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Dieses BVB-Machtgeflecht ist abschreckend

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BVB-Machtgeflecht ist abschreckend

Der BVB befindet sich in einer tiefen Krise. Das Problem geht weit über die Leistungen auf dem Platz hinaus. Welchen Anteil hat die Führung an der misslichen Lage? Darüber diskutieren SPORT1-Reporter Manfred Sedlbauer und Reporter Oliver Müller im Podcast „Die Dortmund-Woche“.
Die Spieler von Borussia Dortmund haben den Platz des Stadio Renato Dall'Ara in Bologna vor dem Champions-League-Spiel begutachtet. SPORT1-Reporter Manfred Sedlbauer schildert seine Eindrücke.
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Der BVB befindet sich in einer tiefen Krise. Das Problem geht weit über die Leistungen auf dem Platz hinaus. Welchen Anteil hat die Führung an der misslichen Lage? Darüber diskutieren SPORT1-Reporter Manfred Sedlbauer und Reporter Oliver Müller im Podcast „Die Dortmund-Woche“.

Die Situation beim BVB spitzt sich zu. Für Trainer Nuri Sahin könnte der Auftritt am Dienstagabend in der Champions League in Bologna bereits ein Endspiel sein. Doch nur von einer vorübergehenden Krise zu sprechen, geht SPORT1-Reporter Manfred Sedlbauer nicht weit genug.

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„Schon seit Jahren entwickelt es sich in eine falsche Richtung. Gerade die Machtstrukturen werden immer verworrener. Da ziehen schon länger nicht mehr alle an einem Strang“, meint Sedlbauer im SPORT1-Podcast „Die Dortmund-Woche“.

Sebastian Kehl (l.) neben Lars Ricken
Sebastian Kehl (l.) neben Lars Ricken

Dass es intern in der Klubspitze ab und an rumort, ist laut Sedlbauer und BVB-Reporter Oliver Müller längst kein Geheimnis mehr - kein Wunder bei all den Kompetenzen.

BVB-Köche verderben den Brei

Der Verein steckt in einer Übergangsphase. BVB-Boss Hans-Joachim Watzke will sich immer mehr zurückziehen. Die sportliche Gesamtverantwortung hat der 65-Jährige bereits an Lars Ricken abgegeben.

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„Auch Sebastian Kehl hätte gerne diesen Posten gehabt. Stattdessen musste er die Kröte schlucken, dass ihm Ricken vor die Nase gesetzt wurde, und einige seiner Kompetenzen als Sportdirektor an ihn abgeben“, erklärt BVB-Reporter Oliver Müller: „Dann kam auch noch Sven Mislintat und mischte in einem anderen Bereich von Kehl, dem Scouting, mit. Und dann gibt es auch noch Matthias Sammer, der als externer Berater von Watzke immer noch seine Expertise dazugibt.“

Und irgendwo dazwischen beziehungsweise darunter steht Sahin, dessen Zukunft auf dem Spiel steht. Für die beiden Podcaster steht fest: Zu viele Köche verderben den Brei.

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„Das große Problem ist, dass nahezu jeder BVB-Verantwortliche einen starken Charakter hat und seine Einschätzungen zu jeglichen Themen abgibt. Du hast wahnsinnig viel Kompetenz, Erfahrung und Verbundenheit im Verein. Eine Einheit ergibt das aber noch lange nicht. Und genau das kann auf Dauer nicht funktionieren“, meint Sedlbauer.

Drohendes Sahin-Aus – diese Szenarien gibt es

Sichtbar werden diese Probleme laut Müller im Hinblick auf die Kaderzusammenstallung oder Zukunft von Trainer Sahin. Für Sedlbauer gibt es dabei zwei Möglichkeiten: „Entweder du setzt auf eine Entwicklung und wagst es auch mal durch Krisen zu gehen, sprichst Sahin dann aber auch das Vertrauen aus, selbst wenn du nächste Saison, bei allen finanziellen Einbußen, nicht Champions League spielst. Oder du trennst dich und hoffst darauf, dass alles besser wird.“

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Müller gibt sich kritisch: „Ich glaube, dass sie es intern selbst nicht wissen beziehungsweise sich nicht einig sind, wohin es geht. Würde der Trainer nicht Nuri Sahin heißen, wäre er längst weg.“

Laut der BVB-Reporter pflegen Sahin, Kehl und auch Ricken, die allesamt zusammen auf dem Platz standen, ein enges Verhältnis. Sowohl Kehl als auch Ricken glauben weiter an Sahin, wollen unbedingt gemeinsam die Wende hinbekommen. Klar: Beide haben ihre Aktien bei diesem Thema.

BVB-Machtstruktur? „Watzke hält die Zügel in der Hand“

So sprachen sich Kehl und Ricken bereits im Sommer einvernehmlich für die Beförderung von Sahin zum Cheftrainer aus. Ein Scheitern von Sahin wäre auch ein Scheitern von Kehl und Ricken.

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Kritischere Stimmen werden wohl von Hans-Joachim Watzke und Sven Mislintat angeschlagen.

„Dazu kommt aber auch, dass Ricken einen ganzen engen Draht zu Aki (Watzke; Anm. d. Red.) hat. Dass Watzke Ricken als seinen Nachfolger ins Amt gehoben hat, bedeutet auch, dass Ricken in der Bringschuld ist“, sagt Müller.

Es scheint offensichtlich, dass sich Ricken von Watzkes Einschätzungen nach wie vor - mal mehr, mal weniger - lenken lässt.

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Sedlbauer ist sich sicher: „Am Ende ist es nach wie vor Watzke, der die Zügel in der Hand hält. Solange er beim BVB tätig ist, wird sich daran auch nicht so viel ändern. Natürlich hat er immense Verdienst im Verein, aber damit lähmst du auch Entwicklungen und lässt Ricken, Kehl und Co. kaum Raum zur eigenen Entscheidungsfindung.“

„Dieses Machtgeflecht ist abschreckend“

Dieses Gefüge könnte auch auf potenzielle Trainerkandidaten, sollten die Bosse darüber nachdenken, Auswirkungen haben.

„Der BVB ist für jeden Spieler und Funktionär eine der attraktivsten Adressen im europäischen Profifußball. Doch gerade die, die den Verein und die Strukturen schon seit Längerem verfolgen, müssen sich überlegen, ob sie sich das wirklich antun wollen. Dieses Machtgeflecht ist abschreckend“, meint Sedlbauer.

Müller pflichtet bei: „Von außen kann man schon fast den Eindruck gewinnen, dass die Spitze aufgrund der Vielzahl an Meinungen handlungsunfähig ist.“

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Für Sedlbauer steht trotzdem fest - vor allem wegen der neuerlichen Vertragsverlängerung von Sportdirektor Kehl: „Sollte einer zeitnah für die sportliche Entwicklung zur Verantwortung gezogen werden, ist es der Trainer.“

Doch auch auf Kehl prasselte zuletzt viel Kritik ein - unter anderem aufgrund der Kaderplanung. „Solltest du in nächster Zeit Kehl und Sahin gemeinsam entlassen, würdest du dich der Lächerlichkeit preisgeben. Doch für ausgeschlossen halte ich gar nichts mehr“, meint Müller.

Für die beiden Podcaster steht fest: Viele im Verein verfolgen ihre eigenen Interessen und stellen nicht die Mannschaft und das Sportliche in den Fokus. Das Ergebnis ist derzeit auf dem Platz zu sehen.