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„Deutlich zu wenig!“ BVB-Trainer Terzic kritisiert Mannschaft

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„Deutlich zu wenig!“ BVB-Trainer Terzic kritisiert Mannschaft

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Terzic-Kritik an zweiter BVB-Reihe

Nach der Nullnummer in Heidenheim ist Edin Terzic ziemlich bedient. Der Coach von Borussia Dortmund kritisiert seine Spieler und hadert mit der Verletzten-Situation beim BVB.
Nach dem Unentschieden von Borussia Dortmund gegen den 1. FC Heidenheim spricht BVB-Trainer Edin Terzic über das Spiel.
Manfred Sedlbauer
Manfred Sedlbauer

Der BVB bleibt auch im vierten Spiel des Jahres ungeschlagen, kommt aber in Heidenheim nicht über ein Unentschieden hinaus. Dortmunds Trainer Edin Terzic legt nach dem Spiel den Finger in die Wunde und wird überraschend deutlich – auch in Richtung seiner Spieler.

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„In ganz vielen Bereichen war das deutlich zu wenig!“ Edin Terzic stellt sich normalerweise immer vor seine Mannschaft, verteidigt jeden einzelnen Spieler – unabhängig von der Leistung. Umso deutlicher dürfen seine Worte als klare Kritik verstanden werden.

Gerade in Richtung der Spieler aus der zweiten Reihe. „Jetzt ist es eine Phase, in der die Jungs, die zuletzt weniger zum Einsatz gekommen sind, […] diese Chance dann auch mal bekommen und damit sind wir heute nicht zufrieden“, ärgerte sich Terzic.

BVB-Ausfälle wiegen schwer – „das kann keine Mannschaft der Welt kompensieren“

Der BVB kommt personell auf dem Zahnfleisch daher. Insgesamt acht Spieler standen Terzic nicht zur Verfügung. Neben den Langzeitverletzten Felix Nmecha, Julien Duranville, Karim Adeyemi, und Julian Ryerson ist Gregor Kobel noch immer krank. Bei Mats Hummels wollte der BVB nicht unnötig ins Risiko gehen und ihn verfrüht einsetzen. Der Nationalspieler blieb 90 Minuten draußen.

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Schmerzhaft vermisst werden in Dortmund aber vor allem Ideengeber, wie Julian Brandt, Marco Reus oder Jadon Sancho. Denn gerade in der Kreativabteilung fehlt es dem BVB an allen Ecken und Enden. Youssoufa Moukoko war zwar bemüht, ihm fehlte es aber, wie der ganzen Offensivreihe, an Durchschlagskraft.

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Dazu schlichen sich im Spielaufbau immer wieder unnötige Fehler, wie zum Beispiel mehrfach von Thomas Meunier und Salih Özcan, ein und luden somit die Gastgeber zu Kontern ein. Generell machten die beiden gegen Heidenheim eines ihrer schlechtesten Spiele im BVB-Trikot.

Fakt ist: Der vermeintlich zweite Anzug sitzt bei Dortmund alles andere als perfekt. „Da gab es heute kaum jemanden, der annähernd an sein Leistungsmaximum gekommen ist“, kritisierte Terzic.

„Es (die Personalsituation, Anm. d. Red.) ist natürlich ein Aderlass. Die Dinge kann man am Ende nicht kompensieren. Das kann keine Mannschaft der Welt“, gab BVB-Sportdirektor Kehl unverblümt zu.

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BVB offensiv weiterhin ideenlos – Lichtblick Maatsen

Mit knapp 70 Prozent Ballbesitz wussten die Dortmunder kaum etwas anzufangen. Nur dreimal schoss der BVB öfter auf das Gehäuse als die kämpferisch bestens eingestellten Heidenheimer. Richtig gefährlich wurden die Dortmunder, abgesehen vom aberkannten Tor durch Malen (26.) und einen Distanzschuss von Füllkrug (86.) eigentlich nie. Das Problem des BVB: Gerade in Ballbesitz fehlt es, wie schon in den Spielen zuvor, an zündenden Ideen. Nur hatten es die Dortmunder bislang im Jahr 2024 mit Gegnern zu tun (Köln, Bochum, Darmstadt), die vom Niveau her nochmal ein gutes Stück unter den Heidenheimern stehen.

Der Einzige, der auch im vierten Spiel des Jahres positiv in Erscheinung trat, war wieder einmal Winter-Neuzugang Ian Maatsen. Der 21-Jährige begann etatmäßig als Linksverteidiger und stach erneut mit Ballsicherheit, auch auf engstem Raum, heraus. Das veranlasste Terzic dazu, ihn im Laufe der zweiten Halbzeit erst auf die linke Außenbahn und dann sogar auf die Zehner-Position zu befördern. Er allein konnte aber auch nichts mehr ausrichten.

„Müssen nicht in eine Depression fallen“ - Füllkrug und Kehl weiter positiv

„Natürlich ist das enttäuschend, […]. Weil wir die Punkte brauchen“, ärgerte sich BVB-Stürmer Niclas Füllkrug nach dem Spiel. Und dennoch sah er es auch wegen des „nicht mehr bespielbaren Rasens“ nicht ganz so negativ wie sein Trainer: „Wir müssen nicht in eine komplette Depression fallen, nur weil wir unentschieden spielen.“

Gegen Heidenheim blieb der BVB nach dem 2:2 im Hinspiel auch diesmal ohne Sieg. Trotzdem verwies Kehl auf die positive Punktausbeute nach Weihnachten: Zehn Punkte aus vier Spielen. „Das war heute definitiv kein Schritt zurück. Ich würde sagen ein kleiner nach vorne, kein großer.“ Auch ist Kehl der Meinung, dass sich die Mannschaft in den letzten Wochen „verbessert hat und besseren Fußball“ spiele. Und weiter: „Diese Entwicklung lasse ich mir nicht kaputt machen.“

Ergebnistechnisch stimmt die Entwicklung. Spielerisch war der Auftritt gegen Heidenheim aber eher besorgniserregend. Gut, dass nächste Woche zumindest mit Reus, Sancho und Brandt wieder drei Dortmunder Kreativspieler zurückkommen. Denn der BVB vermisst seine Ideengeber schmerzlich.