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FC Bayern: Das System Kimmich gerät ins Wanken

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FC Bayern: Das System Kimmich gerät ins Wanken

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Das System Kimmich gerät ins Wanken

Joshua Kimmich steht regelmäßig am Pranger und nur noch bis 2025 beim FC Bayern unter Vertrag. Ein angebliches Umschauen nach einem Berater bringt Fahrt in die Vertragsdiskussion.
Joshua Kimmich ist auf der Suche nach einem Spielerberater. Deutet sich hier ein Transfer des Bayern-Strategen an?
SPORT1
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von SPORT1

Quo vadis, Joshua Kimmich? Hinter der sportlichen Zukunft des Mittelfeld-Stars des FC Bayern steht trotz Vertrags bis 2025 ein großes Fragezeichen.

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Wie nun im Bild-Podcast „Bayern-Insider“ offenbart wurde, soll sich Kimmich nach einem Berater umschauen. Ein Indiz für anstehende Bewegungen im Münchner Transfersystem um Kimmich?

Eines ist klar: Einst unangefochtener Leistungsträger, ist Kimmich beim FC Bayern längst nicht mehr unangetastet.

Zwar ist der deutsche Nationalspieler sowohl in der DFB-Elf unter Julian Nagelsmann als auch unter Thomas Tuchel noch ein Führungsspieler, gibt sich als Leader und will das Spiel an sich reißen. Nur der Output differiert zu früheren Zeiten.

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Basler: „Er ist sehr phlegmatisch...“

Sieben Scorerpunkte in 20 Pflichtspielen in der laufenden Saison werden flankiert von unerklärlichen Patzern wie zuletzt bei der 1:5-Pleite bei Eintracht Frankfurt, als ihm vor dem dritten Gegentreffer ein fataler Fehlpass unterlief.

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So hat das Gemecker in der jüngeren Vergangenheit deutlich zugenommen. Vor allem bei den üblichen Kritikern Mario Basler, Dietmar Hamann und Lothar Matthäus bekommt der Mittelfeldspieler regelmäßig sein Fett weg und wird immer häufiger angezählt.

„Das ist ein Spieler, der tut Bayern nicht gut“, erklärte SPORT1-Experte Basler jüngst in seinem Podcast „Basler ballert“ nach der Pleite in Frankfurt.

„Er trabt da immer rum im Mittelfeld. Er ist sehr phlegmatisch in seinen Bewegungen mittlerweile. Ich glaube, Bayern tut sich keinen Gefallen, wenn sie weiter an Kimmich festhalten“, lautete Baslers hartes Urteil.

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Kimmich unter Dauerbeschuss von Experten

„Wenn ich Kimmich sehe, dann tut er mir fast schon leid“, hatte Hamann noch Ende Oktober bei Sky gesagt, nachdem Kimmich gegen Darmstadt bereits nach vier Minuten wegen einer Notbremse vom Platz geflogen war. Kimmich sei derzeit eine „wandelnde Verunsicherung“.

Auch Matthäus sparte nach der Frankfurt-Klatsche nicht mit Kritik und wunderte sich bei Sky90, dass Kimmich einmal mehr auf Tauchstation gegangen war.

„Er versteckt sich“, er sei „immer jemand gewesen, der auch nach verlorenen Spielen klar und deutlich seine Meinung vor der Kamera gesagt hat“, sagte Matthäus.

„Nicht nur auf dem Platz ist er nicht mehr so präsent, auch nach dem Spiel ist er nicht mehr so präsent“, fügte der 62-Jährige hinzu. Die Debatten um seine Position bei der Nationalmannschaft und bei den Bayern hätten „wohl Spuren hinterlassen“, vermutete Matthäus.

„Kimmich hat in den letzten zwei Jahren richtig auf die Fresse bekommen - auch von uns, weil er eben nicht die Leistung gebracht hat, die wir von ihm erwartet haben“, betonte der deutsche Rekord-Nationalspieler.

Fehlende Rückendeckung von Bayern-Trainer Tuchel?

Mit seinen lauten Rufen im vergangenen Sommer nach einer neuen Holding Six, einem defensiven Mittelfeld-Abräumer, versetzte auch Tuchel Kimmich, der sich selbst als Sechser sieht, einen empfindlichen Schlag und stellte seine Position öffentlich in Frage.

Unbestritten ist: Kimmich gelingt es derzeit nicht, sein volles Leistungsvermögen abzurufen, weshalb statt einer Vertragsverlängerung auch ein vorzeitiger Abschied im kommenden Sommer im Raum steht.

Befeuert werden diese Gerüchte nun durch das Berater-Thema. Kimmich, noch einer von wenigen Profis ohne Berater, könnte diesen Schachzug nutzen, um sich auf einen Wechsel ins Ausland vorzubereiten. Interesse soll vom FC Barcelona und Manchester City bestehen.

Zur Erinnerung: Nachdem er sich im Frühjahr 2021 von seiner Berater-Agentur getrennt hatte, unterschrieb er im August 2021 seinen aktuellen Vertrag, den er im Alleingang ausgehandelt hatte. Nun hat bei Kimmich offenbar ein Umdenken eingesetzt.

Doch wie steht der FC Bayern, insbesondere der in Hauptfunktion für Transfers zuständige Sportdirektor Christoph Freund dazu?

„Es gibt für mich keine Diskussion: Er ist seit neun Jahren im Klub, prägt den Verein mit seiner Art und Weise. Er ist ein wichtiger Bestandteil des FC Bayern“, erklärte Freund jüngst.

„Wir haben uns noch nicht im Detail unterhalten, aber natürlich habe ich mit Jo auch schon länger gesprochen. Er weiß um seine Rolle beim FC Bayern. Und wir wissen sie auch“, betonte Freund.

Zieht es den Kimmich ins Ausland?

Doch der Österreicher weiß auch: Sollte Kimmich nicht verlängern wollen, ist eine Trennung im Sommer 2024 unausweichlich, um noch eine vernünftige Ablösesumme einzufahren.

„Wenn der Trainer von ihm überzeugt ist, würde ich mit Kimmich verlängern“, erklärte unterdessen Matthäus in der Sport Bild. „Vom Charakter her ist er ein Leader. Ich glaube an Kimmich und seine Führungsqualitäten.“

Allerdings schränkte der 62-Jährige ein: „Wenn diese Rückendeckung nicht da ist - und dieses Gefühl habe ich aus Eindrücken und Gesprächen gewonnen –, muss man offen über die Zukunft des Spielers Kimmich und auch einen möglichen Verkauf sprechen.“

Eine baldige Entscheidung über Kimmichs Zukunft ist nach SPORT1-Informationen zwar nicht zu erwarten, doch Kimmich könnte mit der Berater-Suche einen regelrechten Felsen an der Säbener Straße ins Rollen gebracht haben.