Der Vulkan Christian Streich ist am Samstag wieder ausgebrochen.
Fehler? Schiri stimmt Streich zu
In den Mittelkpunkt des Zorns von Freiburgs Trainer rückte beim 1:5 der Breisgauer beim BVB der Referee Robert Schröder. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)
Nach einer Gelb-Roten Karte gegen Kiliann Sildilla nach mehreren Fouls gegen BVB-Star Karim Adeyemi spielte Freiburg ab der 17. Minute nur zu zehnt. Und Streich kochte.
Der SC-Coach regte sich vor allem über die erste Gelbe Karte auf. Denn wenige Sekunden zuvor hatte BVB-Verteidiger Niklas Süle im Zweikampf mit Daniel Kyereh seinen Ellenbogen eingesetzt und den Gegenspieler damit erwischt.
Nach anschließender Seitenverlagerung gab es dann das Duell zwischen Sildilla und Adeyemi und den Platzverweis, nachdem der Freiburger im Sprint ebenfalls seinen Ellenbogen ausgefahren hatte. Die unterschiedliche Auslegung kritisierte Streich.
„Da hat er absolut einen Punkt“, bekannte Schröder im STAHLWERK Doppelpass bei SPORT1. „Die erste Szene ist mir auf dem Platz durchgehangen. In der zweiten Szene findet ein ähnliches Vergehen statt.“
Schröder nimmt Streich in Schutz
Schröder weiter: „Da wäre es richtig gewesen, vor der Trainerbank das erste Foul zu ahnden. Auch die geahndete Szene habe ich im Spiel nicht genau gesehen, aber vom Assistenten ein Zeichen bekommen. Ich würde schon auch jetzt dabei bleiben, dass diese Szene auch Gelb ist. Nur vorher gab es bereits ein Foul.“
Der Referee nahm sogar den Freiburger Coach noch in Schutz: „Streich ist sehr emotional. Emotionen sind okay, so lange sie nicht unsportlich werden. Wir wollen nicht die Emotionen verbannen. Wir wollen im Fußball auch wieder konsequent Unsportlichkeiten ahnden.“
Weil sich Streich während der gesamten Partie nicht mehr beruhigte, wurde er von dem Spielfeldrand verbannt.
„Bei Streichs Platzverweis hatte ich zuvor schon einen Dialog auf Augenhöhe mit ihm. Das hat gepasst. Dann hat er gegenüber dem vierten Offiziellen gesagt, dass wir uns ein gelbes Trikot anziehen sollen. Dafür gab es Gelb. Dann hat er höhnisch applaudiert. Dafür gab es Gelb-Rot“, sagte Schröder. (DATEN: Spielplan der Bundesliga)
Ausgehend von diesem Spiel will der Referee aber nichts überbewerten und antwortete auf die Frage, ob den Unparteiischen zu wenig Respekt entgegengebracht wird: „Als Schiedsrichter finde ich, dass wir nicht zu empfindlich sind, aber die Trainer sind auch nicht alle pauschal gesagt zu respektlos“, so der 37-Jährige.
Effenberg fordert Veränderungen
Schröder hat aber einen Wunsch: „Den Respekt, den Trainer und Spieler untereinander haben, den verlangen wir auch. Wenn ein Spieler einen Fehler macht, wird er vom Trainer ja auch aufgebaut und nicht als Blinder beschimpft.“
SPORT1-Experte Stefan Effenberg fordert nach dem nächsten Trainerausraster Regeländerungen.
„Es gibt Sportarten wie den Handball. Sieht man da irgendwen, der mit den Schiedsrichtern diskutiert? Oder beim Football? Wenn der DFB da eine klare Linie fahren würde in der nächsten Saison, dann würde es viel besser werden. Es braucht neue Regeln, die zeigen, dass der Schiri unantastbar ist. Viele werden sich wundern, dass ausgerechnet ich das sage: Aber Schiedsrichter dürfen niemals angetastet werden.“