Während seiner Karriere wurde Oliver Kahn selbst unter anderem von einem Golfball am Kopf getroffen, nun hat sich der langjährige Bayern-Torhüter zum Feuerzeugwurf auf Patrick Drewes beim Spiel zwischen dem VfL Bochum und Union Berlin geäußert.
Feuerzeug-Skandal: Kahn wird deutlich
„Ich hätte es besser gefunden, wenn der Torwart versucht hätte weiterzuspielen. Und sich erst dann hätte auswechseln lassen, wenn es nicht mehr gegangen wäre“, erklärte Kahn bei der Bild über den Bochumer Schlussmann Drewes.

Dieser war beim 1:1 der Bochumer an der Alten Försterei von einem aus dem Union-Block geworfenen Feuerzeug getroffen worden. Drewes verschwand anschließend in den Katakomben und klagte über Unwohlsein, Übelkeit sowie Kopfschmerzen.
Kahn spielte nach Golfball-Treffer weiter
Später wurde der 31-Jährige in ein Krankenhaus gebracht, noch am Samstagabend konnte er die Klinik allerdings wieder verlassen. Im Gegensatz dazu hatte Kahn, als er im Jahr 2000 beim Gastspiel des FC Bayern beim SC Freiburg von einem Golfball am Kopf getroffen worden war, weitergespielt.
„In Freiburg schüttete mein Körper so viel Adrenalin aus, dass ich zunächst gar keine Schmerzen gespürt habe. Der Treffer hätte auch lebensgefährlich sein können“, blickte Kahn zurück.
Der frühere Nationalkeeper zählte zudem ähnliche Vorfälle auf: „Sepp Maier ist in Essen mit einem Messer beworfen worden, das ihn knapp verfehlte. In Mailand landete nur einen Meter neben mir eine volle Ein-Liter-Glasflasche. Da wird Fußball zum Risiko-Sport.“
Kahn: „Ich finde es schade“
Am Samstagnachmittag war die Partie in Berlin nach der Skandalszene kurz vor Ende der Spielzeit unterbrochen worden. Als die Teams auf den Platz zurückkehrten, hatten sie sich für die verbleibenden Minuten auf einen Nichtangriffspakt geeinigt.
„Ich bin kein Jurist. Prinzipiell finde ich es schade, wenn Spiele nicht auf dem Platz entschieden werden“, erklärte Kahn mit Blick auf den Ausgang. Der VfL Bochum will gegen die Wertung der Partie Protest einlegen.
Auch Ex-Schiedsrichter Manuel Gräfe hatte sich am Sonntagmittag zum Feuerzeugwurf geäußert und Vorwürfe gegenüber Drewes erhoben. Der langjährige Referee bezeichnete das Vorgehen des VfL-Keepers bei X als „Schmierentheater“.