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Letsch-Aus beim VfL: Bochum verliert die Nerven - Kommentar

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Letsch-Aus beim VfL: Bochum verliert die Nerven - Kommentar

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Bochum verliert die Nerven

Der VfL Bochum feuert im Saison-Endspurt seinen Trainer Thomas Letsch. Mit dem 55-Jährigen wollte der Klub eigentlich eine Ära der Konstanz prägen. Doch der Verein verliert die Nerven. Ein Kommentar.
Nach Sport1-Informationen hat sich der VfL Bochum von Cheftrainer Thomas Letsch getrennt. War diese Entscheidung eine Panik-Reaktion, oder steckt doch mehr Kalkül hinter der Entlassung?
Manfred Sedlbauer
Manfred Sedlbauer

Wäre das Spiel in Köln in der 90. Minute zu Ende gewesen, hätte wohl niemand über den VfL Bochum und Thomas Letsch gesprochen. Doch der doppelte Nackenschlag brach dem Trainer das Genick.

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Dabei wollte der Verein mit Letsch eine Ära prägen. Sich als Underdog, wie beispielsweise der SC Freiburg, in der Bundesliga etablieren und stückweise weiterentwickeln. Auch die Anmeldung der U21 sollte auf dem Weg dahin helfen. Konstanz hieß das große Ziel. Dafür verlängerten die Verantwortlichen um Sportchef Patrick Fabian noch im Herbst den Vertrag mit Letsch um zwei weitere Jahre - mit Gültigkeit für die 2. Liga.

Dass diese Saison kein Zuckerschlecken werden würde, war jedem im Verein und jedem VfL-Fan klar. Dass es bis zum letzten Spieltag um nicht mehr als den Klassenerhalt gehen würde, ebenso. Mit der Entlassung wirft der Verein seine Prinzipien über den Haufen.

Bochum feuert Trainer und wirft Prinzipien über den Haufen

Der überragende Sieg gegen den FC Bayern (3:2) wurde zum VfL-Fluch. Denn der Saison-Höhepunkt war gleichzeitig der Anfang vom Ende. Zuletzt konnte der VfL einfach nicht mehr gewinnen - trotz mehrerer Führungen und insgesamt sechsmal in Folge. Doppelt bitter, weil darunter auch Duelle gegen die direkten Konkurrenten waren.

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Trotzdem steht der Verein nach wie vor über dem Strich. Aus „alle sind jetzt gefragt“ wurde kein Schulterschluss - ganz im Gegenteil.

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Zum Verhängnis wurde Letsch vor allem die Defensiv-Taktik, mit der er die 1:0-Führung gegen den FC über die Zeit bringen wollte. Dass die Kölner dieses Spiel noch drehten, konnten sie selbst nicht fassen. Im Normalfall bringt der VfL dieses Spiel über die Zeit, rettet zumindest einen Punkt.

Mauer-Taktik wird Letsch zum Verhängnis

Doch diese Mauer-Taktik stieß offenbar auch den Spielern sauer auf. Sie verloren den Glauben an die Marschroute, den Glauben an ihren Trainer. In der Krisensitzung am Sonntag mit den Klub-Verantwortlichen und Teilen des Mannschaftsrats stärkte Letsch offenbar niemand nachhaltig den Rücken. Überzeugung, dass der Turnaround noch gelingt? Fehlanzeige.

Vieles wollte der VfL Bochum anders machen. Doch der Rauswurf zeigt genau das Gegenteil: Die Bochumer verlieren den Glauben und die Nerven - eine riskante Entwicklung im Abstiegskampf.