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Bundesliga: Kimmichs Statistiken verblüffen! Basler-Kritik zu Unrecht?

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Bundesliga: Kimmichs Statistiken verblüffen! Basler-Kritik zu Unrecht?

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Kimmichs Statistiken verblüffen

Joshua Kimmich ist beim FC Bayern München als Eckballschütze gesetzt. Eine Entscheidung, die Mario Basler überhaupt nicht verstehen kann. SPORT1 macht den Faktencheck.
Joshua Kimmich glänzt gegen Hertha BSC als Leader mit Rekord-Werten. Im Kampf um die Meisterschaft braucht der FC Bayern solche Auftritte seiner Führungsspieler.
Manuel Habermeier
Manuel Habermeier
von Manuel Habermeier

Als Spieler war Mario Basler bekannt für seine gefährlichen Freistöße und Eckbälle. In der Spielzeit 1994/95 holte er sich mit 20 Toren - gleichauf mit Heiko Herrlich von Borussia Mönchengladbach - die Torjägerkanone. Dabei gelang ihm ein besonderes Kunststück: Gleich dreimal versenkte er in dieser Saison den Ball mit einem direkten Eckball.

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Kein Wunder also, dass der 54-Jährige, der in der Bundesliga auch drei Jahre lang für den FC Bayern München aufgelaufen ist, die aktuellen Eckballschützen besonders im Auge hat.

Dabei ist ihm vor allem Joshua Kimmich aufgefallen - allerdings nicht positiv. „Ich bin gespannt, wie lange Joshua Kimmich die Ecken noch von beiden Seiten schießen darf“, erklärte er im kicker und fügte hinzu: Es ist komplett enttäuschend, wie die geschossen werden. Da passiert viel zu wenig. Ich sitze bei den Spielen auf der Couch und wundere mich nur.“

Doch ist die Kritik an dem Bayern-Star berechtigt? SPORT1 checkt die Fakten.

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Nach 31 Spieltagen hat der Rekordmeister bereits sieben Tore nach einer Ecke erzielt. Laut dem Datenerfasser Sportec Solutions ist das Ligabestwert. Lediglich der 1. FC Union Berlin durfte genauso oft nach einem Eckball jubeln. Damit liegen die Münchner weit über dem Ligadurchschnitt. Der steht bei vier Treffern nach Hereingaben von der Fahne.

Joshua Kimmich weit besser als der Ligaschnitt

Selbst die vereinseigene Statistik überbieten die Münchner in dieser Saison. Seit Beginn der Datenerfassung (1992) kommen die Roten auf 5,3 Eckballtore pro Saison. Damit haben sie in dieser Spielzeit schon knapp zwei Treffer mehr erzielt.

Und besonders wichtig mit Blick auf Baslers Kimmich-Kritik: Alle sieben Ecken, die zu Toren führten, wurden von Bayerns Nummer sechs hereingebracht. Der Rottweiler findet mit jeder 27. Ecke einen Mitspieler, der das Leder ins Netz befördert. Der Bayern-Schnitt liegt bei knapp 31 Ecken für ein Tor. Im Ligavergleich wird Kimmichs Gefährlichkeit von der Eckfahne noch deutlicher. Über die 18 Teams verteilt findet nur jeder 38. Eckball den Weg ins Tor.

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Überhaupt beweist der 28-Jährige ein gutes Füßchen von der Eckfahne. Kimmich schlug die letzten 25 erfolgreichen Ecken der Bayern seit Beginn des Kalenderjahres 2020.

Seine Vertreter - Kimmich verpasste 20 Pflichtspiele in dieser Zeit - konnten keinen einzigen Assist nach Eckball für sich verbuchen.

Kimmich überflügelt Mario Basler von der Eckfahne

Insgesamt führten bereits 36 Kimmich-Ecken zu einem Tor. Dies bedeutet einen Rekord seit Datenerfassung. Damit hat er den bisherigen Bestwert von - ausgerechnet - Basler überboten. Der bereitete in seiner Bundesligazeit 32 Tore per Ecke vor.

Aber nicht nur in der reinen Zahl überflügelt Kimmich seinen Kritiker, auch im Durchschnitt steht er besser da als der zweimalige Deutsche Meister. Mit bislang 886 Ecken in der Liga führte jede 25. davon zum Tor. Bei Basler, der in seiner Karriere 1105 Ecken in der Bundesliga schlug, war nur jede 35. Hereingabe erfolgreich.

Auch Manni Bender, der Baslers Kimmich-Kritik stützte, kann mit diesen Zahlen nicht mithalten. Bender, der mit dem FC Bayern 1989 und 1990 Deutscher Meister wurde, war seit Beginn der Datenerfassung für 455 Ecken verantwortlich, aus denen lediglich zehn Tore resultierten. Damit benötigte der gebürtige Münchner ganze 46 Hereingaben für eine Torvorlage.

Geht es rein nach den Zahlen, wird Baslers Wunsch also wohl nicht erhört werden. Vielmehr wird Kimmich auch am Samstag gegen Schalke 04 (ab 15.30 Uhr im SPORT1-Liveticker) zur Eckfahne laufen, um den Ball in den Strafraum zu befördern.