Nagelsmann winkt kurioser Rekord
Die schlechtesten Bayern seit zwölf Jahren treffen auf die schlechtesten Leverkusener seit 40 Jahren. Der Rekordmeister hat in diesem Duell eine beeindruckende Heimbilanz (32-7-4), sollte aber gewarnt sein: wenn Leverkusen in München gewann, dann immer im Herbst! Bayern schoss in den letzten 44 Bundesliga-Heimspielen stets ein Tor, zuletzt reichte es aber zweimal nicht zu einem Sieg. Der Gast ist auswärts zwei Spiele ungeschlagen.
Julian Nagelsmann verlor als Trainer nur eins von zwölf Duellen gegen Leverkusen, im Januar 2018 zuhause mit Hoffenheim (1:4). Jedenfalls stellt Nagelsmann am Freitag einen sehr speziellen Rekord ein: Er holt Peter Neururer (224 Bundesligaspiele) ein, bisher der erfahrenste Trainer mit dem Anfangsbuchstaben N.
RB Leipzig – VfL Bochum (Sa., 15.30 Uhr)
Schlechte Aussichten für Bochums neuen Trainer Thomas Letsch: der VfL verlor alle sieben Pflichtspiele gegen RB, in der Bundesliga ist man nur gegen diesen Klub noch torlos (0:3). (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)
Da droht den Gästen, die nie schlechter in eine Saison starteten (ein Punkt) auch noch ein Bundesligarekord: Verlieren sie mit mehr als einem Tor Differenz, würden sie Greuther Fürth als Mannschaft mit der schwächsten Bilanz nach acht Spieltagen ablösen. Holen sie einen Punkt, winkt indes ein Jubiläum: das 150. Auswärtsremis. Doch auch RB startete nie schlechter und hat nichts zu verschenken. Zuhause sind die Roten Bullen noch ungeschlagen.
SC Freiburg – FSV Mainz 05 (Sa., 15.30 Uhr)
Will der SC in der Spitzengruppe bleiben, muss er seinen Mainz-Komplex besiegen. Seit vier Duellen konnte er den FSV nicht schlagen, sogar zuhause (5-2-6) ist die Bilanz negativ. Mainz wiederum gewann gegen keinen Klub öfter im Oberhaus (14x).
Während der SC zuhause erst zwei Tore schoss, hat keiner mehr Auswärtssiege als Mainz (3). Freiburg ist aktuell fünf Spiele ungeschlagen, spielte zuletzt aber zweimal 0:0. Mit einem Torlos-Hattrick würden sie den Rekord, den zuletzt Fortuna Düsseldorf (September 2012) schaffte, einstellen.
1. FC Köln – Borussia Dortmund (Sa., 15.30 Uhr)
Die Gründungsmitglieder treffen zum 93. Mal in der Bundesliga aufeinander. Die FC-Bilanz ist negativ (28-25-39), von den letzten elf Duellen wurde nur eines gewonnen (2020 mit 2:1 in Dortmund). Zuhause gab es am 19. Dezember 2015 den letzten Sieg (2:1). Aktuell ist Köln zwar zwei Heimspiele ohne Sieg, hat aber auch die wenigsten Gegentore im eigenen Stadion.
Borussia verlor auswärts nur zwei der letzten zwölf Spiele und ist eine von zwei Mannschaften ohne Unentschieden in dieser Saison, während der FC die meisten aufweist (4). Beim Aufstellungspuzzle in der Abwehr könnte Edin Terzic berücksichtigen, dass Mats Hummels aus seinem Kader die meisten Siege in Köln (7) vorweist und Niklas Süle dort nie verloren hat (3-2-0).
Eintracht Frankfurt – Union Berlin (Sa., 15.30 Uhr)
Ob Eintracht Frankfurt den ungeschlagenen Tabellenführer stürzen kann? Zwei Horrorbilanzen sprechen dagegen: Die Hessen gewannen nur zwei ihrer letzten 13 Bundesligaheimspiele und nur vier ihrer letzten 24 Spiele gegen einen Tabellenführer. Immerhin ist die Bilanz in Frankfurt (2-0-1) positiv und Trainer Oliver Glasner gewann mit seinen Klubs alle drei Heimspiele gegen Union. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)
Die Berliner waren weder insgesamt (14 Spiele) noch auswärts (6) je länger ungeschlagen im Oberhaus und könnten erstmals drei Spiele in Folge zu Null spielen. Torwart Frederik Rönnow, 2018-20 bei der Eintracht nur Ersatz, hat mit Union noch kein Bundesligaspiel verloren (9-4-0).
VfL Wolfsburg – VfB Stuttgart (Sa., 15.30 Uhr)
Am 11. Dezember gewann der VfB in Wolfsburg mit 2:0. Es war der einzige Auswärtssieg aus den letzten 20 Partien und macht den Schwaben etwas Mut, ihren historischen Fehlstart endlich zu stoppen. Noch nie mussten die Fans länger auf den ersten Saisonsieg warten als jetzt.
Sollte Zugang Dan-Axel Zagadou eingesetzt werden, steigt die Wahrscheinlichkeit: Mit dem BVB gewann er immer gegen den VfL (6x). Bisher aber spielte der VfB auswärts immer Unentschieden, seit Mai vier Mal. Wolfsburg ist noch ohne Heimsieg und punktete nach sieben Spieltagen nie schlechter. Im Siegfalle käme man in der Ewigen Tabelle auf genau 1200 Punkte. In Wolfsburg (14-3-6) fielen in diesem Duell immer Tore.
Werder Bremen – Borussia Mönchengladbach (Sa., 18.30 Uhr)
Das letzte Gastspiel im Mai 2021 (2:4) hat Werder in schlechter Erinnerung – es besiegelte den zweiten Abstieg. Auch in besseren Zeiten tat man sich schwer: seit elf Duellen kein Sieg gegen die Borussia, zuletzt im August 2015 (2:1). Vier der fünf letzten Bremen-Gastspiele gewann Gladbach. Werder ist von allen aktuellen Teams zuhause am längsten sieglos (elf Bundesligaspiele), Borussia auswärts am längsten ungeschlagen (siebenmal), zuletzt aber mit fünf Unentschieden.
Übrigens halten Samstag wohl ungewöhnlich viele HSV-Fans zu Werder: Denn gewinnt Borussia, wäre das nicht nur ihr 750. Bundesliga-Sieg, sie verdrängte auch den HSV in der Ewigen Tabelle von Platz 5.
Hertha BSC – TSG Hoffenheim (So., 15.30 Uhr)
Gute Aussichten vor dem 25. Duell dieser Klubs: In zwölf gemeinsamen Spielzeiten gab es kein 0:0. Aktuelle Form und die Geschichte sprechen gegen Hertha. Die Bilanz (7-5-12) leidet auch unter der in Berlin (4-3-5), wo die TSG im Dezember 2014 (0:5) ihren höchsten Auswärtssieg in der Bundesliga feierte. (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)
Stürmer Andrej Kramaric freut sich vor seinem Jubiläum (200. Spiel) auf seinen Lieblingsgegner, nur gegen Hertha traf er neunmal. Die Berliner sind noch ohne Heimsieg, die TSG gewann nur eins von sieben Auswärtsspielen zuletzt. Gästecoach André Breitenreiter spielte nie Remis gegen Hertha (4-0-3), vielleicht wird ihm eines zum 49. Geburtstag am Sonntag geschenkt?
FC Schalke 04 – FC Augsburg (So., 17.30 Uhr)
Die Hoffnung auf den zweiten Schalker Saisonsieg ist fundiert: Gegen keinen Bundesligisten hat man eine bessere Bilanz (10-8-2), im Schnitt 1,9 Punkte. Allerdings hat Coach Frank Kramer noch keinen Sieg gegen Augsburg erlebt (0-2-2). Die Gäste kommen mit einer kleinen Siegesserie im Gepäck (zwei Spiele), eine längere gab es zuletzt in Vor-Corona-Zeiten (Dezember 2019).
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Auch wenn beim Spiel 14. gegen 11. ein Unentschieden in der Luft liegt – wetten sollte man besser nicht darauf. Kein Klub meidet die Punkteteilung hartnäckiger als Augsburg (17x), dessen Stürmer André Hahn vor seinem 250. Bundesligaspiel steht.