Fans des FC Bayern haben ein Zeichen gegen eine umstrittene Partnerschaft ihres Vereins gesetzt: Zu Beginn des Heimspiels gegen Eintracht Frankfurt (Hier geht‘s zum Liveticker) hielt die Ultragruppierung Munich‘s Red Pride ein Banner gegen die Zusammenarbeit mit der Tourismusmarke „Visit Rwanda“ hoch.
Bayern-Fans beziehen in brisanter Debatte Position
Bayern-Fans fordern Sponsoring-Aus
Auf diesem Stand: „Visit Ruanda - Wer gleichgültig zuschaut, liefert die Werte des FC Bayern aus!“ Der Rekordmeister wirbt seit 2023 für „Visit Rwanda“. Ähnliche Deals gibt es auch mit PSG und Arsenal. Der französische Meister soll dafür 15 Millionen Euro pro Jahr kassieren.
Schwere Vorwürfe gegen Bayern
Ruanda ist formell eine Präsidialrepublik mit Wahlen, wird jedoch seit dem Jahr 2000 von Staatschef Paul Kagame autoritär regiert. Die Menschenrechte und demokratischen Freiheiten sind stark eingeschränkt, in der Kritik steht das Land auch wegen der kriegerischen Auseinandersetzung mit dem Nachbarland Demokratische Republik Kongo.
Anfang Februar forderte die Außenministerin der Demokratischen Republik Kongo, Thérèse Kayikwamba Wagner, die Bayern sowie weitere Spitzenklubs des europäischen Fußball dazu auf, ihre Zusammenarbeit mit der Tourismus-Marke zu beenden.
Angesichts der militärischen Intervention Ruandas im Kongo und der damit verbundenen katastrophalen humanitären Lage sollten die Münchner, der Arsenal und PSG ihre „blutbefleckten“ Sponsoring-Verträge mit „Visit Rwanda“ beenden, meinte Wagner in einem Schreiben, dass sie an die drei betroffenen Vereine geschickt haben soll.
Lage im Kongo zugespitzt
„Tausende Menschen sitzen derzeit in der Stadt Goma fest und haben nur begrenzten Zugang zu Nahrung, Wasser und Sicherheit. (...) Unzählige Menschenleben sind verloren gegangen; Vergewaltigungen, Morde und Raubüberfälle herrschen vor. Für diese Misere ist Ihr Sponsor direkt verantwortlich“, appellierte Wagner an das Gewissen der Top-Klubs.
In letzter Zeit hat sich die Lage im Kongo zugespitzt. Dort haben Rebellen mit Unterstützung der ruandischen Armee eine Offensive gestartet und Gebiete eingenommen. Das Gesundheitsministerium der DR Kongo gab bekannt, dass nach dem Angriff der von Ruanda unterstützten M23-Rebellen zur Eroberung der größten Stadt im Ostkongo rund 800 Leichen in den Leichenhallen der Krankenhäuser um Goma liegen.