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Bundesliga: Müller jagt Bundesliga-Rekord - Alle Infos zum 7. Spieltag

Müller jagt Bundesligarekord

Thomas Müller und Mats Hummels jagen Rekorde. Köln im Rheinderby gefordert.
Thomas Müller zeigt sich nach dem gewonnenen Champions-League-Spiel gegen den FC Kopenhagen mit guter Laune in der Mixed Zone. Dennoch wisse er aber auch, dass der Fußball des FC Bayern München derzeit kein Fußball ist, mit dem man Europa ins Schwärmen bringt.
Thomas Müller und Mats Hummels jagen Rekorde. Köln im Rheinderby gefordert.

Sollte der FC Bayern am Sonntagabend gegen Freiburg gewinnen und Thomas Müller daran aktiv beteiligt sein, darf sich der Weltmeister ebenso wie sein noch verletzter Kollege Manuel Neuer Rekordsieger der Bundesligahistorie nennen. Beide kämen auf 322 gewonnene Spiele.

Mats Hummels kann in der Vereinswertung von Borussia Dortmund sogar Rekordsieger werden und Michael Zorc überholen. Beide stehen bei 206 Siegen.

Union, Stuttgart, Hoffenheim und Augsburg visieren Vereinsrekorde an und Heidenheim hat ein spezielles Duell mit Tasmania Berlin.

Borussia Mönchengladbach – Mainz 05

Zum 35. Mal trifft man sich in der Bundesliga. Borussia hat die Nase noch vorn (14-10-10), ist aber seit fünf Spielen in diesem Duell sieglos. Zuletzt gewann Mainz sogar zweimal bei ihr.

Aktuell stricken beide an schwarzen Serien: Borussia ist zuhause noch punktlos, Mainz auswärts. Borussia verlor erstmals in der Bundesliga ihre ersten drei Heimspiele, Mainz ist erstmals in der Ära Bo Svensson, der für beide Klubs spielte, elf Ligaspiele sieglos – und Letzter.

Was Borussia ermutigt: sie gewann neun der letzten elf Duelle gegen Schlusslichter.

Borussia Dortmund – Union Berlin

In diesem Duell gewann Dortmund 75 % aller Spiele (6-0-2). Zuhause gab es nur Siege, Union erzwang in Dortmund nur als Zweitligist Unentschieden nach 90 Minuten – dummerweise im Pokal (2016 und 2018), wo es Verlängerung und Elfmeterschießen gibt. Auch da setzte sich letztlich Borussia durch.

Nach den ersten Union-Punkten sieht es derzeit nicht aus, die Berliner kommen mit einer Serie von sechs Niederlagen in Pflichtspielen – die längste seit der Vorrunde 2004/05 in der Regionalliga. In der Bundesliga droht mit einer möglichen fünften Niederlage in Serie ein Vereinsrekord, ebenso wenn sie zum dritten Mal torlos blieben (Rekordeinstellung).

Der BVB wiederum verlor nur eins seiner letzten 25 Bundesligaspiele, zuhause 18 Mal nicht – und er traf in den 54 letzten Heimspielen beständig. Mats Hummels würde mit seinem 207. Bundesligasieg im BVB-Dress neuer Rekordhalter, Michael Zorc droht nach 25 Jahren die Ablösung.

RB Leipzig – VfL Bochum

Historie und Gegenwart sprechen für RB. Von acht Pflichtspielen gegen den VfL gewannen die Leipziger sieben, nur das letzte nicht (0:1 in Bochum). Zuhause gab es aus vier Duellen 12:1 Tore, davon zwei in der 2. Liga.

In der Bundesliga hieß es 3:0 und im Vorjahr 4:0. RB ist aktuell im Oberhaus sieben Heimspiele ungeschlagen und im Oktober gab es in Leipzig seit 2011 (0:1 im Pokal gegen Augsburg) keine Niederlage, in der Bundesliga (10-2-0) gar keine.

Die Bochumer dagegen warten wie schon im Vorjahr noch auf den ersten Saisonsieg und haben sowohl auswärts als auch insgesamt die meisten Gegentore.

FC Augsburg – Darmstadt 98

34 Punktspiele trugen die beiden aus, meist in der Zweitklassigkeit. In der Bundesliga gab es erst vier Treffen, der FCA führt (2-1-1). Aber die einzige Niederlage gab es zuhause (0:2 am 17.10.2015). In Augsburg gab es nur ein 0:0, 1997 in der Regionalliga Süd.

Aktuell sind die beiden nach holprigem Start Tabellennachbarn (14. und 15.) mit jeweils einem Saisonsieg. Augsburg holte alle Punkte zuhause, wo sie noch ungeschlagen sind. Bliebe das auch nach vier Heimspielen so, wäre es ein Novum in Augsburgs Bundesligageschichte. Darmstadt wartet noch auf den ersten Auswärtspunkt.

VfB Stuttgart – VfL Wolfsburg

Die beiden gehen in ihr 25. gemeinsames Bundesligajahr. Nur 2003 gab es die gleiche Tabellenkonstellation, der Zweite empfing den Siebten und gewann mit 1:0 – damals nach neun Spieltagen.

In jüngerer Zeit sind VfB-Siege seltener, im Vorjahr gewann Wolfsburg beide Spiele und baute die Bilanz (19-7-22) zu seinen Gunsten aus – weshalb der VfL gegen keinen Gegner mehr Bundesligasiege feierte. Beide Mannschaften haben diese Saison noch nicht unentschieden gespielt.

Der VfB ist aktuell in Stuttgart sieben Spiele ungeschlagen und Erster der Heimtabelle (drei Siege). Er gewann seine letzten vier Spiele mit mindestens zwei Toren Vorsprung, nun kann er den Rekord aus der Ära Jogi Löw von März 1997 brechen – fünf deutliche Siege am Stück gab es nie. Aber Gästecoach Niko Kovac gewann fünf seiner sechs Duelle gegen den VfB.

Werder Bremen – TSG Hoffenheim

Am 19. April 2014 schlug Werder die TSG in Bremen mit 3:1. Seither warten sie auf einen weiteren Heimsieg, fünf der folgenden acht Partien endeten 1:1, dazu kamen drei Unentschieden. Ein 0:0 gab es nur im zweiten von 28 Treffen (2009).

Die Heimbilanz ist für Werder nur hauchdünn positiv (4-7-3). Aber jetzt entdeckte Werder seine Heimstärke wieder und feierte zwei Siege in Folge, mehr gab es zuletzt im März/April 2019 (drei) in der Bundesliga. Neue Heimstärke trifft auf lange nicht gesehene Auswärtsstärke: die TSG gewann alle drei Gastspiele der Saison und würde mit einem vierten Sieg einen Vereinsrekord in der Bundesliga aufstellen.

Bayer Leverkusen – 1. FC Köln

In den vergangenen beiden Spielzeiten gab es keinen Heimsieg im Rhein-Derby, in Leverkusen feierte Köln gar zwei Siege. Kaum vorstellbar, dass ein Hattrick draus wird, die Teams trennen Welten.

Leverkusen startete nie besser in eine Saison und grüßt von der Tabellenspitze, Köln startete nur 1992 und 2017 genauso schlecht in eine Saison (ein Punkt).

Das Offensivspektakel, das unter Steffen Baumgart lange Programm war, ist Geschichte: seit acht Spielen, die alle nicht gewonnen wurden, schoss der FC höchstens ein Tor. Hinzu kommt: die Kölner sind 19 Spiele sieglos bei einem Tabellenführer.

Bayer braucht zwar keine Aufmunterung, nimmt aber gern zur Kenntnis, dass es sonntags sieben Spiele ungeschlagen ist.

Bayern München – SC Freiburg

Die Erinnerung ist noch frisch: im April gewann der SC in München im Pokalviertelfinale (2:1) durch einen Last-Minute-Elfer. Es war der bis dato einzige Freiburger Sieg in München, wo der FC Bayern auf Revanche drängen wird.

Bisher gestattete er dem SC in seinem Wohnzimmer erst drei Punkte aus 23 Spielen. Im Duell der aktuell erfahrensten Bundesligatrainern gab es auch nur einen Sieger: Thomas Tuchel.

Seine Ligabilanz gegen Christian Streich: 6-2-0. Die Freiburg-Bilanz von Thomas Müller ist noch beeindruckender (13-5-1). Gute Voraussetzungen für seinen erneuten Versuch, Manuel Neuer vom Thron zu stürzen.

Neuer hat noch die meisten Bundesligasiege (322) und fehlt seit zehn Monaten, Müller kann am Sonntag schon gleichziehen. Dass Neuer dem SC die Daumen drückt, ist kaum anzunehmen. Aber Müllers Angriff dürfte ein Antrieb sein, noch schneller fit zu werden…

Wenn Bayern drei Tore schießt, kreisen die Schnapsflaschen: man stünde dann bei 4444 Bundesligatoren.

Eintracht Frankfurt – 1. FC Heidenheim

Die dritte Sonntagspartie ist Paarung Nummer 948 in der Bundesliga und ein Spiel fast ohne Geschichte. In einer Liga spielten sie bis dato nie, am 20. Dezember 2017 gab es mal ein Pokalspiel.

Die Eintracht gewann auswärts 2:1 nach Verlängerung, ein gewisser Sebastian Haller schoss das Siegtor. Den aktuellen Dortmunder könnten sie gut gebrauchen, kein Team hat weniger Tore geschossen als die Hessen, die aber auch die wenigsten Gegentore hinnahmen.

Während also Eintracht-Spiele die torärmsten sind (Schnitt 1,5), garantiert der FCH Spektakel (Schnitt 3,83). Eintracht ist 2023 daheim ungeschlagen (13 Spiele) und verlor nur eins der letzten 15 Duelle gegen Aufsteiger.

Heidenheim wartet noch auf den ersten Auswärtssieg seiner jungen Bundesligageschichte, mit dem sie in der Ewigen Tabelle die Rote Laterne wieder an Tasmania Berlin geben würden.