12,9 Kilometer hatte der kurz vor Schluss unter großem Applaus ausgewechselte Hugo Larsson auf dem Tacho. Der schwedische Mittelfeldspieler hat beim Erfolg gegen den 1. FC Heidenheim erneut alle Fans von Eintracht Frankfurt begeistert. Neben der Laufstärke fällt sein sehr gutes und intelligentes Passspiel auf, 49 seiner 55 Zuspiele - also 89 Prozent - landeten beim Mitspieler.

Noch wichtiger aber war diesmal sein erster Bundesligatreffer. Nach einem missglückten Dribbling von Teamkollege Tuta landete der Ball bei Larsson. Der fasste sich aus rund 18 Metern halbrechter Position ein Herz und versenkte das Leder unhaltbar im langen Eck. „Es war ein tolles Gefühl, mein erstes Bundesligator vor diesem Publikum zu erzielen. Die Stimmung war fantastisch”, freute sich der Nationalspieler, der für die kommenden Länderspiele erneut berufen wurde.

Schon nach kürzester Zeit lässt sich festhalten, dass sich die von Sportvorstand Markus Krösche investierten acht Millionen Euro auszahlen.

Larsson wird in Schweden gefeiert

In seiner Heimat wird Larsson bereits gefeiert. „Erfolg! Larsson macht sein erstes Tor”, titelte der schwedische Aftonbladet. „Das Supertalent schlägt zu - und macht sein erstes Tor“, schrieb Expressen. Keven Bader ist Blogger und Podcaster bei dem bekannten Fotbollskanalen/TV4. Er beobachtet die Entwicklung von Larsson ganz genau und sagte im Gespräch mit SPORT1: „Hugo hat eine strahlende Zukunft vor sich. Trotz seines Alters verfügt er über Qualitäten, um auf höchstem Niveau zu glänzen.“

Der Mittelfeldspieler ist hochbegabt, er hat das Potenzial zum Führungsspieler. Bader traut ihm auch mit Blick auf das Nationalteam eine wichtige Rolle zu: „Wenn er so weitermacht, dann muss sein Einsatz eine Selbstverständlichkeit sein.“

Knauff schwärmt von Larsson

Als Larsson in der Qualifikation zur Conference League gegen Sofia für den verletzten Kristijan Jakic eingewechselt wurde, nahm er das Ruder sofort in die Hand. Trainer Dino Toppmöller kommt seitdem nicht mehr vorbei an Larsson, der in den vergangenen sieben Pflichtspielen immer in der Startelf stand. Er entwickelt sich folgerichtig - und deutlich schneller als erwartet - zum Immer-Spieler, drückt dem Spiel der Hessen seinen Stempel auf.

Mitspieler Ansgar Knauff geriet auf SPORT1-Nachfrage ins Schwärmen: „Hugo ist ein sehr guter Spieler und sehr talentiert. Er hat einen extremen Schritt nach vorne gemacht und hilft unserem Team weiter. Hugo ist sehr präsent im Zentrum. Das Tor war eine Bestätigung für seine guten Leistungen.” Der “Golden Boy” der Hessen begeistert auch Krösche: “Er hat eine schnelle Lernkurve und setzt seine Entwicklung fort. Hugo nimmt Dinge schnell auf, er saugt sie förmlich auf. Das ist sehr wichtig für uns.“

Der Mut von Toppmöller wird also belohnt. Der neue Coach der Hessen setzt konsequent auf die vielen jungen Talente im Kader. „Nicht jeder Trainer traut sich, einen 19-Jährigen so oft spielen zu lassen”, weiß Larsson. Er werde von Toppmöller gepusht und bekomme oft Videos gezeigt. „Ich liebe das und nehme das an”, so Larsson.

Toppmöller: “Larsson hat sich Spielzeit total verdient”

Toppmöller jedenfalls wird ihn weiter nach vorne bringen wollen. Er lobte ihn dafür, wie er marschiert, Verantwortung auch in Drucksituationen übernimmt und viele Bälle schnappt. Mit Videoanalysen will der Eintracht-Trainer Larsson weiter nach vorne bringen. Toppmöller stellte aber klar: „Die wichtigste Förderung ist die Spielzeit. Und die hat sich Larsson total verdient.“

Vor der Saison konnten die Frankfurter im Werben um Larsson auch Borussia Dortmund ausstechen. Nach SPORT1-Informationen hatte ihn Krösche bereits im November vergangenen Jahres auf dem Zettel und genauestens analysiert. Die Eintracht war also etwas schneller als die Konkurrenz. Larsson zahlt dieses in ihn gesteckte Vertrauen zügig zurück.

Es dreht sich enorm viel um Larsson. Wo sich alle Beobachter einig sind: Die Eintracht jedenfalls hat einen Goldjungen ausgegraben.