Eigentlich wird es in der Sommerpause immer etwas ruhiger um Fußballvereine. Doch die letzten Tage beim BVB waren alles andere als ruhig. Edin Terzic verlässt Dortmund, dafür übernimmt nun Nuri Sahin.
Chefcoach Sahin? „Schon speziell“
„Die Entscheidung mit Sahin finde ich spannend: Er ist jung und hungrig und gierig“, meinte SPORT1-Experte Stefan Effenberg im fenster.com EM-Doppelpass: „Vielleicht gibt es mit ihm ja wirklich diesen Xabi-Alonso-Effekt wie bei Bayer Leverkusen.
Sahin war zuvor Co-Trainer unter Terzic und steigt jetzt in die Cheftrainer-Position auf. Bis Ende letzten Jahres hatte er noch die Verantwortung beim türkischen Erstligisten Antalyaspor. Das war seine erste Station an der Seitenlinie. Deswegen sagt Effenberg auch: „Das ist schon speziell“.
Das BVB-Problem mit Sahin und Bender
Da seine Karriere noch am Anfang steht, hat Sahin auch noch keine UEFA-Pro-Lizenz. Er macht dafür aktuell erst den Lehrgang - in Wales. Effenberg sieht das kritisch: „Dass Sahin den Lehrgang für den Erhalt der nötigen Trainerlizenz nun offenbar im Ausland absolviert, das macht es immer schwierig für die Mannschaft, wenn der Trainer nicht jeden Tag dabei ist. Sei es in der Führung, in den Gesprächen und in den Absprachen - in allem, was du aufbaust.“
Besonders problematisch: Auch Co-Trainer Sven Bender hat noch keine Lizenz und muss den Lehrgang noch absolvieren. „Wenn nun Sahin und Sven Bender nicht dabei sind, da frage ich mich: Wer ist denn der Dritte? Du brauchst ja einen, der die Mannschaft weiterführt und mit Lizenz trainiert, wenn die beiden nicht da sind und ihre Ausbildung machen.“
Effenberg lobt Umgang mit Terzic
Allgemein sieht Effenberg den Trainerwechsel positiv - speziell auch, wie der Abgang von Terzic abgehandelt wurde. „Wenn man sich so trennt, ist das sehr positiv - das ist immer besser, als nachzutreten und sich zu beschimpfen.“
Ausschlaggebend für die Trennung soll vor allem gewesen sein, dass die Mannschaft nicht mehr komplett hinter dem Coach stand. „Wenn du als Trainer nicht mehr diese Rückendeckung hast, dann kannst du auch nicht in die neue Saison gehen. Dann kannst du eigentlich nur verlieren“, meint der SPORT1-Experte.
In Dortmund hat der Umbruch also begonnen. Alter Trainer weg, neuer Trainer da und zudem mit Marco Reus und Mats Hummels zwei Führungsspieler nicht mehr da. Für Sahin steht nun eine harte Aufgabe an - mit Doppelbelastung.