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Keine Leader? Wer führt den BVB aus der Krise?

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Wer führt den BVB aus der Krise?

Der Druck auf Borussia Dortmund wächst. Die Spieler wirken verunsichert. Gerade diejenigen, die den Anspruch haben, Führungsspieler sein zu wollen, enttäuschen. Oder sind Leader beim BVB gar nicht erwünscht?
Nuri Sahin muss sich immer wieder zu seinen Führungsspielern äußern - auch nach dem Pokal-Aus gegen Wolfsburg. Der Trainer spricht klar über diese Spieler beim BVB.
Manfred Sedlbauer
Der Druck auf Borussia Dortmund wächst. Die Spieler wirken verunsichert. Gerade diejenigen, die den Anspruch haben, Führungsspieler sein zu wollen, enttäuschen. Oder sind Leader beim BVB gar nicht erwünscht?

Selbst am Tag nach dem Pokal-Aus gegen den VfL Wolfsburg (0:1) hingen die Köpfe in Dortmund-Brackel tief. Die Enttäuschung war der Mannschaft beim Autogrammeschreiben für die Fans, verständlicherweise, ins Gesicht geschrieben.

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Den Ernst der Lage scheint jeder begriffen zu haben. Doch wer stellt sich der Situation und versucht alles, damit die Kehrtwende gelingt?

Nur BVB-Trainer Sahin stellt sich

Nuri Sahin war nach der Niederlage in Wolfsburg der erste, der nach Abpfiff mit gesenktem Kopf in die Kabine schlich. Er brauchte „ein paar Momente“ für sich allein. Dennoch stellte sich der BVB-Trainer den Fragen der Medien – auch wenn er wohl nur allzu gerne darauf verzichtet hätte. Aber auch das gehört in so einer Situation dazu. (STAHLWERK Doppelpass mit Ex-BVB-Keeper Roman Weidenfeller und Eintracht Sportdirektor Timmo Hardung, Sonntag ab 11 Uhr LIVE auf SPORT1 und STREAM)

Anders dagegen verhielten sich die meisten seiner Spieler. Pascal Groß, der erstmals beim BVB als Rechtsverteidiger aufgelaufen und durchaus eine ordentliche Partie abgeliefert hatte, beantwortete auf dem Feld die Fragen der Fernsehrechte-Inhaber, in diesem Fall Sky und ARD. Doch in der Mixed-Zone erschien, außer Sportdirektor Sebastian Kehl, kein Profi.

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Kobel-Reaktion spricht Bände – Frustration oder Resignation?

Selbst Gregor Kobel, der Minuten zuvor die Handschuhe voller Frust Richtung BVB-Bank pfefferte und sich sonst immer der Situation und den Fragen stellt, winkte diesmal ab. Frustration? Oder doch schon Resignation?

„Auf keinen Fall. Das ist doch völlig normal, wenn wir als Borussia Dortmund in der 117. Minute ein bitteres Gegentor bekommen und ausscheiden. Wir waren alle frustriert. Resignation kann es bei Borussia Dortmund nicht geben“, stellte Sahin auf der Pressekonferenz vor dem Spiel gegen RB Leipzig (Samstag, ab 18.30 im LIVETICKER) klar.

Borussia Dortmund muss den nächsten Ausfall verkraften. Auf der Pressekonferenz vor dem Spiel gegen RB Leipzig verkündet Trainer Nuri Sahin den Ausfall eines wichtigen Topspielers.
02:01
Nuri Sahin verkündet nächste Hiobsbotschaft beim BVB

BVB mangelt es an Leadern

Auch auf dem Platz fehlen dem BVB aktuell Typen, die Rückschlägen trotzen, den Kampf annehmen und die Mannschaft mitreißen. An erfahrenen Kräften, die den Anspruch haben, Führungsspieler sein zu wollen, mangelt es dabei eigentlich nicht. Emre Can, Julian Brandt, Niklas Süle, Pascal Groß, Nico Schlotterbeck, Gregor Kobel sind nur einige, die dafür in Fragen kämen.

Doch es wirkt so, als hätte jeder sein eigenes Päckchen zu tragen. Egal ob Verletzungen, Formschwankungen, Unsicherheiten oder Spielpech. Fakt ist: Der Druck der Situation scheint auch die etablierten Kräfte zu erdrücken und dafür zu sorgen, dass die Leistungen aktuell nicht für Punkte ausreichen.

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Und eine richtige Ansage der Verantwortlichen an die Spieler fehlt – im Gegenteil. Vielmehr bemühten sich die Bosse in den vergangenen Wochen die Entwicklungen schönzureden, indem sie - wie Sahin - „Schritte nach vorne“ sehen oder die Mentalität loben. Auch hausgemachte Probleme, wie die knappe Personaldecke, wären nicht der mangelhaften Kaderplanung, sondern vielmehr dem aktuellen Verletzungspech geschuldet. Eine schonungslose Analyse der brenzligen Lage bleibt bislang - zumindest nach außen - aus.

Die Spieler dürften damit kaum das Gefühl bekommen, dass jemand von ihnen mal auf den Tisch hauen und somit als Leader die Teamkollegen aufwecken müsste. Wieso auch? Die Bosse machen das immerhin auch nicht.

Das Signal, das an die Spieler gesendet wird, ist fatal. Es wirkt so, als wünsche sich der Verein gar keine Führungsspieler, die vorangehen.

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Wer führt den BVB aus der Krise?

Nicht wenige, die es mit Schwarz-Gelb halten, wünschen sich in dieser Situation einen echten Typen auf dem Platz. Einen, der natürlich primär mit Leistung, aber auch mit Worten, Kommandos und Einsatz vorangeht. Ein Musterbeispiel dafür ist sicherlich Granit Xhaka.

„Granit ist natürlich ein Top-Führungsspieler“, lobte Sahin auf SPORT1-Nachfrage, fügte jedoch im nächsten Atemzug hinzu: „Aber von denen haben wir auch, meiner Meinung nach, einige. […] Wenn wir sprechen, wenn die Jungs miteinander sprechen, egal ob vor dem Spiel, in der Halbzeit, oder nach den Spielen, dann habe ich schon das Gefühl, dass die Jungs anpacken wollen. Der eine macht es auf seine Art, der andere so.“

Wie auch immer - im Topspiel gegen den Tabellenzweiten RB Leipzig ist Anpacken angesagt.