2019 war die Wiedervereinigung von Thomas Tuchel und Raphael Guerreiro noch gescheitert.
Tuchel bekommt seinen „Liebling“
„Ich hatte praktisch zugestimmt. Dann gab es einige Veränderungen im Klub, und es ging in eine andere Richtung“, verriet der Portugiese bei beIN Sports nach dem geplatzten Wechsel zu Paris Saint-Germain, wo Tuchel zu diesem Zeitpunkt als Coach tätig war.
Vier Jahre später darf sich der Trainer nun aber wieder über die Zusammenarbeit mit einem seiner Lieblingsschüler freuen - anders als damals in Paris verhindern nach SPORT1-Informationen auch die zahlreichen Veränderungen beim FC Bayern diesmal nicht die Wiedervereinigung. Verein und Spieler sind sich weitgehend einig, zu klären sind nur noch wenige Details.
Tuchel schwärmte von Guerreiro
Der FCB-Coach schätzt vor allem die hohen technischen Fähigkeiten des 29-Jährigen. „Wir haben ihn im Torschusstraining gesehen, wir haben seine Präzision in der Torvorbereitung in engen Räumen gesehen und deshalb kann er alles spielen bei uns“, erklärte Tuchel 2016, damals noch Trainer des BVB.
Wie schnell er von seinem neuen und alten Schützling angetan war, verdeutlichte die Aussage vor dem fünften Bundesligaspiel Guerreiros. „Er ist viel zu gut, um auf eine Position festgelegt zu werden. Er ist auf dem besten Weg zum Trainerliebling“, erläuterte der damalige Dortmund-Coach auf der Pressekonferenz 2016 vor dem Heimspiel gegen Freiburg.
Daher setzte er ihn auch anstatt als linker Verteidiger häufig im zentralen Mittelfeld ein. In seinen 35 Partien unter dem heute 49-Jährigen lief der Portugiese laut Transfermarkt.de 17-mal im Zentrum auf, als Linksverteidiger hingegen nur siebenmal, die weiteren elf Partien bestritt er als linker Schienenspieler.
Der Erfolg des Positionswechsels gab Tuchel recht. Denn in den 24 Bundesligapartien in der gemeinsamen Spielzeit 2016/17 steuerte Guerreiro in seiner Premierensaison beim BVB zwölf Scorerpunkte bei.
Guerreiro: „Ich hatte meine bisher beste Zeit beim BVB unter ihm“
Nach Tuchels Aus am Saisonende wusste der Europameister von 2016 mit seinen Leistungen in den folgenden Jahren nicht immer vollends zu überzeugen.
„Ich hatte meine bisher beste Zeit beim BVB unter ihm, das ist völlig klar. Ich habe einige Treffer erzielt und Vorlagen gegeben“, stellte er selbst auch im SPORT1-Interview im Februar 2022 fest. Seine Lieblingsposition sieht er im linken Mittelfeld. Die damals relative frische Wahl Tuchels zum Welttrainer 2021 sei für Guerreiro „keine große Überraschung“ gewesen, „denn ich weiß, was er als Trainer kann“.
Nun wird Guerreiro seinem Coach sicherlich helfen wollen, eine derartige Entwicklung auch in München zu erreichen. Eins scheint bei dieser Wiedereinigung an der Säbener Straße jedenfalls sicher: Bei der Vorstellung des Neuzugangs wird sicherlich nicht an Lobeshymnen gespart.