sich: „Na toll, weltweit sorge ich für Lacher.“

Mill gewinnt WM-Titel und Olympia-Bronze

Als er nach der Karriere Kinder in seiner Fußball-Schule begrüßt, sagt er denen als erstes: „Jungs, ihr dürft mich alles fragen, aber nicht: Wie war das damals in München?“ Mag sein, dass sich die Kinder daran halten, andere tun es nur zu gerne nicht.

„Mindestens einmal pro Woche werde ich daran erinnert und darauf angesprochen. Die Szene werde ich nie abschütteln können“, stöhnt er 2013 in einem Buch über 50 Jahre Bundesliga. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)

Dass er mal Weltmeister geworden ist, als Reservist im Kader von 1990, 17 Länderspiele bestritten, bei Olympia 1988 Bronze geholt und 123 Bundesliga-Tore erzielt hat, all das verblasst hinter dieser einen Szene.

Mill: „Darauf reduziert zu werden, das ärgert mich schon manchmal. Ich hatte wirklich mehr zu bieten als nur einen Pfostenschuss aufs leere Tor.“

Anderen ist so etwas Ähnliches auch passiert: Klaus Allofs (1. FC Köln) etwa, auch in München, Jakub „Kuba“ Blaszczykowski in Freiburg, Edgar Prib (Greuther Fürht) in Frankfurt.

Aber an Mills Fehlschuss kommt keiner ran, vielleicht, weil er mehr Zeit hatte als die anderen und sich etwas Besonderes überlegte. Wurde es dann ja auch, nur anders als gedacht.

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