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"Hätte mir das vorher jemand gesagt..." - Thomas Tuchel über Champions League & FC Bayern

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"Hätte mir das vorher jemand gesagt..." - Thomas Tuchel über Champions League & FC Bayern

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Tuchel: Das kann ich nicht tolerieren

Thomas Tuchel gibt Einblicke in seine Gefühlswelt und seinen Charakter. Der Bayern-Trainer spricht offen über die eigenen Ansprüche und eine überraschende Erkenntnis nach dem Champions-League-Triumph.
Bayern-Coach Thomas Tuchel hat im zentralen Mittelfeld ein Überangebot an Klassespielern, sieht aber dennoch Verbesserungsbedarf. Er wünscht sich einen Neuzugang mit einem ganz bestimmten Profil, um Fehler wie in der vergangenen Saison zu verhindern.
SPORT1
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von SPORT1

Thomas Tuchel: Asketisch, diszipliniert und verschlossen – oder doch humorvoll und nahbar?

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„Ich glaube, bei mir wurde in Deutschland sehr früh eine Schublade aufgemacht, in der ich dann verschwunden bin – und niemand hat zwischendurch mal wieder reingeschaut“, sagte Tuchel in einem Interview in Bayerns Vereinsmagazin 51.

Denn „das Leben hat immer auch etwas damit zu tun, dass man sich weiterentwickelt. In Frankreich oder England wird vermutlich ein anderes Bild von mir gezeichnet – und vielleicht komme ich ja in Deutschland aus der Schublade auch eines Tages noch mal raus.“

„Perfektionist und Fußballtrainer katastrophale Kombi“

Was Tuchel aber weiterhin ist, „eine Stärke und zugleich Schwäche von mir“, wie er betont: Ein Perfektionist. Nicht unbedingt ideal für seinen Job.

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„Perfektionist und Fußballtrainer ist eine ziemlich katastrophale Kombination. Aber das muss man lernen zu akzeptieren. Jeder von uns macht Fehler“, sagte Tuchel: „Was ich nur schwer tolerieren kann, ist, wenn sie mit dem Mangel an Konzentration, Bereitschaft oder Aufmerksamkeit zu tun haben.“

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Er sei „immer auf der Suche nach dem perfekten Spiel – obwohl ich weiß, dass es das gar nicht gibt. Da bin ich Sisyphus, der immer wieder seinen Stein den Berg hochrollt“, sagte Tuchel. Gleichzeitig sei „diese permanente Suche aber auch meine Motivation, mein Antrieb“.

CL-Sieg macht wenig mit Tuchel

Mit dem FC Chelsea gewann Tuchel 2021 die Champions League, den Drang und die Motivation hat er dadurch aber nicht verloren.

„Es ist tatsächlich kurios. Man arbeitet hart für einen Traum, irgendwann wird er zum konkreten Ziel – und wenn man den Champions League-Pokal in der Hand hat, macht das plötzlich viel weniger mit einem, als ich gedacht hatte“, verriet Tuchel: „Hätte mir das vorher jemand gesagt, hätte mich das womöglich schockiert.“

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Denn es sei „ein flüchtiger Moment, man kann ihn nicht lange festhalten – aber ich will das wieder erleben, unbedingt. Das steckt in mir drin. Es geht nach wenigen Tagen automatisch weiter mit der Vorfreude auf neue Ziele.“

Tuchel: „Da haben wir die Ansprüche nicht erfüllt“

Das heißt für die neue Saison, ganz oben zu stehen.

„Wir wollen Meister werden, endlich mal wieder zum Pokalfinale nach Berlin, und in der Champions League gehört der FC Bayern immer zu den Titelkandidaten“, betonte der Ex-BVB-Coach: „Bei allem wollen wir den Fans Freude bereiten. Im Vergleich zur vergangenen Saison ist Luft nach oben, das ist uns allen bewusst. Da haben wir die Ansprüche nicht erfüllt.“

Ende August wird Tuchel 50 – eine Zahl, auf die sich der Bayern-Trainer nicht unbedingt freut.

„Die Fünf macht mir erstmals in meinem Leben schon ein wenig zu schaffen – so richtig Lust habe ich auf diesen Geburtstag nicht“, meinte Tuchel lächelnd: „Ich werde versuchen, den Spielern an dem Tag freizugeben, wegzufahren und mein Handy einfach auszuschalten.“