Offenbarung nach gut fünf Jahren: Dieter Hecking hat seinen Rauswurf bei Borussia Mönchengladbach 2019 zunächst für einen Witz gehalten. „Ich dachte, es wäre ein Aprilscherz, das gebe ich zu“, erklärte der Ex-Profi und langjährige Bundesliga-Trainer in der Rheinischen Post rückblickend zu dem damaligen Vorgehen des früheren Gladbacher Managers Max Eberl an einem 1. April. „Doch dann gab mir Max zu verstehen, dass er es ernst meint. Das hat mich schwer getroffen.“
Eberl? „Hat mich schwer getroffen“
„Ich hatte auch keinen Gedanken daran verschwendet, dass so etwas passieren könnte“, fügte Hecking an. „Wir hatten ja kurz zuvor erst den Vertrag verlängert, und wenige Tage bevor Max mit der Sache zu mir kam, auch schon konkret die neue Saison geplant.“ Dann aber kam doch alles anders - und Eberl, heute als Sportvorstand des FC Bayern tätig, teilte seinem damaligen Trainer überraschend mit, zum Saisonende getrennte Wege gehen und stattdessen auf Marco Rose als Chefcoach (heute RB Leipzig) setzen zu wollen.
Ehefrau überzeugte Hecking vom Weitermachen
Hecking, der am Donnerstag 60 Jahre alt wird, hat eigener Aussage zufolge unmittelbar nach dem Schock sogar erwogen, sein Amt direkt hinzuschmeißen. Seine Frau habe ihn schließlich doch zum Weiterzumachen bewogen, sodass Hecking und die Fohlen am Saisonende als Bundesliga-Fünfter noch die Qualifikation für die Europa League schafften.
Nach seinem Abgang am Niederrhein heuerte Hecking beim Hamburger SV an, verpasste in der Saison 2019/‘20 aber den Aufstieg in die erste Liga und ging nach auslaufendem Vertrag. Anschließend übernahm der gebürtige Westfale das Amt des Sportvorstands beim Zweitliga-Klub 1. FC Nürnberg.
Bei den Franken, wo er zudem als Interimstrainer fungierte, wurde er Anfang Mai entlassen.