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Bundesliga: Ich bin süchtig nach Eintracht Frankfurt | Kolumne von Alex Steudel

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Bundesliga: Ich bin süchtig nach Eintracht Frankfurt | Kolumne von Alex Steudel

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Süchtig nach Eintracht Frankfurt

Randal Kolo Muani sorgt für einen Hype. Nicht nur er und auch nicht nur innerhalb der Bundesliga. Eintracht Frankfurt macht derzeit mit seinem Spielstil den großen Vereinen ordentlich Konkurrenz - findet Alex Steudel.
Randal Kolo Muani sorgt mit Eintracht Frankfurt für ordentlich Furore. Der französische Nationalspieler könnte der neue Robert Lewandowski der Bundesliga werden.
Alex Steudel
Alex Steudel

Wenn ich in der Vergangenheit Lust auf besonders guten Fußball hatte, war der FC Bayern mein erster Ansprechpartner.

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Der Rekordmeister hat seit Jahrzehnten die besten Spieler, die besten Spieler lassen den Ball am schönsten laufen, die am schönsten laufenden Bälle verwirren am effektivsten die gegnerischen Abwehrreihen und finden schlussendlich auf originellste Weise ins Tor. Unschlagbares Gesamtpaket. Es ist ein Genuss, das zu verfolgen.

In dieser Saison haben sich meine Prioritäten aber verschoben. Ich bin süchtig nach Eintracht Frankfurt. Also nach dem Fußball, der dort gezeigt wird, damit es da keine Missverständnisse gibt. Besonders süchtig bin ich nach Mario Götze, dem Vorbereiter. Und noch besonderer nach Randal Kolo Muani, dem Zauberer aus Frankreich. (DATEN: Spielplan der Bundesliga)

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Die Welt schaut auf die Frankfurter Neuentdeckung

Der Mann kam vor 24 Jahren im Pariser Banlieue Bondy zur Welt. Wiedergeboren wurde er im letzten Sommer in Hessen/Deutschland: 14 Tore und 14 Assists in 28 Pflichtspielen hat er der Eintracht seither beschert. Das ist beeindruckend. Was es besonders macht: Das Ganze ist fantastisch anzusehen, Kolo Muani wirkt, als gäbe es nichts Einfacheres, als eleganten, schnellen, schönen und effektiven Fußball zu spielen.

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Bei der Winter-WM in Katar wurde er zum zweiten Mal wiedergeboren. Im Finale gegen Argentinien schoss Kolo Muani beinahe das entscheidende Tor in letzter Sekunde. Die ganze Welt rieb sich die Augen und fragte sich: Äh, der spielt wo? In Frankfurt?

Nun, ich habe dafür eine einfache Erklärung: Markus Krösche, Sportdirektor. Der Mann hat ein Näschen. Also für gute Spieler, damit es da keine Missverständnisse gibt. Krösche hat schon in Leipzig ganze Arbeit geleistet, in seine Ära fallen die Transfers Dani Olmo und Christopher Nkunku. Jetzt hat er Kolo Muani entdeckt, der gut versteckt in Nantes spielte.

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Ich liebe das: Junge unbekannte Leute zu holen, und dann auch noch ablösefrei, ist die Königsdisziplin. Die Bundesliga braucht dieses Entdecken als Alleinstellungsmerkmal, denn die absoluten Topspieler im besten Alter kommen normalerweise nicht auf den Gedanken, (außer zu Auswärtsspielen) einzureisen. Wir sehen das bei den Bayern: Sie haben Geld, sie mühen sich und kommen doch in der Regel nicht an die erste Garde ran. (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)

Hasan Salihamidzic war zuletzt eher der Otto Rehhagel unter den Verpflichtern: Er hat sich darauf spezialisiert, halbwegs verlässliche Senioren zu holen. Sichere Nummer also. Die Münchner mögen Bundesliga-Tabellenführer sein, in der Transferhit-Tabelle der Liga stehen sie damit für mich hinter Frankfurt. Denn Krösche ist ein wahrer Künstler: Er schafft Neues.

Götze macht‘s möglich

Aber nicht nur das, und hier kommt Mario Götze (30) ins Spiel, der nächste Wiedergeborene in Frankfurt. 2014 schoss er das wichtigste deutsche Tor des Jahrhunderts, inzwischen hat er sich aufs Vorbereiten verlegt. Und wie. Er findet Räume, die es gar nicht gibt. Götze wäre vermutlich auch als Immobilienmakler reich geworden.

In diesen Räumen steht oft Kolo Muani. Es ist herrlich anzusehen, wenn die beiden zusammenspielen; und besser als diese Woche im Pokalspiel gegen Darmstadt war es noch nie. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)

Natürlich ist Frankfurt nicht nur Götze und Kolo Muani. Diese beiden verbreiten für mich aber einen Zauber, den ich seit Robbery beim FC Bayern nicht mehr gesehen habe. Ich kann mir gut vorstellen, dass Kolo Muani und Götze sich in jeder Trainingseinheit ganz verliebt den Jerry-Maguire-Klassiker „You complete me“ in die Ohren hauchen.

Ja, Eintracht Frankfurt ist die Bundesliga-Mannschaft, für die ich zurzeit den Fernseher einschalte. Das muss man auch erst mal hinkriegen, während die Bayern anwesend sind. (DATEN: Ergebnisse der Bundesliga)

Das neue Steudel-Buch ist da! Titel: „Die nächste Kolumne ist immer die wichtigste“. 276 Seiten für 14,95 Euro. Wer das Buch sofort will: Hier bestellen! Wer ein signiertes Exemplar bevorzugt: Mail an post@alexsteudel.de.