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FC Bayern: Abwehrchef nur die dritte Wahl? Steigender Frust bei de Ligt

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FC Bayern: Abwehrchef nur die dritte Wahl? Steigender Frust bei de Ligt

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Schwerer Stand für de Ligt

In seiner Premierensaison bei Bayern gehörte Matthijs de Ligt zu den besten Bayern-Akteuren. Zu Beginn der neuen Spielzeit ist der Niederländer nur noch die dritte Wahl in der Innenverteidigung - was ihn augenscheinlich frustriert.
In der Vorbereitung betonte der Bayern-Coach immer wieder das Fehlen einer klassischen Sechs im zentralen Mittelfeld. Jetzt spricht der Vorstandsvorsitzende Jan-Christian Dreesen über das Thema.
Bjarne Lassen
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khau
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von Aaron Kahnert, Kerry Hau

Wenn sich in der Allianz Arena die Tür vom Kabinentrakt zur Mixed-Zone öffnet und Matthijs de Ligt erscheint, können die Pressevertreter normalweise schon ihre Position einnehmen: Anders als einige seiner Mitspieler, die eher verschlossener sind, nimmt sich der Niederländer häufig noch Zeit für die Journalisten.

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Doch nach der Partie gegen Augsburg (3:1) beantwortete der 24-Jährige keine Fragen - sicherlich ein Zeichen seiner wachsenden Unzufriedenheit.

Denn der Abwehrspieler ist erstmals seit seinem Wechsel nach München im vergangenen Sommer kein Stammspieler. Stattdessen bildete Dayot Upamecano mit Neuzugang Kim Min-jae in den ersten beiden Bundesligaspielen die Innenverteidigung.

De Ligt kam zwar zweimal als Joker zum Einsatz, stand aber insgesamt nur 31 Minuten auf dem Feld.

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„Matthijs kommt aus einer Verletzung (hatte sich in Vorbereitung auf das Nations-League-Halbfinale eine Wadenverletzung zugezogen, Anm. d. Red.). Deshalb fehlt da ein bisschen Rhythmus, ein bisschen Form, da fehlt Vertrauen gerade“, hatte Thomas Tuchel bereits vor dem bayerischen Duell erläutert.

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Nach der Partie dürfte sich der Trainer bestätigt fühlen. Denn der 70-Millionen-Einkauf ließ sich bei seinem Kurzeinsatz in der Schlussphase vor dem 1:3 an der eigenen Strafraumkante von Vorlagengeber Ermedin Demirović tunneln.

Dass der Abwehrspieler nach seiner Verletzung bei seiner großen Stärke - dem resoluten Verteidigen - Schwächen offenbart, hatte sich bereits im ersten Pflichtspiel der neuen Saison abgezeichnet.

Nach einem schwachen ersten Durchgang im Supercup, wo de Ligt sich unter anderem vor dem 0:2 von Dani Olmo hatte düpieren lassen, nahm ihn Thomas Tuchel schon zur Pause vom Platz - ein Auftritt mit womöglich weitreichenden Folgen.

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Matthijs de Ligt (r.) ließ sich im Supercup von Dani Olmo düpieren
Matthijs de Ligt (r.) ließ sich im Supercup von Dani Olmo düpieren

Da Upamecano bei der Niederlage gegen RB eine solide Leistung zeigte, bekam der Franzose den Platz neben Min-jae in der Startelf.

„Sobald jemand ein bisschen die Nase vorne hat, ist unser Wunsch, auf jeden Fall eine Viererkette zu finden, in der wenig gewechselt wird“, hatte der FCB-Coach schon vor dem Auftaktspiel in Bremen verraten.

Eine Aussage, die dem 41-maligen niederländischen Nationalspieler wenig Hoffnung macht.

Vor allem gegen tief stehende Gegner wird Tuchel wohl weiterhin auf das bewährte Duo im Abwehrzentrum setzen, weil Upamecano und Min-jae spielstärker als de Ligt sind. Der ehemalige Ajax-Verteidiger wählt im Gegensatz zu seinen direkten Konkurrenten häufiger den Sicherheitspass und spielt lieber quer statt tief.

„Spiele jetzt mit ein bisschen weniger Risiko als früher“

„Als ich jung war, habe ich mir mehr Risiko genommen, weil ich noch nicht so viel Erfahrung hatte. Jetzt spiele ich ein bisschen mit weniger Risiko als früher“, gab der Defensivakteur zuletzt selbst im FC-Bayern-Podcast zu.

Einen leicht angechippten Pass wie von Min-jae, der damit Alphonso Davies in der 4. Minute gegen Augsburg links im Strafraum in Szene gesetzt hatte, werden die Zuschauer daher von de Ligt wohl selten bewundern dürfen.

Aus diesem Grund muss der Gewinner des Golden-Boy-Awards von 2018 aller Voraussicht nach auch am kommenden Samstag in Mönchengladbach auf der Bank Platz nehmen. Allerdings besteht für ihn in nicht allzu ferner Zukunft die Aussicht auf mehr Spielzeit.

Durch die Mitte September beginnende Champions League wird Tuchel wohl mehr rotieren - nicht nur zur Freude von de Ligt, sondern auch von den Journalisten, denen dann wahrscheinlich wieder ein Interviewpartner mehr zur Verfügung steht.