Borussia Dortmund im Januar 2025: Nicht nur sportlich befindet sich der BVB nach vier Pleiten in vier Pflichtspielen und dem Aus von Trainer Nuri Sahin in der Krise, auch in der Führungsetage versinkt der Klub in Unruhe.
Hamann rechnet mit Aus für einen BVB-Funktionär
BVB? Hamann rechnet mit Bosse-Beben
Hinter den Kulissen soll sich ein Machtkampf abspielen, der bereits seit Sommer 2024 andauert. Die beiden Protagonisten: Sportdirektor Sebastian Kehl und der Technische Direktor Sven Mislintat.
„Verschlankung bringt nicht automatisch Verbesserung“, sagte Sky-Experte Didi Hamann vor dem Bundesliga-Spiel der Dortmunder gegen Werder Bremen. „Nur wenn du Sven Mislintat als Technischen Direktor holst, der dem Sportdirektor untersteht und der Sportdirektor von der Verpflichtung nichts weiß, dann bist du davon abhängig, ob die beiden sich verstehen. Das scheint nicht der Fall zu sein und deswegen gehe ich davon aus, dass einer von den beiden gehen muss.“
Mislintat? Kehl uneindeutig
Angesprochen auf sein Verhältnis zu Mislintat, wollte sich Kehl vor dem Bremen-Spiel nicht genauer äußern: „Auch da wird sehr viel diskutiert in den letzten Tagen und ich will eigentlich nicht mehr dazu beitragen, dass wir neues Gesprächsmaterial kreieren, weil das keinen Sinn macht.“
Kehl ergänzte: „Ich versuche – und das schon seit über 20 Jahren – alles für Borussia Dortmund, für diesen Klub zu tun. Ich fühle mich verantwortlich für diese Situation und werde alles dafür tun, dass wir wieder in die Spur kommen, und das sollte die Verantwortung sein, die alle tragen in diesem Klub.“
Grundsätzlich sei es gut, „dass du jemanden kennst und ihm auch vertraust“, betonte Hamann, ob das Dortmunder Gebilde in der Chefetage mit einigen Ex-Profis problematisch sein könnte. „Das Vertrauen ist die Basis des Mannschaftserfolges. Ich würde es grundsätzlich nicht als negativ sehen.“
Der Ex-Profi führte weiter aus: „Natürlich haben sie alle Stallgeruch. Die waren alle schon länger im Verein oder sind Legenden im Verein. Vielleicht würde ein Impuls von Außen mal guttun. Aber dass die Leute von dort kommen oder große Rollen gespielt haben, auch als Spieler schon, ist im Moment nicht das Hauptproblem der Dortmunder.“
Die Spannungen zwischen Kehl und dem als schwierigen Charakter bekannten Mislintat, der von 2006 bis 2017 als Chefscout für den BVB gearbeitet hatte und erst im Mai 2024 zurückgekehrt ist, ist nach Medienberichten inzwischen dermaßen enorm, dass eine Veränderung unvermeidlich sein soll.