Bundesliga>

Die Sensation aus dem Nichts, die die Bundesliga schockt

Die Sensation aus dem Nichts

Der VfB Stuttgart ist eine der größten Überraschungen der bisherigen Saison. Vergangene Spielzeit noch akut abstiegsbedroht, grüßen die Schwaben nun von weit oben. Ein Ex-Köln-Flop hat damit eine Menge zu tun.
Serhou Guirassy legt in der neuen Saison eine überragende Performance beim VfB Stuttgart hin. Doch wohin geht der Weg für den Stürmer?
Der VfB Stuttgart ist eine der größten Überraschungen der bisherigen Saison. Vergangene Spielzeit noch akut abstiegsbedroht, grüßen die Schwaben nun von weit oben. Ein Ex-Köln-Flop hat damit eine Menge zu tun.

Sicherlich waren nicht alle Fans des VfB Stuttgart glücklich, als vergangenes Jahr klar wurde, dass der Verein Serhou Guirassy verpflichten würde. Viele hatten seine teils katastrophale Zeit beim 1. FC Köln im Kopf, in der er bei 37 Einsätzen auf gerade einmal sechs Tore gekommen war.

Aber heute schießt er die Liga kurz und klein! 13 Tore nach sieben Spieltagen – diese Zahlen konnte in der Bundesliga-Historie noch niemand erreichen – sorgen dafür, dass Guirassy gerade das Thema in Fußballdeutschland ist.

So auch im STAHLWERK Doppelpass auf SPORT1. Stefan Effenberg sieht Guirassy nun als vielfältigen und kompletten Stürmer, der Verantwortung übernimmt, wie etwa bei Elfmetern. Für Markus Babbel sind aber neben Guirassy auch noch andere Dinge dafür verantwortlich, dass es beim VfB so richtig läuft (Platz 2 in der Tabelle).

„Der VfB spielt wieder den Fußball, für den er steht, nämlich Offensivfußball. Das macht es auch leichter für die Stürmer, wenn du nicht so tief stehst und die Bälle bekommst, die du brauchst. Sie spielen jetzt wieder einen aktiven Ball, das hat Sebastian Hoeneß überragend in die Mannschaft hineinbekommen“, betonte der frühere Stuttgart-Profi und -Trainer im Dopa.

Babbel bewertet auch Neu-Nationalspieler Chris Führich als elementar. Führich war laut Babbel schon vergangenes Jahr wichtig und hat jetzt noch mal einen entscheidenden Schritt gemacht. Auch das Zusammenspiel mit Guirassy gefällt dem Europameister von 1996 sehr gut.

Ist Guirassy zu halten?

Doch hat das neue Traum-Duo eine Zukunft in Stuttgart? Obwohl Guirassy im Sommer eine Ausstiegsklausel hatte, blieb er – zunächst, denn Wechselgerüchte werden durch die außergewöhnlichen Leistungen des in Frankreich geborenen Guineer weiter befeuert. Für den VfB könnte ein Verkauf wichtige Einnahmen bringen und Guirassy die Chance, im Alter von 27 Jahren einen großen Vertrag zu unterzeichnen. Laut Babbel würden beide Seiten profitieren.

„Wenn er so weiter macht, werden sie ihn nicht halten können. Dennoch ist es eine Win-win-Situation für beide. Er (Guirassy, Anm. d. Red.) profitiert davon, dass er durch den Spielstil, der auf ihn ausgelegt ist, so performen kann, der VfB profitiert davon, weil man davon dann womöglich in den Europacup kommt oder eine schöne Transfersumme erlösen wird“ erklärte der TV-Experte.

Was geht für den VfB?

Die Vergangenheit hat gezeigt, dass ein Stürmer Mannschaften, die von der reinen Kaderqualität in einer derartigen Tabellenregion nicht erwartet werden, ins europäische Geschäft schießen können. Die Frage ist allerdings, ob Guirassy das aktuelle Level über die Saison halten kann. Gerade da der gebürtige Franzose gerne mit Guinea zum Afrika-Cup reisen und dem VfB mehrere Spiele fehlen würde.

Doch dass die Schwaben überhaupt so weit vorne zu finden sind, kommt äußerst überraschend, verloren sie doch im Sommer mit Konstantinos Mavropanos, Wataru Endo und Borna Sosa mehrere Schlüsselspieler. Es drohte gar ein größerer Umbruch, doch die Verantwortlichen konnten weitere Stützen vom Verbleib überzeugen.

Schielt Bayern bald auf Hoeneß?

Entscheidend am sensationellen Saisonstart beteiligt ist selbstverständlich auch Sebastian Hoeneß. Und der Trainer wird aufgrund seiner Vergangenheit und allein schon wegen seines Namens mit höheren Aufgaben in Verbindung gebracht.

Jan-Christian Dreesen, Vorstandvorsitzender des FC Bayern, wollte bei Bild TV zumindest nicht ausschließen, dass Hoeneß irgendwann einmal die Münchener trainiert. „Wir haben einen Top-Trainer (Thomas Tuchel, Anm. d. Redaktion), aber langfristig kann man das nie ausschließen“, antwortete der Bayern-CEO auf eine entsprechende Frage - mit anschließendem Lob für Hoeneß und dem Hinweis auf die Bayern-Vergangenheit des Neffen von Uli Hoeneß.

Zunächst einmal will Sebastian aber dafür sorgen wollen, dass der furiose Höhenflug des VfB und seines Rekordstürmers Guirassy so lange wie möglich andauert.