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Oliver Kahn lebt - und das ist gut für den FC Bayern! | Kolumne

Kahns tektonische Gesichtsverwerfungen

Die Reaktion von Oliver Kahn nach dem späten BVB-Ausgleich gegen den FC Bayern geht um die Welt. SPORT1-Kolumnist Alex Steudel erklärt, warum es wieder mehr solcher Bilder braucht.
Oliver Kahn sorgte für eines der Bilder des Topspiels zwischen dem BVB und dem FC Bayern
Oliver Kahn sorgte für eines der Bilder des Topspiels zwischen dem BVB und dem FC Bayern
© SPORT1-Grafik: DFL/SPORT1
Die Reaktion von Oliver Kahn nach dem späten BVB-Ausgleich gegen den FC Bayern geht um die Welt. SPORT1-Kolumnist Alex Steudel erklärt, warum es wieder mehr solcher Bilder braucht.

Dortmund-Drama hin, Modeste her - die schönste Nachricht des Wochenendes lautet: Kahn lebt!

Der Bayern-Boss sorgte am Samstagabend mit seinem Gefühlsausbruch auf der Tribüne des Signal Iduna Parks weltweit für Aufsehen. Und ich dachte: Mensch, habe ich das vermisst!

Diese tektonischen Gesichtsverwerfungen!

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Oliver Kahn bedeutete ja früher: andere anbrüllen, beißen, schubsen. So trieb Kung-Fu-Olli seine Teams von Erfolg zu Erfolg. Im Nebenjob war er der beste Torhüter der Welt.

Oliver Kahn - als Boss kein Titan?

Aber als dann der Titan, wie wir ihn nannten, für immer vom Rasen ging, verwandelte er sich. Keine einzige Gesichtsregung mehr erkennbar, alles glattgezogen. Er postete sogar auf Englisch.

Als Bayern-Vorstand war er eine motivatorische Enttäuschung. Keine Spur mehr vom grimmigen, entschlossenen, erfolgsbesessenen Kraftpaket, das Probleme mit einem einzigen Zähneknirschen löst.

Dabei könnte ein wahnsinniger Chef seinen neuen Untertanen ziemlich guttun. Wir wissen seit Uli Hoeneß, dass Wahnsinn ein Team zu Höchstleistungen treibt.

BVB-Tor von Modeste lässt Kahn leiden

Als ich mich jedenfalls gerade damit abfinden wollte, dass das nichts mehr wird, und dachte: Wir haben Kahn für immer verloren - genau da passierte Dortmund.

Anthony Modestes 2:2 in letzter Sekunde weckte Godzilla. (EINZELKRITIK: Modeste & Moukoko glänzen! Coman-Abend zum Vergessen)

Der Abend wird in die Geschichte eingehen. Aber nicht das Ergebnis, nein, sondern Kahn: Wie er leidet, vom Stuhl runterrutscht, wie er brüllt, die Arme hochschmeißt, auf die Glasscheibe vor sich haut.

Endlich echtes Leid! Ich habe es so vermisst. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)

Braucht der FC Bayern den alten Oliver Kahn?

Kahn riss seinen Mund so unfassbar weit auf, dass ich mir Sorgen um die Menschen in den drei Sitzreihen vor ihm machte. Einmal falsch einatmen, dachte ich, und die sind alle weg.

Kahn war am Samstagabend für einen Moment endlich wieder: der Alte. Er hat es selbst gemerkt. Gestern postete er seinen eigenen Vulkahn-Ausbruch. Und mischte sich via Twitter auch noch in den Doppelpass ein.

Kahn hat Feuer gefangen. Ich hoffe, dass es jetzt für immer brennt. Wir brauchen nämlich den alten Olli, die Reaktionen im Netz beweisen es. Diplomaten und Aktendeckel hat der Fußball genug. Es besteht gesonderter Bedarf an Wahnsinn.

Oliver Kahn, bitte komm‘ für immer zurück!

Alex Steudel ist freier Journalist. Er war Bayern- und Nationalmannschaftsreporter und Chefredakteur von Sport Bild. Heute widmet er sich in seiner Kolumne für SPORT1 auf nicht immer ganz ernstgemeinte Weise aktuellen Fußball-Themen. Steudel-Kolumnen gibt es regelmäßig auch im täglichen Fußball-Newsletter Fever Pit‘ch von SPORT1-Chefredakteur Pit Gottschalk. Den kostenlosen Newsletter erhalten Sie hier: https://newsletter.fever-pit.ch/

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