Schon am kommenden Wochenende könnte der Bundesliga-Abstieg von Hertha BSC besiegelt sein. Doch für den Hauptstadtklub ist noch weitaus Schlimmeres möglich , denn ein finanzieller Kollaps ist nicht vom Tisch.
Das droht Hertha bei Lizenzentzug
Laut eines Berichts der Süddeutschen Zeitung droht den Berlinern ein wahres Schreckensszenario. „Wenn wir die wirtschaftliche Handlungsfähigkeit nicht nachweisen können, werden wir keine Lizenz erhalten“, bestätigte Geschäftsführer Thomas Herrich am Sonntag bei der Mitgliederversammlung auf eine entsprechende Frage.
Aber was passiert, wenn Hertha am Ende tatsächlich ohne DFL-Lizenz dasteht?
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Deswegen droht Hertha den Fall in die Regionalliga
Fakt ist: Bis zum 7. Juni muss der Verein die nötigen Unterlagen über die Finanzierung für die anstehende Spielzeit einreichen. Genügen diese den Vorgaben nicht, dürfte der Hauptstadtklub weder in der ersten noch zweiten Liga starten.
Zwar gebe es eine theoretische Option, innerhalb von zwei Wochen nach der Lizenzverweigerung eine Zulassung für die 3. Liga zu beantragen. Doch ohne Lizenz wäre eine Insolvenz wohl unausweichlich.
Weil ohne einen Profi-Spielbetrieb nennenswerten Einnahmen wie TV-Gelder, Zuschauereinnahmen und Sponsoren flöten gingen, würde ein harter Absturz bis in die Regionalliga folgen. Dort befindet sich momentan Herthas zweite Mannschaft, die wiederum aufgelöst werden müsste.
Ein weitere Konsequenz: Alle Spieler wären sofort ablösefrei auf dem Markt, da mit Wegfall der Profizugehörigkeit auch die Geschäftsgrundlage für die laufenden Arbeitspapier wegfallen würden - ein massiver finanzieller Schaden.
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Keine DFL-Lizenz? Hertha wäre ein Novum
Nach Informationen des kicker klafft hinsichtlich der Durchfinanzierung für die kommende Saison ein riesiges Loch, das es nun zu schließen gilt.
Dabei soll es sich um etwa 60 Millionen Euro handeln, wovon ein entscheidender Teil die fällige Rückzahlung der 40 Millionen Euro schweren Unternehmensanleihe ist, die der Verein bis November aufbringen muss.
Herrich verriet, dass derzeit einige Lösungsansätze diskutiert werden: „Es gibt mehrere Überlegungen, zusammen mit Finanzpartnern.“ Eine Möglichkeit sei der umstrittene Investor 777 Partners. Auch Präsident Kay Bernstein gab sich vorsichtig optimistisch. „Dass wir dieses Investment eingegangen sind, war alternativlos. Diese Kapitalerhöhung war elementar, damit wir die Zukunft von Hertha BSC sichern“, so der 42-Jährige.
Was Hertha außerdem Hoffnung geben darf? Noch nie hat die DFL einem Bundesligisten die Lizenz verweigert.