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Füllkrug zur WM? Werner und Breitenreiter schwärmen

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Füllkrug zur WM? Werner und Breitenreiter schwärmen

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“Sicher, dass Flick ihn auf Zettel hat“

Niclas Füllkrug ist der Mann der Stunde bei Werder Bremen - und bald auch von Hansi Flick? Sein aktueller und ein ehemaliger Trainer brechen eine Lanze.
Sieben Tore in acht Bundesliga-Spielen - die bisherige Bilanz von Niclas Füllkrug kann sich mehr als sehen lassen. Also definitiv einer für Hansi Flick - oder?
Reinhard Franke
Reinhard Franke

Niclas Füllkrug ist gerade der gefragte Mann bei Werder Bremen. Kein Wunder, schließlich drehte der 29-Jährige beim 5:1-Heimsieg gegen Borussia Mönchengladbach mächtig auf. Zwei Tore hatte er selbst erzielt, eines vorbereitet. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)

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Seine bisherige Bilanz nach acht Spielen: sieben Treffer und zwei Assists. Die Bremer belegen als Aufsteiger Platz acht. Und Füllkrug könnte plötzlich zu einem Kandidaten für die Nationalmannschaft werden.

Der frühere Bremer Uli Borowka bezeichnete den Angreifer kürzlich im SPORT1-Interview als „Werders Lebensversicherung“. Man müsse überlegen, „ob man den mitnimmt zur WM“. Stefan Effenberg legte sich im STAHLWERK Doppelpass fest: „Füllkrug muss mit zur WM.“

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Ole Werner freut sich für Füllkrug

Füllkrugs Trainer ist natürlich voll des Lobes, wenn er dieser Tage über seinen Spieler spricht. „Es freut mich, dass Niclas trifft und dass er seinen Teil dazu beträgt, damit wir als Mannschaft erfolgreich sein können. Darüber hinaus ist er wichtig für die Mannschaft, der auch als Charakterkopf vorweg geht“, sagt Ole Werner zu SPORT1. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)

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„Er konzentriert sich auf das, was er beeinflussen kann und versucht jeden Tag an sich zu arbeiten, um am Wochenende Leistung zu bringen. Und die bringt er aktuell.“

Eine Karriere mit vielen Rückschlägen

Doch warum ist Füllkrug gerade jetzt so wertvoll? Ein Blick zurück auf seine Karriere zeigt, dass es nicht immer leicht war für den gebürtigen Hannoveraner.

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In der Jugend von Werder groß geworden, unterschrieb Füllkrug seinen ersten Profivertrag im Februar 2012 bei den Bremern. Doch schon bald gab es den ersten Rückschlag. Im Januar 2013 verletzte er sich am rechten Knie und fiel längere Zeit aus.

Nach einer Leihe zur SpVgg Greuther Fürth in der Saison 2013/2014 kehrte Füllkrug zur Spielzeit 2014/15 nicht nach Bremen zurück, sondern blieb im Frankenland, wechselte zum Bundesliga-Absteiger 1. FC Nürnberg. Seine Zeit beim Club stand allerdings unter keinem guten Stern.

Im März 2015 zog er sich einen Knorpelschaden im linken Knie zu und fiel für den Rest der Saison aus.

In der Spielzeit 2015/16 erzielte er allerdings in der 2. Liga 14 Tore für den FCN und es folgte erneut ein Tapetenwechsel. Füllkrug schloss sich Hannover 96 an. Im ersten Jahr hatte er einige Anlaufschwierigkeiten und es dauerte bis zum 13. Spieltag, als er gegen Erzgebirge Aue sein erstes Tor für die Niedersachsen erzielte.

Niclas Füllkrug spielt bei Werder Bremen die beste Saison seiner Karriere. In acht Spielen erzielte er sieben Tore und legte ein weiteres Tor auf, für SPORT1 Experte Stefan Effenberg ist eine Nominierung von Füllkrug für die WM ein Muss.
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STAHLWERK Doppelpass: Niclas Füllkrug für Stefan Effenberg ein Muss bei der WM

Füllkrug blüht unter André Breitenreiter auf

Allerdings kam er nie über die Rolle des Jokers hinaus. Dies sollte sich jedoch ändern, nachdem André Breitenreiter im März 2017 Trainer an der Leine wurde. Unter ihm fand sich Füllkrug regelmäßig in die Startelf wieder. Insgesamt konnte er fünf Treffer erzielen, 96 stieg in die Bundesliga auf.

In der nachfolgenden Spielzeit war Füllkrug mit 14 Treffern Toptorschütze der Hannoveraner und trug damit maßgeblich dazu bei, dass die Klasse gehalten werden konnte.

„Ich habe nach wie vor regelmäßigen Kontakt zu Niclas, weil wir uns zu meiner Zeit bei Hannover 96 sehr gut verstanden haben“, erzählt Breitenreiter, seit diesem Sommer Cheftrainer der TSG Hoffenheim, im Gespräch mit SPORT1.

„Ich schätze ihn nicht nur als Spieler, sondern auch als Mensch und verfolge seinen Weg ganz genau. Erst neulich nach seinem tollen Spiel gegen Gladbach haben wir telefoniert“, verrät Breitenreiter.

„‚Fülle‘ (Füllkrugs Spitzname, d. Red.) hat einen besonderen Charakter. Er ist absolut ambitioniert und sehr ehrgeizig. Weil er sein Herz auf der Zunge trägt, eckt er auch manchmal an. Das war schon zu unserer gemeinsamen Zeit in Hannover so. Er ist ein herzensguter Mensch und man sollte bei ihm nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen“.

Werder war immer der Verein, zu dem Füllkrug eine ganz besondere Bindung hatte. Zur Saison 2019/2020 kehrte Füllkrug an den Weserstrand zurück. Doch kaum war er da, verletzte er sich erneut schwer. Mitte September 2019 zog er sich im Training einen Kreuzband- und Außenmeniskusriss am linken Knie zu.

Doch auch davon erholte er sich und scheint derzeit in der Form seines Lebens. „Seitdem ich Niclas kenne, konzentriert er sich jeden Tag auf seine Aufgabe bei Werder“, lobt Werner. Der 34-Jährige kenne Füllkrug „nicht lange genug, um seine ganze Laufbahn bewerten zu können und wie er wann in Form war“. Es sei aber Fakt, „dass er aktuell eine sehr gute Leistung zeigt“.

Breitenreiter: „So ein Spielertyp fehlt“

Für Breitenreiter gibt es da daher auch keine zwei Meinungen. „Zurecht gibt es gerade eine Diskussion, ob er für die Nationalmannschaft geeignet ist. Ich bin mir sicher, dass Hansi Flick (Bundestrainer, d. Red.) ihn auf dem Zettel hat und beobachtet, weil genau so ein Spielertyp fehlt, der zusätzliche Impulse geben könnte. Er ist ein exzellenter Kopfballspieler - ein Strafraumstürmer, der momentan in Deutschland fehlt.“

Der Stürmer habe zudem auch charakterlich nochmal einen Schritt nach vorne gemacht. „Im Vergleich zu seiner Zeit bei Hannover ist Niclas nochmals gereift. Er hat sich zu einem Führungsspieler entwickelt, der auch in schwierigen Phasen selbstbewusst vorangeht und eine Mannschaft mitreißen kann.“

Karriere hing am seidenen Faden

Bei all dem Lob liegt eine Frage fast auf der Hand. Gab es eigentlich vor dieser Saison eine Überlegung, Füllkrug nach Hoffenheim zu holen?

„Im Sommer hat sich die Frage einer Verpflichtung nicht gestellt, weil Niclas mit Werder in die Bundesliga aufgestiegen ist“, meint Breitenreiter. „Er ist mit dem Klub sehr eng verbunden und deshalb war er nicht auf dem Markt. Wenn es die Möglichkeit gäbe, wäre Niclas für viele Klubs interessant.“

Und vielleicht auch für die Nationalmannschaft.

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