Der Borussia-Park wird erst laut - und verstummt dann gänzlich!
Bundesliga: Doppelter Ducksch sichert Bremer Remis!
Bundesliga: Doppelter Ducksch sichert Bremer Remis!
Rekord! Hofmann wie Robben und Müller
Mit einem 2:2 konnte sich Gladbach am Freitagabend im vierten Spiel in Folge keinen Sieg sichern, rangiert weiterhin auf Rang zehn und kann die internationalen Hoffnungen nahezu begraben.
In die Torschützenliste trugen sich auf Gladbacher Seite Marcus Thuram (48.) und Florian Neuhaus (73.) ein, der eigentliche Matchwinner wäre jedoch der fulminant aufspielende Jonas Hofmann gewesen - wäre da nicht Marvin Ducksch gewesen, der den Gladbacher Chancenwucher mit einem Doppelpack bestrafte.
Niclas Füllkrug adelte nach dem Spiel bei DAZN seinen Sturmpartner: „Duckschi hat in der Rückrunde noch einmal einen Schritt gemacht. Mit seinen individuellen Qualitäten hat er uns heute den Punkt gesichert.“
Hofmann stellt Bundesligarekord ein
Auch Ducksch selbst zeigte sich zufrieden: „Ich glaube, wir hätten das Spiel verdient gewonnen. Wenn wir am Ende zweimal zurückkommen, können wir aber mit dem Punkt leben.“
Gladbach-Trainer Daniel Farke zeigte sich hingegen konsterniert: „Es ist Fußball. Ich habe die expected Goals noch nicht gesehen, aber ich würde denken, dass wir da klar vorne sind. Und wenn du die Chancen nicht machst, musst du brutal fehlerlos spielen. Das kannst du zwei Tage nicht schönreden.“
Einen Bundesligarekord stellte sogar Jonas Hofmann ein. Der Außenstürmer der Borussia bereitete fünf Großchancen vor - was vor ihm in einem Spiel nur Arjen Robben, Joshua Kimmich, Robrto Firmino and Thomas Müller gelang.
Immerhin wurden ihm durch das Comeback von Jonas Omlin, der es richtig vermisst habe, im Borussia-Park zu spielen, einige Sorgenfalten erspart. Weiter verzichtete er allerdings auf Stürmer Alassane Pléa, der beim 0:3 in der Vorwoche gegen Leipzig einen Elfmeter verschoss, dafür rückte Lars Stindl in die Startelf.
Bei den Bremern hingegen sorgte ein Infekt, der offenbar in der Mannschaft kursierte, für Missstimmung. So kam Michael Zetterer als Pavlenka-Ersatz kurzfristig zu seinem zweiten Saisoneinsatz, auch Leonardo Bittencourt musste krankheitsbedingt passen. Dafür spielte Fabio Chiarodia mit 17 Jahren und 285 Tagen erstmals von Beginn an - der jüngste Bremer Startelfdebütant jemals!
Mit dem dezimierten Kader freute sich Ole Werner anschließend über die Teamleistung: „Totale Willensleistung meiner Mannschaft. Wir sind zweimal zurückgekommen, also ist das für uns ein gewonnener Punkt.“
Thuram scheitert doppelt gegen Pavlenka-Ersatz
In der 24. Minute tauchte Marcus Thuram mit seinem Können auf, kam nach einer Hereingabe von Jonas Hofmann an den Ball, scheiterte jedoch aus wenigen Metern am überragend parierenden Zetterer - die erste Chance eines Spiels, dessen Spannungsbogen linear anstieg.
Beide Mannschaften standen sich jedoch im Tabellenmittelfeld in Nichts nach, auch nicht in der mangelnden Chancenverwertung! Bremen hatte zwar mehr Spielanteile und trat engagiert auf, Gladbach kam jedoch insbesondere durch Thuram immer wieder gefährlich vors Tor.
Der wollte den Führungstreffer wollte den Ball allerdings besonders sehenswert gestalten - mit einem Halbvolley mit dem Außenrist ins lange Eck - scheiterte aber kläglich mit dem Versuch über das Tor (43.).
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Nach der Halbzeit aber machte es der Sohn von Lilian Thuram besser, als hätte Daniel Farke ihm die Treffsicherheit in das Halbzeitgetränk gemixt. Von halblinks zog der Franzose einige Gegenspieler auf sich, selbst an die Strafraumkante, von wo er ins linke untere Eck zur Fohlen-Führung traf (48.). Die Fohlen erzielten erstmals seit über 300 Bundesligaminuten wieder ein Tor.
Die Vorarbeit konnte sich Jonas Hofmann zuschreiben, der von Hansi Flick für das Nationalmannschaftsaufgebot unberücksichtigt blieb. Sein Trainer machte Hofmann aber schon vor dem Spiel bei DAZN Mut: „Ich bin mir sicher, dass er für Deutschland alles andere als abgeschrieben ist.“
Ducksch entscheidet Abendspiel
In der 55. Minute trug er selbst zum Chancenwucher bei: Freistehend schoss sich Hofmann am Fünfmeterraum gegen das Standbein und vergab das sichergeglaubte 2:0.
Nach dem Spiel sollte er meinen: „Wir haben unfassbar viele Chancen auf dem Fuß, um das Ding reinzumachen. Das gehst du mit einem unguten Gefühl aus dem Spiel raus.“
Und was sich vorne nicht bereitet, rächt sich ganz im Stile des Phrasenschweines hinten. Nach einem eklatanten Fehlpass von Luca Netz (65.) umkurvte Marvin Ducksch, vor dem Daniel Farke noch gewarnt hatte („Mit Ducksch und Füllkrug kommt ein eingespieltes Sturmduo, da müssen wir gut stehen“), den Gladbacher Schlussmann Jonas Omlin und schob zum 1:1-Ausgleich ein.
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Doch die Gladbacher ließen sich nicht entmutigen: Mit einem tollen Halbvolley-Fernschuss ließ Florian Neuhaus (73.) den heimischen Borussia-Park toben und brachte seine Fohlen nach schöner Vorleistung von Hofmann zur 2:1-Führung.
Erneut war es aber Marvin Ducksch, der die Gladbacher Hoffnungen zunichte machte. Er schlenzte die Kugel in der 89. Minute in die rechte untere Ecke - und ließ den Borussia-Park verstummen. Jonas Hofmann beklagte nach dem Spiel: „Das Tor darf nie fallen, das haben wir nicht gut angestellt“.
Gladbach muss am nächsten Sonntag nach Köln, Bremen empfängt die formschwachen Hoffenheimer.