Brajan Gruda ist einer der Shootingstars der Bundesliga. Was er kann, bewies der 19-Jährige auch bei der 1:3-Niederlage am Samstagabend gegen den FC Bayern München.
FC Bayern: Wo ist der Davies von 2020 hin?
Wo ist dieser Davies hin?
Nach 54 Minuten ließ er Alphonso Davies mit einer cleveren Finte an der rechten Außenbahn ins Leere laufen, erntete dafür Szenenapplaus.
Den Anschlusstreffer der 05er von Anthony Caci bereitete Gruda ebenfalls mit einem von der Außenbahn startenden Lauf ebenfalls sehenswert vor.
Mainz-Youngster macht Davies das Leben schwer
Davies war durch das Mainzer Eigengewächs permanent defensiv gebunden, seine offensiven Vorstöße verpufften. Bei den drei Treffern des FC Bayern hatte der Kanadier keinerlei Aktien, seinen Hereingaben mangelte es an Präzision.
Obwohl der Linksaußen in dieser Saison insgesamt stabiler aufgetreten ist und dreimal assistiert hat, fehlt der Glanz, der ihn er einst auszeichnete.
Erinnert sei an die Saison 2019/20. Die damals von Hansi Flick trainierten Münchner rannten von Sieg zu Sieg zum Sextuple. Vor allem beim Champion-League-Sieg war der zu diesem Zeitpunkt erst 19 Jahre alte Davies eine herausragende Figur.
Unvergessen bleibt sein Solo-Lauf gegen den FC Barcelona, den Weg zum historischen 8:2-Erfolg endgültig ebnete.
Auf die insgesamt 13 Scorerpunkte kam der 41-malige kanadische Nationalspieler in den drei darauffolgenden Spielzeiten nicht mehr.
Davies stagniert
Stillstand ist Rückschritt! Dieses Motto gilt vor allem beim FC Bayern.
Erik ten Hag, Trainer von Manchester United, sagte vor dem direkten Duell in der Champions-League-Gruppenphase deutlich, dass Davies „kein großartiger Verteidiger“ sei und Facundo Pellistri daher Vorteile habe.
Der Bayernprofi konterte: „Ich versuche, Kritik und das, was die Leute sagen, nicht an mich ranzulassen. Ich gehe raus und spiele mein Spiel, so gut ich kann.“
Davies erfüllt seine Hausaufgaben bei den Münchnern insgesamt ordentlich. Er war aber schon deutlich stärker und spektakulärer unterwegs.
Wie geht es weiter beim FC Bayern?
Die Onlineplattform transfermarkt.de ist durchaus streitbar, sie liefert allerdings einen Hinweis für diese These. Ende 2020 wurde der Marktwert von Davies auf 80 Millionen Euro geschätzt, inzwischen liegt er bei 70 Millionen Euro.
Angesichts des 2025 auslaufenden Vertrags muss sich der FC Bayern die zentrale Frage stellen: Verlängerung - oder Verkauf des Linksaußen im kommenden Sommer?
Gerüchte um Real Madrid und Davies
Die Gerüchteküche nimmt erneut an Fahrt auf. Ein Bericht der Sport Bild weist Davies als „absoluten Wunschspieler“ von Real Madrid aus. Chefscout Juni Calafat wolle ihn demnach unbedingt für die linke Verteidigerseite verpflichten. Die Königlichen seien demnach bereit, eine Gesamtablöse von 50 Millionen Euro auf den Tisch zu legen.
Sein Berater Nick Huoseh hatte im Juni gesagt: „Es gibt nur wenige ausgewählte Vereine, zu denen ein Athlet wie Alphonso Davies gehen kann.“ Real wäre wohl ein solches Kaliber.
Der FC Bayern, der einen zweiten Fall David Alaba – der Österreicher ging ablösefrei nach Madrid – verhindern will, muss in dieser Causa jedenfalls genauestens abwägen.
Es liegt auch an Davies, wie es für ihn weitergeht. Mäßige Auftritte, wie der gegen Gruda, sollten sich nicht häufen.