Individual- statt Mannschaftstraining! Genau das musste Paris Brunner schon bei der letzten Reise des BVB, im Trainingslager in Marbella absolvieren. Damals wegen einer Undiszipliniertheit. Im Wintertrainingslager kam der 18-Jährige abends zu spät zu einem vom Verein vereinbarten Treffpunkt. Diesmal handelt es sich bei diesem Verzicht allerdings um keine Bestrafung.
Das verwandelte BVB-Juwel
BVB-Juwel Brunner erhält viel Zuspruch
Der Grund: individuelle Belastungssteuerung. Denn Brunner war der Einzige, der beim ersten Test der Asienreise in Bangkok über die volle Distanz gehen musste.
Auf der einen Seite lag das mit Sicherheit auch daran, dass die Dortmunder Nationalspieler noch ihren Sonderurlaub genießen und nicht mit von der Partie sind. Auf der anderen lässt sich auch eine gewisse Wertschätzung erahnen. Wertschätzung dafür, wie sich Brunner auf der Marketingreise präsentiert und ins Zeug legt.

Der 18-Jährige gibt Gas, zeigt Biss und hatte bei der 0:4-Klatsche gegen Pathum United einige gute Ansätze. Die BVB-Verantwortlichen sind voll des Lobes. „Paris macht hier einen sehr guten Eindruck. Vom ersten Tag an. Schon gegen die Amateurauswahl hat er einen sehr engagierten Eindruck gemacht“, bestätigte Lars Ricken, Dortmunds Geschäftsführer Sport.
Paris Brunner: Hochveranlagt mit disziplinarischen Verfehlungen
Fußballerisch hielten sie in Dortmund schon immer viel von ihrem Youngster. Als einer der hoffnungsvollsten Talente wurde er im vergangenen Jahr mit der Fritz-Walter-Medaille, der Auszeichnung zum besten Nachwuchsspieler seines Jahrgangs (2006), ausgezeichnet.
Der 18-Jährige gewann mit der deutschen U17-Nationalmannschaft die EM und die WM – wurde dort zum besten Spieler des Turniers gekürt.
Doch dass bei ihm das Sportliche im Fokus stand, war nicht immer so. Im vergangenen Herbst wurde er vom BVB aufgrund einer Undiszipliniertheit suspendiert, musste um seine Zukunft in Dortmund bangen. Knapp drei Monate später fiel er im Wintertrainingslager in Marbella wegen Zuspätkommens auf. Und hier auf der Asienreise – wie es die Klubbosse von einem jungen, aufstrebenden Spieler auch erwarten – zeigte er sich bisher tadellos.
Nuri Sahin sieht dennoch Verbesserungspotenzial: „In seiner Entscheidungsentwicklung müssen wir uns noch entwickeln. Aber das ist auch völlig okay“, meinte der BVB-Coach und weiter: „Die Jungs sind in der Entwicklung, spielen zum ersten Mal Erwachsenenfußball.“
BVB-Juwel Brunner steigert Chance auf Profivertrag
Paris Brunner pokert immer noch um einen Profivertrag. Die Verhandlungen ziehen sich nicht nur aufgrund wirtschaftlicher, sondern viel mehr wegen unterschiedlicher perspektivischer Vorstellungen. Brunner würde gerne stärker in das Profiteam eingebunden werden.
Sollte er seine Leistung bestätigen und auch die Art und Weise wie er sich präsentiert nachhaltig sein, dürften die Chancen des hoch veranlagten Youngsters enorm steigen.