Home>Fußball>Bundesliga>

"Noch nicht erlebt": Schiri Dingert erklärt strittige Bayern-Szenen in Augsburg

Bundesliga>

"Noch nicht erlebt": Schiri Dingert erklärt strittige Bayern-Szenen in Augsburg

{}
{ "placement": "banner", "placementId": "banner" }
{ "placeholderType": "BANNER" }

Bayern-Wirbel! „Noch nie erlebt“

Beim Auswärtssieg des FC Bayern in Augsburg kommt es zu einigen strittigen Szenen. Im STAHLWERK Doppelpass erklärt Schiedsrichter Christian Dingert seine Entscheidungen.
Schiedsrichter Christian Dingert steht nach der Partie zwischen Augsburg und Bayern im Interview und erklärt die zahlreichen kniffligen Entscheidungen.
SPORT1
SPORT1
von SPORT1

Der 3:2-Auswärtssieg des FC Bayern beim FC Augsburg war für das Team von Trainer Thomas Tuchel harte Arbeit. Auch Schiedsrichter Christian Dingert hatte sehr viel zu tun, denn während des Spiels kam es zu einigen strittigen Szenen.

{ "placeholderType": "MREC" }

Am Sonntag stellte sich der Unparteiische den offenen Fragen im STAHLWERK Doppelpass auf SPORT1 - und erklärte seine Entscheidungen.

„Es war eine Menge an engen Entscheidungen, die ich so in dieser Form in den vergangenen Jahren noch nicht erlebt habe. Da waren viele Szenen sehr knifflig“, gestand Dingert am Sonntag. SPORT1 führt alle strittigen Szenen auf und fasst Dingerts Entscheidungserklärungen zusammen.

„Ich verstehe jeden Fußballfan, aber ...“

5. Spielminute: Die Handelfmeter-Szene von Bayerns Matthijs de Ligt

{ "placeholderType": "MREC" }

Dingert: „Zunächst sehe ich, dass es nach dem langen Ball zu einem Zweikampf kam, den ich aber als bundesligatypisch erachte. Dann geht der Münchner Spieler klar mit der Hand zum Ball. In dem Moment ist es so, dass der Assistent mitschauen muss, ob es innerhalb oder außerhalb war. Dies war hier schwierig, da es für ihn verdeckt war. Deshalb musste ich auf meine Wahrnehmung vertrauen und für mich war es auf der Linie. Daher habe ich auf Elfmeter entschieden. Es kam dann aber relativ schnell das Signal, dass das Handspiel unstrittig ist, es vor dem Strafraum war, und ich habe auf Freistoß korrigiert.“

Lesen Sie auch

12. Spielminute: Das Abseitstor von Augsburg Elvis Rexhbecaj

Dingert: „Unsere Feldentscheidung war Abseits und es wird zunächst vom VAR in Köln gecheckt, ob dies die richtige Entscheidung war. Dann ist es so, dass man zunächst genau schauen muss, in welchem Moment die Ballabgabe vonstattengegangen ist, und man legt die Line erst beim Abwehrspieler an (hier war es der Fuß; Anm. d. Red.). Danach schaut man sich den Stürmer an. Im Endeffekt ist es hier sehr, sehr knapp. Man sieht aber, dass zwischen den beiden Linien noch grün ist und die Entscheidung richtig war.“

Wäre es eine klare Fehlentscheidung gewesen, das Tor zu geben? „Ich verstehe die Fußballfans, aber wir haben die klaren Vorgaben. Wir müssen da die Linien ziehen und in dem Fall passt es, egal wie knapp die Entscheidung ist.“

{ "placeholderType": "MREC" }

Wie knapp darf es sein? „Wenn die Linien überlappen, ist es gleiche Höhe. In der Champions League wird das halbautomatisch gemacht und da ist es auch so, wenn die Linien überlappen, ist es regelkonform. Es ist sehr knapp, aber wir kommen da nicht dran vorbei.“

Aleksandar Pavlovic jubelt über sein erstes Bundesliga-Tor
Aleksandar Pavlovic jubelt über sein erstes Bundesliga-Tor

Neuer? „Die Wahrnehmung war ganz komisch“

23. Spielminute: Mögliche Abseitssituation vor dem Tor von Bayerns Aleksander Pavlovic

Dingert: „Ich werde vom VAR immer informiert, wenn etwas geprüft wird. Hier war es so, dass für mich alles regelkonform war. Ich wurde dann aber informiert, dass sie noch prüfen, ob der Ball von Goretzka verlängert wurde oder nicht, da es dann Abseits gewesen wäre. Man muss in dieser Situation dann ein evidentes Bild haben, was wir aber nicht hatten. Das wird alles automatisch geprüft, auch wenn es von außen gar nicht so aussieht. Ich bin in der Kommunikation mit dem VAR, der mir dann irgendwann sagte, dass es passt, und es geht mit Anstoß weiter.“

58. Spielminute: Mögliche Abseitssituation vor dem Tor von Bayerns Harry Kane

Dingert: „Der Angriff kommt von der rechten Seite und Muisala bekommt den Ball. Für den Assistenten sah es so aus, dass er den Ball zu Kane gespielt hat und es daher Abseits war. Es wurde dann relativ schnell kommuniziert, dass es nicht klar war, wer den Ball zu Kane gespielt hat. Es kam dann die Information, dass der Augsburger den Ball zu Kane gespielt hat, und ich bin herausgegangen, um mir die Situation anzuschauen. Ich sehe dann, dass der Augsburger den Ball berührt und damit rüberspielt. Es ist halt Pech, dass der Kane dort steht.“

88. Minute: Der verschuldete Elfmeter von Bayerns Manuel Neuer

Dingert: „Auf dem Feld war die Wahrnehmung ganz komisch – so eine Ausholbewegung sieht man nicht so oft bei einem Torwart. Normalerweise geht er da klarer mit der Faust hin. Ich konnte zunächst keinen klaren Treffer oder Kontakt ausmachen, aber dann wurde es beim Rausgehen im Bild schnell klar: Er spielt eben nicht den Ball, sondern trifft den Gegenspieler am Hinterkopf, daher Elfmeter. Manuel Neuer meinte dann nur, er sei vom Flutlicht geblendet worden. Möglicherweise ein Erklärungsansatz, aber trotzdem Elfmeter.“

Lob für Dingerts Leistung

Auch wenn die Gemüter nach dem Spiel erhitzt waren, erhielt Schiedsrichter Dingert Lob für seine Leistung. Augsburgs Geschäftsführer erklärte im STAHLWERK Doppelpass: „Mit Abstand betrachtet, waren alle Entscheidungen voraussichtlich richtig, die in Christian Dingerts Ermessungsspielraum lagen. Das war auch angesichts der Fülle an Entscheidungen nicht einfach.“