Uli Hoeneß hat sich zur Causa Joshua Kimmich geäußert. Der Ehrenpräsident des FC Bayern enthüllte, dass er entscheidenden Anteil daran hat, dass der Mittelfeld-Spieler aktuell ohne Berater agiert. Außerdem sprach er über seine persönliche Beziehung zu Kimmich.
Bundesliga: Hoeneß spricht über Fall Kimmich!
Hoeneß spricht über Fall Kimmich
In einem Interview mit der Münchner AZ, sagte Hoeneß: „Joshua und ich haben ein großes Vertrauensverhältnis zueinander, aber wir sitzen jetzt nicht jeden Tag zusammen.“
Insofern könne er nicht beantworten, warum der DFB-Kapitän mit einer neuerlichen Unterschrift in München zögere. Unklar ist, wann das AZ-Interview geführt wurde. Ein erster Teil war vor den Enthüllungen um den Kimmich-Poker erschienen, die neuen Aussagen zu dem DFB-Kapitän wurden danach veröffentlicht.
Hoeneß schimpft über Berater - und erklärt Kimmich-Ausnahme
Die Bayern hatten ihr Angebot an den 30-Jährigen jüngst zurückgezogen. Die Entscheidung hatte der Aufsichtsrat um Hoeneß am Montag getroffen. Eine Einigung ist zwar weiterhin nicht ausgeschlossen, aber unwahrscheinlicher geworden.
Kimmichs Vertrag läuft im Sommer aus. Nach wie vor agierte er ohne Berater, auch wenn er nach SPORT1-Infos Unterstützung vom ehemaligen Technischen Direktor des FCB, Marco Neppe, erhält.
„Viele Dinge gefallen mir nicht, die sich momentan in der ganzen Branche entwickeln”, sagte Hoeneß: „Gerade, was die Berater verdienen, das ist teilweise nicht in Ordnung. Das Verhältnis zwischen Arbeit und Bezahlung ist meiner Meinung nach teilweise vollkommen absurd.“
Kimmich bildet auch dank Hoeneß eine Ausnahme: „Insofern habe ich da einen Beitrag geleistet, weil ich ihm den Vorschlag gemacht habe, diese Vertragsgespräche selber zu führen. Weil es gescheiter ist, wenn er das Honorar kriegt.“
Hoeneß verteilt Spitze gegen Tuchel
Bei einem Verein wie dem FC Bayern werde man „als Spieler ja nicht über den Tisch gezogen, da brauchst du eigentlich keinen Berater. Aber die flüstern den Spielern ja immer ein: ‚Wenn du bei mir bist, hol‘ ich noch mehr Geld für dich raus.‘"
Während Kimmich unter Thomas Tuchel noch einen schweren Stand hatte, blühte er unter dem aktuellen Trainer Vincent Kompany wieder auf.
„Es hängt immer davon ab, wie ein Trainer einen Spieler in der Öffentlichkeit einschätzt”, befand Hoeneß vielsagend: „Wenn man permanent die Spieler, die man hat, kritisiert oder schwach redet, dann ist natürlich das Standing auch entsprechend. Vincent hat offensichtlich von Anfang an zu Joshua gesagt: ‚Ich baue auf dich, du bist mein Mann.‘ Und so spielt Kimmich jetzt auch."
Ob Kimmich der Kapitän der Zukunft sein könne? „Das ist jetzt nicht meine Entscheidung. Aber wenn Manuel irgendwann aufhört, läge es nahe, dass Joshua eine Option ist. Das muss aber natürlich der jeweilige Trainer entscheiden.“