Das Tor zum WM-Titel 2014 von Mario Götze haben Fußball-Fans in ganz Deutschland vor ihrem inneren Auge. Damals Vorlagengeber: André Schürrle. Der heute 33-Jährige beendete seine Karriere später mit 29 Jahren. Und heute? Ist Schürrle anderweitig sportlich unterwegs - und ging am Sonntag beim Halbmarathon von Berlin an den Start.
2014-Weltmeister verpasst sein Ziel
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Dort absolvierte er die 21,1 Kilometer. Seitdem er im Fußball-Ruhestand ist, hat sich der ehemalige Offensivmann ordentlich fit gehalten. Der 57-malige Nationalspieler ging nicht zum ersten Mal bei Ausdauerrennen an den Start. So hat Schürrle schon ein paar Marathons hinter sich. Manchmal hat er es auch gerne extremer und zeigt sich bei Instagram beim Bergsteigen - auch mal gerne Oberkörper frei und mit kurzer Hose im Schnee.
Schürrle will Halbmarathon in Berlin in 90 Minuten laufen
Für den Berlin-Halbmarathon hatte sich Schürrle ein ambitioniertes Ziel gesteckt. „Auf Basis meines Trainings und zur Motivation habe ich mir mal eine Zeit von 1 Stunde, 30 Minuten vorgenommen“, verriet er beim Interview mit dem Magazin Fitbook. Tatsächlich kam er nach 1:41:14 Stunden ins Ziel, er verpasste die angestrebte Zeit also. In seiner Altersklasse belegte er den 780. Platz.
Der Ex-Spieler, der in der Bundesliga für den BVB, den VfL Wolfsburg, Bayer Leverkusen und Mainz 05 an den Start ging, sieht bei seinem Lauftraining vor allem Unterschiede zu seiner Zeit als Fußball-Profi. „Die beiden Sportwelten sind wirklich weit voneinander entfernt“, erklärte er.
Es gebe zwar auch Spieler auf Positionen, auf denen mehr Dauerläufe als Sprints gefragt seien. „Aber bei mir war es ja so, dass ich viel gesprintet bin, es ging um die kurzen Distanzen. Jetzt zu laufen, ist ein ganz anderes Spiel. Es beansprucht ganz andere Muskelgruppen, vor allem jetzt für Halbmarathon oder Marathon.“
Schürrle: „Du musst das nicht machen. Hör doch auf“
Schürrle gibt zu: „Man leidet auch im Training.“ Doch der Laufsport scheint genau das richtige für ihn zu sein: „Denn ab Kilometer 30 oder 32 kommen die Momente, die es richtig in sich haben. Du bist die ganze Zeit nur mit dir und kämpfst nur gegen dich und deinen Kopf an, der natürlich sagt: Warum machst du das hier überhaupt?“
Sein Kopf sage ihm dann: „Du musst das nicht machen. Hör doch auf.“ Freud und Leid wechselten sich mental ab, erklärt Schürrle: „Erst große Vorfreude beim Start, in der Mitte wird es brutal und am Ende wieder toll.“
In Berlin lief er die ersten 15 Kilometer konstant mit einer Geschwindigkeit über 13 km/h - in der letzten Rennphase waren es aber „nur“ noch knapp elf km/h. Übrigens mit am Start war auch TV-Moderator Kai Pflaume (1:41:51). Der 56-Jährige hat bereits mehrere Langdistanzen hinter sich - unter anderem auch den berüchtigten New-York-Marathon.