Felix Brych hat die neuerliche Kritik von Manuel Gräfe am deutschen Schiedsrichterwesen gekontert.
Schiri-Zoff: Brych kontert Gräfe - und gibt zu, dass er manchmal nach Gefühl pfeifen muss
Schiri-Zoff: Brych kontert Gräfe - und gibt zu, dass er manchmal nach Gefühl pfeifen muss
Brych kontert Gräfe: „Geht gar nicht“
„Ich finde es auch nicht gut, was der Manu gerade gemacht“, sagte der Bundesliga-Referee im STAHLWERK Doppelpass auf SPORT1: „Dass er nun jede Woche jemanden herauspickt und attackiert, das geht gar nicht. Schiri zu sein ist eine Berufung - was der Manu gerade macht, das gefällt mir überhaupt nicht.“
Gräfe hatte auf Twitter einmal mehr scharfe Kritik an der fehlenden Linie der deutschen Schiedsrichter in kritischen Situationen geäußert. Zuvor hatte er offenbar schon „zig Nachrichten an Medienanstalten“ geschickt, wie Brychs Kollege Deniz Aytekin nach seinem Spiel zwischen dem FC Bayern und RB Leipzig (1:3) schimpfte.
Dabei soll Gräfe von „zwei vermeintlichen Fehlern“ Aytekins gesprochen haben. Aytekin echauffierte sich daraufhin in den Katakomben der Allianz Arena so sehr, dass er sich tags darauf bei Gräfe für seine Wortwahl entschuldigen musste.
Brych: Hier liegt Gräfe falsch
„Der Schiedsrichter-Job ist faszinierend, aber auch schwierig“, sagte Brych dazu: „Der Manu weiß doch selber, was es bedeutet, so ein Spiel zu pfeifen.“ Gräfe hatte moniert, dass Brych beim 1:1 von Hertha BSC ein Tor wegen eines Foulspiels zurückgenommen hatte, eine aus seiner Sicht vergleichbare Situation im Bayern-Spiel (vermeintliches Foul an Leon Goretzka vor dem Ausgleich, Anm.) aber nicht geahndet wurde.
„Man kann Szenen nicht vergleichen, weil die immer anders sind“, meinte Brych zu Gräfes Vorwurf: „Auch ein Handspiel nicht - da ist immer etwas anderes, in der Distanz, der Reaktion oder der Schussgeschwindigkeit.“
Bundesliga auf SPORT1
Im Doppelpass konkret angesprochen auf die Szene im Hertha-Spiel, in der ein Führungstreffer für die Hertha nach Intervention des VAR annulliert wurde, erklärte Brych: „Ich stehe in der Szene sogar zu nah dran, ich habe den Zupfer nicht gesehen. Es hat schon nach Foul gerochen, aber ich wollte ihm erst mal die Chance zum Abschluss geben - bei Abseits lassen wir ja auch laufen.“
Schiri pfeift manchmal „nach Gefühl“
Er „habe schon viel nach Gefühl gepfiffen, aber es war mir hier zu heikel, deshalb habe ich dann den VAR eingeschaltet. In dem Fall, muss man das in Kauf nehmen und diese Kröte schlucken, in dem Fall war es gut, dass ich noch mal schauen konnte durch den Videobeweis.“
Die Hertha war nach einem Last-Minute-Gegentreffer durch den VfL Bochum am Samstag abgestiegen.
Brych gab zu, dass man im ersten Moment nicht immer eine richtige Entscheidung treffen könne. „Das Spiel ist so schnell geworden, wir können eben nicht alles sehen. Teilweise pfeife ich auch in die Zweifel rein, ich ahne dann etwas, ich habe da so ein gewisses Wahrnehmungsfeld. Aber gestern war mir das zu kritisch.“