„Ich hoffe, dass die Bayern auch mal andere Ideen finden und sich nicht immer unsere Spieler holen“, hatte der damalige Leipzig-Geschäftsführer Oliver Mintzlaff bei Servus TV nach den Transfers von Dayot Upamecano, Marcel Sabitzer und Julian Nagelsmann zum Rekordmeister im vergangenen Juli gesagt - damit betätigte er sich dem Narrativ, dass die Münchner die Liga kaputt kaufen.
Dortmund: Nur ein Volltreffer! Die BVB-Transfers aus Gladbach
Dortmund: Nur ein Volltreffer! Die BVB-Transfers aus Gladbach
Bensebaini: Böses Omen für BVB?
Eine ähnliche Spitze wie Mintzlaff Richtung Bayern könnte sicherlich auch Gladbachs Sport-Geschäftsführer Roland Virkus nach Dortmund senden. Denn mit Ramy Bensebaini verlieren die Fohlen wieder einen Stammspieler an den BVB.
Generell bedienen sich die Schwarzgelben gerne bei der Konkurrenz in der Bundesliga - sogar deutlich mehr als die Bayern.
Vier Leistungsträger und ein Trainer verließen Gladbach in elf Jahren gen Dortmund
Bensebaini ist bereits der 24. Neuzugang, den der Vizemeister seit 2016 von einem anderen Team aus dem deutschen Oberhaus verpflichtet hat. Die Münchner holten im gleichen Zeitraum hingegen nur zehn Akteure aus der Bundesliga - sogar Hoffenheim oder auch der FC Augsburg „wilderten“ in dieser Zeitspanne häufiger in der heimischen Liga.
Nun bekommt eben erneut Gladbach die Dortmunder Transferpolitik zu spüren: Der Linksverteidiger ist der vierte Leistungsträger seit 2012, der vom VfL zur anderen Borussia wechselt. Dazu ging auch Trainer Marco Rose diesen Weg.
SPORT1 blickt zurück und zeigt, wer in den vergangenen elf Jahren vor Bensebaini den Weg von Gladbach nach Dortmund bestritt - und wie es für die Transfers anschließend bei der anderen Borussia lief.
Marco Rose (2021, Fünf Mio. Euro Ablöse)
Gleich in seiner ersten Spielzeit als Gladbach-Coach (2019/20) führte Marco Rose die Fohlen auf den vierten Platz und somit in die Champions League. Dies weckte Begehrlichkeiten - und Dortmund nutzte eine Ausstiegsklausel in Höhe von fünf Millionen Euro. Nach einem unbefriedigenden Jahr musste der gebürtige Leipziger seinen Platz beim BVB aber schon wieder räumen. Vor allem in den Pokalwettbewerben enttäuschte die Borussia unter ihm: In der Gruppenphase der Champions League mussten die Dortmunder Ajax Amsterdam sowie Sporting Lissabon den Vortritt lassen, in der Europa League scheiterten sie an den Glasgow Rangers und im DFB-Pokal an St. Pauli.
Thorgan Hazard (2019, 25 Mio. Euro Ablöse)
Für Borussia Mönchengladbach brachte es Thorgan Hazard in vier Jahren auf 182 Pflichtspiel-Einsätze und 46 Tore. Im Sommer 2019 verließ der Linksaußen die Rheinländer als Top-Scorer und wertvollster Spieler des Kaders ein Jahr vor Vertragsende. Beim BVB erfüllte Hazard mit Ausnahme seiner Premierensaison, wo er in 33 Bundesligaspielen auf dem Platz stand, die Erwartungen aber nur selten. Aufgrund der geringen Spielzeit schloss er sich in der vergangenen Rückrunde auf Leihbasis PSV Eindhoven an. Nun kehrt er zum BVB zurück - allerdings ohne echte Perspektive.
Bundesliga auf SPORT1
Mahmoud Dahoud (2017, 12 Mio. Euro Ablöse)
In seinem letzten Spiel als Gladbach-Trainer hatte Lucien Favre Mahmoud Dahoud erstmals von Beginn an aufs Feld geschickt. Der Durchbruch gelang dem heute 27-Jährigen dann endgültig unter André Schubert. Seit seinem Wechsel nach Dortmund stagniert Dahouds Karriere jedoch, beim BVB schaffte er es bis auf kürzere Phasen nicht konstant über den Status des Ergänzungsspielers hinaus. Daher entschloss sich Dortmund im Februar, den am 30. Juni auslaufenden Vertrag des Mittelfeldspielers nicht zu verlängern. Wo der gebürtige Syrer künftig spielen wird, steht noch in den Sternen.
Marco Reus (2012, 17 Mio. Euro Ablöse)
Der einzige BVB-Transfer aus Gladbach, der voll einschlug. Anfang 2012 machte Reus von seiner Ausstiegsklausel Gebrauch und verkündete seinen Wechsel zum BVB. In seiner letzten Saison am Niederrhein führte Reus Borussia Mönchengladbach mit 18 Toren noch auf Rang vier der Bundesliga und wurde zum Fußballer des Jahres gewählt. Mit den Schwarzgelben stand der gebürtige Dortmunder 2013 im Champions-League-Finale gegen die Bayern. 2017 und 2022 gewann er den DFB-Pokal. Die Meisterschaft blieb ihm hingegen auch in der abgelaufenen Saison verwehrt. Für den aktuellen Vizemeister traf er in 387 Pflichtspielen bislang 161-mal.