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Gladbach: Neuhaus nach "Monstergrätsche" wieder im Aufwind?

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Gladbach: Neuhaus nach "Monstergrätsche" wieder im Aufwind?

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Monstergrätsche als Wendepunkt?

Borussia Mönchengladbachs Sorgenkind Florian Neuhaus tankt beim glücklichen Remis in Leverkusen nach langer Zeit mal wieder Selbstvertrauen. Im Mittelpunkt: Eine überragende Defensivaktion des Edeltechnikers. Was bedeutet das für seine Zukunft?
Die Fans von Borussia Mönchengladbach skandieren nach dem 0:0 in Leverkusen: "Ihr werdet nie deutscher Meister!" Robert Andrich antwortet gelassen,
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Diese Reaktion sprach Bände und war bezeichnend für die irre Energieleistung von Borussia Mönchengladbach beim torlosen Remis gegen Titel-Aspirant Bayer Leverkusen: Florian Neuhaus breitete seine Arme aus, ballte mit beiden Händen eine Faust, schrie seine ganze Freude in Richtung des Gästeblocks raus und feuerte seine Mitspieler an. Direkt neben ihm lag der total entnervte Jeremie Frimpong auf dem Rasen und verstand wie die gesamte Werkself die Welt nicht mehr.

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Was war geschehen? Es lief die 61. Minute, da war Frimpong, am Samstag personifizierter Chancentod der Leverkusener, aus der eigenen Hälfte startend alleine auf Borussen-Torhüter Moritz Nicolas zugelaufen. Weil der Niederländer am Ende seines Sprints aber immer langsamer wurde, biss sich Neuhaus noch einmal zurück in die Szene und bewahrte sein Team mit einer sensationellen Grätsche gegen den einschussbereiten Frimpong vor dem Rückstand - dieser wäre beim drückend überlegenen Tabellenführer wohl Gladbachs Knockout gewesen.

„Das war ein Riesensprint zurück und ein überragendes Tackling. So ein Moment gibt dir noch mehr den Glauben, dass etwas drin ist“, feierte Kapitän Julian Weigl nachher die wichtige Aktion seines Teamkollegen, der normalerweise eher für die feine Klinge als für spektakuläre Defensivaktionen zuständig ist, und lobte: „Flo hatte keine einfache Zeit. Ich finde, er hat überhaupt ein richtig gutes Spiel gemacht - und durch diese Szene mit den Punkt gewonnen.“

Neuhaus über Gladbach-Zukunft: „Fühle mich sehr wohl“

Für die Gladbacher fühlte sich das nicht erwartete Remis wie ein Sieg an, Spieler und Fans feierten nach dem Abpfiff die erfolgreiche Abwehrschlacht - und dabei speziell Neuhaus. Seine denkwürdige Rettungstat stammte immerhin aus der Kategorie: Ausgerechnet er. Denn wie Weigl bereits andeutete, war der 26-Jährige das größte Sorgenkind der vergangenen Wochen und Monate.

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Zur Erinnerung: Der Mittelfeldspieler hatte unter Trainer Gerardo Seoane zuletzt kaum eine Rolle gespielt, vielmehr setzte der Schweizer im Zentrum auf die Qualitäten von Manu Kone und Rocco Reitz. Beständig hielten sich daher die Gerüchte, Neuhaus könnte den Verein noch im Winter verlassen, um anderswo mehr Spielpraxis zu sammeln. Als mögliche Abnehmer wurden der FC Sevilla, die SSC Neapel, Nottingham Forest und Lazio Rom gehandelt. Die jetzige Großtat beendete die Spekulationen zumindest fürs Erste. Wie nachhaltig, wird sich weisen.

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In Leverkusen rutschte Neuhaus nämlich nur in der Startelf, weil Reitz wegen muskulärer Probleme zunächst auf der Bank hatte Platz nehmen müssen. „Ich habe mich sehr gefreut, heute von Anfang an zu spielen. Ich fühle mich sehr gut, ich bin fit. Wenn ich meine Chance bekomme, will ich sie nutzen“, betonte Neuhaus und fügte mit Blick auf seine Perspektive bei den Fohlen an: „Ich habe hier im Sommer vier Jahre verlängert, das habe ich nicht ohne Grund gemacht. Ich fühle mich sehr wohl.“

Virkus zurückhaltend über Neuhaus

Während Neuhaus bekräftigte, keinen Gedanken an einen Abgang im Winter zu verschwenden, äußerte sich Manager Roland Virkus jedoch zurückhaltender: „Man kann im Leben nie etwas mit Sicherheit sagen. Dass Flo keine leichte Phase hat, das ist so. Er hat heute bewiesen, dass er sich auch gegen Widerstände durchsetzen kann. Das erwarten wir als Klub vom Flo.“

Neuhaus‘ Monstergrätsche nach dem Laufduell über den halben Platz, so hoffen die Gladbacher, könnte nun Initialzündung für mehr sein. Jedenfalls offenbarte der zehnmalige Nationalspieler im Anschluss, dass er die Szene selbst wie ein Treffer empfunden habe, eher er sehr realistisch analysierte: „Der Punkt ist nicht ganz verdient, denn Leverkusen hatte fast 30 Torschüsse, das sind deutlich zu viele. Aber wir nehmen ihn mit, wir haben alles gegeben und alles reingehauen.“

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Bleibt die Frage, ob Gladbachs Remis gegen Leverkusen für Neuhaus tatsächlich ein Neuanfang war oder bald die bittere Rückkehr auf die Bank folgt. Die erste Antwort liefert der kommende Samstag, wenn die Borussia beim FC Bayern (ab 15.30 Uhr im SPORT1-Liveticker) gastiert.