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BVB-Analyse: Trainer, Mannschaft, Klubführung - wer trägt Schuld an der Krise?

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BVB-Analyse: Trainer, Mannschaft, Klubführung - wer trägt Schuld an der Krise?

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Wer ist schuld an der BVB-Krise?

Trainer? Team? Bosse? Bei Borussia Dortmund wird nach der Pleite bei Union Berlin alles hinterfragt. Das sind die Gründe für die erneute BVB-Krise.
BVB-Trainer Edin Terzic und Union-Trainer Urs Fischer äußern sich auf der Pressekonferenz zu der mentalen Einstellung ihrer Mannschaften.
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von Patrick Berger

Der BVB steckt schon wieder in einer Krise! (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)

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Das 0:2 am Sonntag bei Union Berlin war nun schon die vierte Pleite in dieser Bundesliga-Saison. Die hochdekorierte Millionen-Truppe ist auf den achten Rang abgestürzt und hat jetzt sieben Punkte Abstand auf die Tabellenspitze. „Wir stehen nicht da, wo wir stehen wollen“, sagte ein enttäuschter Trainer Edin Terzic. „Wir sind nicht zufrieden mit der aktuellen Situation.“ (BVB-Stars schlagen Alarm)

Wer trägt Schuld an der erneuten Krise? Der Coach selbst? Die Mannschaft? Oder doch die Klubführung? SPORT1 macht den Check.

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Der Trainer:

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„Fan“ Terzic lebt Borussia Dortmund wie kaum ein Trainer vor ihm, investiert dementsprechend viel Zeit, ist als einer der Ersten und Letzten im Büro. Gut: Die Defensive konnte er halbwegs stabilisieren. Schlecht: Die Offensive lahmt dafür. Erst 14 Treffer erzielte der BVB in der Liga. Zum Vergleich: Unter Marco Rose hatte man im Vorjahr zum gleichen Zeitpunkt schon 27 Treffer auf dem Konto.

Allerdings kickte damals auch noch Unterschiedsspieler Erling Haaland (jetzt City) für Dortmund und hatte trotz Verletzungen nach zehn Spieltagen schon neun Tore erzielt. Seinen Abgang konnte der BVB-Trainer bislang noch nicht kompensieren. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)

Terzic steht nicht zur Debatte

Gegen Union probierte es Terzic mit der Systemumstellung auf eine Dreierkette. „Wir haben uns davon erhofft, noch mehr Torchancen rauszuspielen“, sagte der Coach. „Wir hatten viel Ballbesitz, aber oft um die Mittellinie herum. Das waren keine taktischen Themen, wenn man sieht, wie die Tore gefallen sind.“

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Terzic, der trotz vieler Ausfälle zu Saisonbeginn in den Pokal-Wettbewerben gut dasteht und in der Liga nur einen Punkt Rückstand auf Platz vier hat, steht intern nicht zur Debatte und hat die volle Rückendeckung der Bosse. Aber auch er muss sich hinterfragen. Eine Weiterentwicklung ist nach fast vier Monaten noch nicht zu sehen, die nötige Konstanz, um oben anzugreifen, kriegt auch er einfach nicht rein. Rückendeckung gibt es von Keeper Gregor Kobel: „Edin macht einen super Job und versucht uns immer weiterzubringen.“ Schuldanteil: 15%

BVB-Verteidiger Niklas Süle wird nach der Niederlage bei Union Berlin im Interview deutlich und kritisiert die Leistung der Mannschaft.
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BVB-Verteidiger Niklas Süle wird nach der Niederlage bei Union Berlin deutlich

Die Mannschaft:

„Ich behaupte ja immer, dass die Jungs nicht doof sind – aber sie sind brutal vergesslich“, monierte Terzic schon vorige Woche. „Unsere Aufgabe ist es, sie immer wieder daran zu erinnern.“ Wie auch seine Vorgänger Rose, Lucien Favre und Co. muss sich der Deutsch-Kroate allmählich veräppelt vorkommen. Woche für Woche spricht der 39-Jährige die gleichen Probleme an, ändern tut sich aber: nichts! Die Mannschaft, die in den letzten fünf Jahren schon fünf verschiedene Trainer hatte, begreift es offenbar nicht. Selbstkritik? Bei den meisten Stars Fehlanzeige! (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)

Bezeichnend: Nach der Schönspielerei-Kritik von Mats Hummels nach dem 1:1 gegen Sevilla („Es muss aus manchen Köpfen raus, dass Fußball sexy sein muss, dass erfolgreicher Fußball nicht Hacke, Spitze, 1, 2, 3 auf fünf Metern ist.“) unterlief Adeyemi ausgerechnet nach einem Hackenpass (!) der Ballverlust, der zum 0:2 führte. Auf die Frage, ob er die Kritik von Hummels verstehen könne, sagte er nur: „Ne, würde nicht sagen. Wir haben mit einem anderen System gespielt, vielleicht lag es daran. Was sie jetzt gesagt haben, würde ich nicht sagen.“

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Die Mannschaft hat – wie schon im Vorjahr unter Rose – den größten Anteil an der Krise. Spieler wie Adeyemi und Donyell Malen enttäuschen, Routiniers wie Thorgan Hazard, Thomas Meunier oder Raphael Guerreiro stehen neben sich. Ändert sich in den Köpfen und an der Einstellung der Spieler nicht grundlegend etwas, wird der BVB auf Jahre nur bedingt erfolgreich sein. Schuldanteil: 60%

Die Unterschiedsspieler fehlen

Die Klubführung:

Sebastian Kehl folgte im Sommer auf Michael Zorc. Der neue Sportdirektor tütete schon früh viele kluge Transfers ein. Eingeschlagen hat bislang nur Salih Özcan; Niklas Süle und Nico Schlotterbeck überzeugten mit Abstrichen. Adeyemi, der für über 30 Millionen Euro geholt wurde, floppte bisher. Auf die Hodenkrebserkrankung von Sébastian Haller wurde mit Anthony Modeste (erst zwei Treffer) reagiert, der noch wie ein Fremdkörper im Offensivspiel wirkt.

Strategische Fehler wurden allerdings in den letzten Jahren schon gemacht. Nach den Abgängen von Achraf Hakimi, Jadon Sancho und Haaland fehlen die Unterschiedsspieler, mit Lukasz Piszczek und Thomas Delaney sind wichtige Typen gegangen (und wurden nicht ersetzt), auf den Außenbahnen ist man mit Meunier und Guerreiro zu schwach bestückt, zudem fehlen mutige Tempodribbler.

Dass auch Terzic bislang noch nicht die Konstanz reinbekommt, wird auch Hans-Joachim Watzke ärgern. Mit Berater Matthias Sammer hat der BVB-Boss den Rauswurf von Marco Rose forciert. Der aktuelle Leipzig-Coach stand vorige Saison zum gleichen Zeitpunkt mit 24 Punkten und einem Torverhältnis von 27:15 übrigens besser da. Schuldanteil: 25%

Alles zur Bundesliga auf SPORT1:

Marco Reus wechselte 2012 von Mönchengladbach zu Borussia Dortmund und traf direkt in seinem ersten Spiel für die Schwarz-Gelben gegen den SV Werder Bremen.
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SPORT1 Bundesliga Classics: Das erste Tor für Marco Reus beim BVB

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