Home>Fußball>Bundesliga>

"Im Moment wackelt alles beim FC Bayern": Klare Kritik an Kahn und Salihamidzic

Bundesliga>

"Im Moment wackelt alles beim FC Bayern": Klare Kritik an Kahn und Salihamidzic

{}
{ "placement": "banner", "placementId": "banner" }
{ "placeholderType": "BANNER" }

Es „wackelt alles beim FC Bayern“

Der FC Bayern kommt gegen Hoffenheim nicht über ein Remis hinaus. Die Probleme reichen weit über das Sportliche hinaus, stellen die Experten im STAHLWERK Doppelpass fest.
Der FC Bayern München ist aktuell in der größten Krise der letzten Jahre. Vor allem das Unentschieden der Bayern gegen die TSG Hoffenheim ist bezeichnend dafür.
Benjamin Zügner
Benjamin Zügner

Pokal-Aus, 0:3-Klatsche in der Champions League, Bundesliga-Patzer gegen Hoffenheim: Der FC Bayern München steckt in einer handfesten Krise.

{ "placeholderType": "MREC" }

Im STAHLWERK Doppelpass auf SPORT1 diskutierten die Experten über die Hintergründe der Münchner Misere rund um interne Skandale und fehlende Ergebnisse - und offenbarten Informationen.

Der ehemalige Vorstand Sport von Schalke 04, Horst Heldt, kritisierte auf der Suche nach den Schuldigen insbesondere den Vorstandsvorsitzenden des FC Bayern, Oliver Kahn, und Sportvorstand Hasan Salihamidzic. Heldt meint: „Im Moment wackelt alles beim FC Bayern.“

Der FC Bayern leistet sich nach einer turbulenten Woche auch in der Bundesliga einen Ausrutscher. Für Hoffenheim trifft Kramaric sehenswert zum Endstand.
06:27
FC Bayern München - TSG Hoffenheim (1:1): Tore und Highlights I 1. Bundesliga

Angefangen bei der Führungsetage, aber auch im Team: „Es fühlt sich momentan nicht so an, als sei diese Mannschaft in sich geschlossen, sie ist eher führungslos“, analysierte Heldt, der zuletzt bis zum Sommer 2021 beim 1. FC Köln als Sport-Geschäftsführer gearbeitet hatte.

{ "placeholderType": "MREC" }

Klare Heldt-Kritik an Kahn

Als größten Kritikpunkt stellte er aber die Kommunikation heraus und nahm Kahn ins Visier, nachdem dieser nach dem 1:1 gegen Hoffenheim „nur“ getwittert hatte.

Lesen Sie auch

„Ich weiß, dass heute vieles über Social Media läuft und kommuniziert wird. Aber die Art und Weise gefällt mir nicht - das kann man auch delegieren. Um die Wichtigkeit herauszustellen, da lasse ich mich doch heute hier (in den Doppelpass, Anm. d. Red.) hineinschalten“, meinte Heldt.

„Da gebe ich nach dem Spiel ein Interview, gehe in die Mixed Zone - es gibt so viele Möglichkeiten, sich zu zeigen und selbst zu gestalten und selbst zu bestimmen (...) So ein Text bei Social Media ist heutzutage up to date, aber mir ist das nicht persönlich genug.“

Die Bayern-Bosse Oliver Kahn und Hasan Salihamidzic ernten im STAHLWERK Doppelpass Kritik für ihre Arbeit.
05:01
STAHLWERK Doppelpass: Oliver Kahn und Hasan Salihamidzic ernten Kritik | Bayern

Nagelsmann-Abgang falsch kommuniziert?

Der Trainerwechsel zum Leid von Julian Nagelsmann sei von den Bayern-Bossen ebenfalls nicht vorteilhaft kommuniziert worden: „Da ist vieles, was nicht funktioniert. Die Spieler waren auch geteilter Meinung. Das Entscheidende war die Art und Weise, wie das stattgefunden hat: Wenn ich das entscheide, was mein legitimes Recht ist als Verein, dann muss ich mir genau überlegen, wie ich das sage.“

{ "placeholderType": "MREC" }

Insbesondere die Wortwahl missfiel dem einstigen Bundesliga-Manager: „Was da nicht funktioniert hat, das war zu sagen: ‚Er (Julian Nagelsmann, Anm. d. Red.) hat die Mannschaft verloren.‘ Und im selben Augenblick geben Spieler ein Interview und sagen: ‚Er hat die Mannschaft nicht verloren.‘ So etwas stößt extrem auf bei einer Mannschaft und nervt. Die wollen nicht hergenommen werden für so eine Entscheidung der Bosse - das darf man nicht machen.“

Heldt brachte umgehend einen eigenen Vorschlag vor: „Da wird bei einer PK gesagt, sie hätten die Saisonziele in Gefahr gesehen. Die einzig zählende Argumentation für eine Entlassung wäre folgende gewesen: Weil Thomas Tuchel sonst vielleicht im Sommer weggewesen wäre. Alles andere ist Pillepalle und vorgeschoben.“

Contra bekam Heldt in der Diskussion insbesondere von SPORT1-Experte Stefan Effenberg.

Dieser stellte sich vor die Münchner Führungsetage und nahm die Mannschaft, die erneut einen Maulwurf in ihren Reihen hat, in die Pflicht: „Die Mannschaft ist gefordert, mit dieser Qualität und den Ansprüchen muss die Mannschaft liefern - nicht die Bosse oder sonst wer. Punkt!“

Bosse auch wegen Lewandowski in der Kritik

Heldt hingegen monierte auch vergangene Versäumnisse der Führungsebene - wie beim Abgang des Star-Stürmers Robert Lewandowski.

„Das Problem auf der Neun ist ja klar durch den Abgang von Robert Lewandowski. Er hatte auch noch einen laufenden Vertrag. Ich kann mich noch gut an die Situation erinnern, als die Bosse gesagt hatten: Basta, er bleibt! Da haben die Bosse schon auch Fehler gemacht“, sagte Heldt.

Ex-Bayern-Verteidiger Holger Badstuber erklärte: „Eine richtige Nummer 9 fehlt natürlich, aber nach der hätte man schon von Jahren schauen können. (…) Mir fehlt auch die Verbundenheit ganz vorn drin, wenn ich da zurückdenke an Ribéry und Robben damals. Das könnten Mané, Sané und Serge Gnabry auch machen - dass die sich zusammentun und sagen: ‚Wir zeigen es nun den Leuten da draußen, dass wir das auch können!‘“

Mané-Suspendierung führt zu heißer Diskussion

Im Umgang mit der Situation um den gegen Hoffenheim suspendierten Mané sah Heldt das Fehlverhalten ebenfalls bei Kahn und Salihamidzic: „Es ist nicht der Verantwortungsbereich der Trainer (sich zu Vereins-Brennpunkten öffentlich zu äußern wie nun Tuchel zum Mané-Eklat, Anm. d. Red.).“

Es gehe auch gar nicht immer darum, „nach außen hin ein Zeichen zu setzen, sondern auch nach innen ein Zeichen zu setzen - darauf warten Spieler auch, dass man handelt, wenn so etwas passiert. Man muss es nun nicht übertreiben, es gehört auch mal dazu, dass man sich in einer Mannschaft fetzt. Aber es muss eine konsequente Entscheidung getroffen werden.“

Das hätten die Bayern zwar gemacht, „aber man muss es auch kommunizieren: Und das haben sie nicht gut gemacht. Das verwundert einen, weil es eben nicht Aufgabe des Trainers ist“, beendete Heldt seine Brandrede.

Mané soll jedoch nun sportlich wieder eingreifen. „Ich würde Mané jetzt auch am Mittwoch (CL-Rückspiel gegen ManCity, Anm. d. Red.) von Anfang an aufstellen. Er ist jetzt in der Bringschuld, ist der Mannschaft etwas schuldig“, riet SPORT1-Experte Stefan Effenberg.

Holger Badstuber, der Mané als einen „überragenden Stürmer“ betitelte und ihm eine „ganz starke Saison“ im kommenden Jahr prognostizierte, sah das Ärger-Thema ohnehin „aufgebauscht in der Öffentlichkeit. Das kommt im Fußball vor, wenn so viele Egos aufeinandertreffen. Das gehört irgendwie auch mal dazu.“