Harry Kane eilt in der Bundesliga weiter von Rekord zu Rekord. Durch seinen Treffer zum 3:0 beim Heimerfolg gegen die TSG Hoffenheim egalisierte der Engländer die bisherige Hinrunden-Bestmarke von Robert Lewandowski - dabei steht sogar noch das Nachholspiel gegen Union Berlin an.
So denkt Kane über Lewandowskis Rekord
In 16 Bundesliga-Einsätzen traf Kane bisher satte 22-mal. Trifft der Kapitän der englischen Nationalmannschaft so weiter, könnte auch der Allzeit-Bundesligarekord des Polen fallen. Lewandowski erzielte in der Saison 2020/21 41 Bundesligatreffer.
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Dass Lewandowski den vorherigen Rekord von Gerd Müller brach, galt damals als utopisch. Dass er nun gerade einmal drei Jahre später schon wackelt, ist fast noch erstaunlicher. Kane selbst denke aktuell „nicht über dieses Thema nach“, wie er im Gespräch mit dem kicker verriet. Er fokussiere sich nur auf sein Spiel: „Über alles andere dürfen die Medien und die Fans reden.“
Trotzdem macht er auch deutlich, dass er durchaus auf Rekord-Jagd ist: „Aber unabhängig von Lewandowski. Wer auch immer vor dir im Verein Rekorde aufgestellt hat - natürlich versucht man, das Beste aus sich herauszuholen, deine eigenen Bestmarken zu setzen und diese Rekorde zu brechen.“
Kane: „Robert hat die Messlatte hochgelegt“
Seinen Vorgänger habe Kane schon das ein oder andere Mal persönlich getroffen. Die beiden hätten sich auch schon ausgetauscht: „Einmal bei einem Werbedreh und einmal sind wir uns am Flughafen über den Weg gelaufen. Er hat unglaublich viel für den Klub geleistet.“
Nun versucht der Engländer in die großen Fußstapfen des Polen zu treten, auch wenn er sich bewusst sei, wie wichtig Lewandowski für Bayern gewesen sei: „Robert hat völlig zu Recht einen extrem einen hohen Stellenwert hier, er hat die Messlatte hochgelegt.“
An diese Messlatte versucht Kane nun selbst ranzukommen, bisher mit großem Erfolg: „Für mich war es jetzt ein guter Start. Und wenn wir in den März oder April kommen, bin ich hoffentlich ein bisschen näher an seinen Rekorden dran.“
Für seinen Wechsel zum FC Bayern verzichtete der Kapitän der englischen Nationalmannschaft vorerst auf einen Allzeitrekord in England. In der Premier League fehlen ihm noch 47 Treffer auf Rekord-Torjäger Alan Shearer. „Ich bin wirklich stolz auf die Anzahl meiner Tore in der Premier League“, sagte Kane, „aber diesen Rekord zu brechen, war nie mein oberstes Ziel. Je näher ich der Marke in den letzten Jahren kam, desto häufiger habe ich natürlich darüber gesprochen, aber wir müssen abwarten. Wer weiß, was in der Zukunft passieren wird. Ich bin jetzt hier bei Bayern, habe einen Vierjahresvertrag unterschrieben - und darauf konzentriere ich mich.“
Kane schwärmt von Tuchel
Bei seinem Transfer von Tottenham nach München im Vorjahr spielte vor allem Bayern-Trainer Thomas Tuchel eine große Rolle. „Thomas hat mir seine Vorstellungen erzählt, wo er mich in der Mannschaft sieht, was wir brauchen und wie ich die Mannschaft verbessern kann. Er hat sehr viel investiert - und das hat mich beeindruckt“, erklärte Kane.
Im Vergleich mit seinen vorherigen Trainern Jose Mourinho, Antonio Conte und Mauricio Pochettino hob Kane Tuchels Fähigkeiten hervor. „Thomas hat tolle taktische Ideen und weiß, wie er spielen will. Er bringt eine gute Energie und Leidenschaft mit, wenn er in der Umkleidekabine ist. Ich höre gern zu und lerne gern“, sagt Kane, der sich regelmäßig mit seinem Coach über Fußball austauscht: „Wir wollen die Meisterschaft und die Champions League gewinnen. Je mehr wir miteinander reden und je mehr wir versuchen, uns gegenseitig zu helfen, desto größer ist die Chance, dass wir das erreichen.“
Die Chancen auf den Gewinn der Königsklasse stehen seiner Meinung nach gut. „Wenn man sich jetzt die Champions League anschaut und die Mannschaften betrachtet, ist Bayern München wahrscheinlich einer der drei Top-Favoriten auf den Sieg“, sagte Kane.
Kane denkt über Wechsel in NFL nach
Mit Blick auf seine persönliche Zukunft überrascht der Kapitän der englischen Nationalmannschaft mit Gedanken an einen Sportartwechsel. „Ich mag die USA, ich verbringe viel Zeit dort. Ich habe aber auch schon mal über die NFL nachgedacht und darüber, dass ich dort vielleicht weitermachen möchte. Wir werden sehen.“
Doch zunächst möchte er „so lange Fußball spielen, wie es mein Körper und mein Geist zulassen. Es macht mir einfach so viel Spaß, und ich will nicht, dass es aufhört. Vielleicht kann ich mit 40 immer noch spielen.“ Eine Karriere als Trainer schloss Kane, dessen Vertrag in München bis 2027 läuft, jedenfalls aus.