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Bayern steuert auf Torwart-Theater zu

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Bayern steuert auf Torwart-Theater zu

Noch ist Manuel Neuer die Nummer 1 des FC Bayern. Doch der Klub sorgt vor und plant offenkundig vielseitig. Das birgt Knall-Potential.
02:24 | Bayern-Insider stellt Theorie zu Ersatzkeeper auf
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Der FC Bayern stellt seine Weichen auf der Torhüter-Position. Wie lange spielt Manuel Neuer noch - und wer kann ihn künftig ersetzen? SPORT1-Chefreporter Stefan Kumberger ordnet ein.
Stefan Kumberger
Noch ist Manuel Neuer die Nummer 1 des FC Bayern. Doch der Klub sorgt vor und plant offenkundig vielseitig. Das birgt Knall-Potential.

Es ist vielleicht die Position, auf der sich der FC Bayern in Sachen Qualität die vergangenen Jahre am wenigsten Sorgen machen musste: nämlich die des Torhüters. Manuel Neuer definierte den Job der Nummer 1 neu und stieß mit seiner Aura in ganz neue Dimensionen vor.

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Doch die aktive Zeit der lebenden Legende neigt sich dem Ende zu. Neuer ist mittlerweile 38 Jahre alt und vermutlich nicht einmal er selbst würde behaupten, dass er sich noch auf dem Niveau von vor zehn Jahren befindet.

Die Bayern-Keeper (v. li.) Sven Ulreich, Manuel Neuer und Daniel Peretz
Die Bayern-Keeper (v. li.) Sven Ulreich, Manuel Neuer und Daniel Peretz

Sein aktueller Vertrag läuft im Sommer aus, er und der Verein befinden sich in den Verhandlungen über eine Verlängerung auf der Zielgeraden. Doch noch fehlt die finale Unterschrift. Letzte Details sind noch zu klären.

Kommt Urbig noch im Winter?

Unter anderem stellt sich die Frage, ob der 38-Jährige seinen Ersatzleuten zu gegebener Zeit Einsätze überlassen würde. Nach SPORT1-Informationen hat Neuer dem Klub mitgeteilt, was er von einer möglichen Stelle als Teilzeit-Keeper hält: nichts.

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Gleichzeitig bemüht sich der Rekordmeister um Torwart-Youngster Jonas Urbig. Der 21-Jährige soll bereits in der aktuellen Winter-Transferperiode vom 1. FC Köln an die Isar wechseln. Zwischen den Pfosten gehen die Klub-Strategen auf Nummer sicher und setzen auf mehrere Pferde gleichzeitig.

Urbig wäre auf einen Schlag Anwärter auf den Posten des ersten Ersatzkeepers - mit Aussicht auf so manchen Einsatz. Dazu verfügen die Münchner weiterhin über Urgestein Sven Ulreich, den 19-jährigen Max Schmitt und Daniel Peretz.

Bayern-Sportdirektor zurückhaltend

Letzterer fällt nach einer Nierenverletzung zwar aktuell aus, hat aber bereits per Instagram verkündet, bald wieder ins Training zurückzukehren. Mancher Beobachter wollte darin schon eine erste kleine Kampfansage erkennen. Nach dem Motto: Einen Urbig brauchen wir derzeit nicht, ich bin bald wieder da.

Auch wenn die Verhandlungen mit dem Noch-Kölner Urbig ein offenes Geheimnis sind, äußerte sich Sportdirektor Christoph Freund am Freitagmorgen auf SPORT1-Frage zurückhaltend, wenn es um die kurzfristige Ausrichtung geht.

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„Ich glaube, da sind wir grundsätzlich gut aufgestellt. So, wie wir die letzten Monate aufgestellt waren, hat es keine Probleme gegeben“, sagte der Österreicher.

Auch Sportvorstand Max Eberl hatte sich zuletzt immer wieder ähnlich geäußert. Die Verpflichtung Urbigs scheint eine Art „Zuckerl“ zu sein, wie man in Bayern sagt. Klappt es, freut man sich. Klappt es nicht, ist es auch nicht tragisch. Aber sicher ist sicher.

Wie plant Bayern langfristig?

Doch stellt sich die Frage, wie die langfristige Strategie an der Säbener Straße aussehen soll. Aktuell steuern die Vereinsbosse auf eine Situation zu, die einiges an Theater verspricht. Denn spätestens 2026 wird auch Alexander Nübel wieder das Trikot des FC Bayern tragen. Derzeit ist der Nationalspieler an den VfB Stuttgart ausgeliehen.

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Sein Problem: Wenn er in eineinhalb Jahren wieder in München auftaucht, haben sich Urbig und Peretz womöglich schon entsprechend ins Rampenlicht gespielt und könnten Ansprüche auf die Nachfolge von Neuer anmelden.

Es dürfte interessant werden, wie Nübel darauf reagiert. Schließlich musste er seit seinem Wechsel von Schalke nach München im Jahr 2020 schon einige Tiefschläge einstecken. Neuer wollte ihm keinen Einsatz überlassen - obwohl das die damalige Klubführung Nübel angeblich versprochen hatte.

Eigentlich als Kronprinz geholt, wurde er daher schnell verliehen und musste sich über den Umweg Monaco in die Bundesliga zurückkämpfen.

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Derweil wird Neuer und Nübel weiterhin ein angespanntes Verhältnis nachgesagt. Der Herausforderer beschwerte sich während seiner Zeit in Frankreich öffentlich darüber, dass sich der damalige Torwarttrainer der Bayern, Toni Tapalovic, nicht für ihn interessiere. Es folgte die Entlassung des Neuer-Vertrauten und die emotionale Reaktion der Nummer 1. Zitat damals: „Mir wurde das Herz rausgerissen!“

SPORT1-Informationen zufolge hat sich das Verhältnis zwischen Neuer und Nübel seither nicht verbessert - aller öffentlichen Dementis zum Trotz. Auch im Vorfeld der EM soll sich die Beziehung der beiden im Kreise der Nationalmannschaft nicht entscheidend geändert haben.

Muss Nübel wieder kämpfen?

Sollte sich Nübel nach all den Diskussionen 2026 einem Konkurrenzkampf mit Urbig und Peretz aussetzen müssen, dürfte er das zu Recht als Affront auffassen. Der Lohn für seine Loyalität gegenüber dem FC Bayern würde ihm verwehrt bleiben.

Das mag alles wie ferne Zukunftsmusik wirken, doch Eberl und Freund planen weit im Voraus. Sie müssen es, denn alles andere wäre fahrlässig.

„Wir sind in Diskussionen und in Gesprächen, wie wir es langfristig ausrichten wollen. Es ist eine sehr wichtige Position, die der FC Bayern in den letzten Jahren und Jahrzehnten immer sehr gut besetzt hat. Und das ist auch in Zukunft unser Ziel, dass wir da sehr gut aufgestellt sind“, erklärt Freund.

Stand jetzt käme es zum großen Konkurrenzkampf zwischen den Pfosten und zur direkten Konfrontation der ehrgeizigen Torhüter-Typen. Theater nicht ausgeschlossen.