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Bundesliga: Torwart-Drama und heftige Klatsche für Gladbach

Heftige Klatsche für Gladbach

Jonas Omlin fliegt nach einer Notbremse gegen den FC Augsburg vom Feld. Borussia Mönchengladbach muss damit bereits auf den zweiten Torhüter verzichten. Gegen Augsburg folgt eine deutliche Niederlage.
Jonas Omlin holt sich bei seinem Comeback direkt per Notbremse einen Platzverweis. Gerardo Seoane zeigt sich dahingehend bedröppelt.
Jonas Omlin fliegt nach einer Notbremse gegen den FC Augsburg vom Feld. Borussia Mönchengladbach muss damit bereits auf den zweiten Torhüter verzichten. Gegen Augsburg folgt eine deutliche Niederlage.

Am 3. Spieltag der laufenden Bundesliga-Saison stand Jonas Omlin letztmals von Beginn an für Borussia Mönchengladbach auf dem Platz. Sein Startelf-Comeback zwischen den Pfosten am 23. Spieltag dürfte sich der Schweizer allerdings anders vorgestellt haben. Im Spiel gegen den FC Augsburg unterliegt die Borussia nach einem Hattrick von Alexis Claude-Maurice (55., 61., 70.) mit 0:3. Nach zuletzt vier Spielen ohne Niederlage verlieren die Gladbacher erstmals wieder eine Partie.

Die Partie, die sieben Minuten später begann, da der Augsburger Mannschaftsbus im Stau steckte, blieb zu Beginn ohne Torchancen.

Für Omlin endete der Auftritt gegen den FC Augsburg schon in der 28. Spielminute. Innenverteidiger Nico Elvedi unterlief zunächst ein schwerer Aussetzer. Der Rückpass des Verteidigers war viel zu kurz geraten und zwang Omlin zu einem Ausflug aus dem Strafraum. Allerdings kam auch der Schlussmann zu spät und räumte den heranrauschenden Augsburger Fredrik Jensen mit einer Notbremse ab.

Folgerichtig sah Omlin die Rote Karte und musste den Gang in die Kabine antreten. „Ich nehme die Schuld komplett auf mich. Das tut mir für Jonas extrem leid“, sagte Elvedi. Seoane holte Kevin Stöger vom Feld und schickte Ersatztorwart Tobias Sippe ohne intensives Aufwärmprogramm auf das Feld.

Der 36-Jährige kommt zu seinem ersten Bundesliga-Einsatz seit 11. März 2023. Bei der 0:3-Niederlage in Leipzig spielte der Gladbach-Torhüter durch. Nach seiner Einwechslung konnte Sippel und seine Mitspieler die deutliche Klatsche in Halbzeit zwei nicht abwenden. Dabei machte der Schlussmann vor allem bei den ersten beiden Treffern keine allzu gute Figur.

In der 55. Spielminute machte Sippel die kurze Ecke nicht entschieden genug dicht und ermöglichte Claude-Maurice so aus spitzem Winkel zur Führung zu verwandeln. Beim zweiten Treffer in der 61. Minute fehlte zunächst der Druck auf Claude-Maurice, ehe der Augsburger den Ball aus der Distanz relativ zentral im Tor unterbrachte.

Den ersten lupenreinen Hattrick eines Augsburgers schnürte der Franzose schließlich in der 70. Minute. Nachdem Claude-Maurice zunächst Weigl aussteigen ließ verwandelte er anschließend ins rechte Eck.

„Es ist sehr besonders für mich. Es ist mein erster Hattrick, den ich je gemacht habe“, sagte Claude-Maurice: „Ich habe den Ball mitgenommen - vielleicht schenke ich ihn meinem Papa oder Bruder.“

Nummer eins fehlt wohl bis zum Saisonende

Moritz Nicolas, der sich nach einer Wadenverletzung von Omlin als Nummer eins etabliert hatte, hatte sich schon beim 2:1-Sieg gegen Union Berlin am vergangenen Spieltag eine Adduktorenverletzung zugezogen und wird nach einer erfolgreichen Operation wohl für den Rest der Saison ausfallen.

„Moritz hat sich toll entwickelt und eine überragende Saison gespielt“, wurde Gladbachs Sport-Geschäftsführer Roland Virkus in einer Mitteilung des Klubs zitiert. „Natürlich tut es uns allen leid für ihn, dass er nun durch eine Verletzung gestoppt wird. Mo weiß, dass der ganze Klub hinter ihm steht und wir ihn dabei unterstützen, wo wir können, damit er gestärkt aus dieser Phase zurückkommt.“

Nach Nicolas wird jetzt auch Kapitän Omlin, der in Berlin mit einer Rettungstat in der Nachspielzeit glänzte, gesperrt fehlen. Nicolas hatte Omlin bereits mehrfach erfolgreich vertreten und sich nach und nach als Stammtorhüter etabliert.

„Möglicherweise der Fuß ab“ - Wirbel um Kleindienst

Geht es nach TV-Experte Dietmar Hamann hätten die Gladbacher in der ersten Halbzeit auch in doppelte Unterzahl geraten können. „Meiner Meinung nach müssten die Gladbacher noch einer weniger sein. Ich hätte Kleindienst auch runtergestellt. Zu zehnt haben sie noch eine Chance“, meinte Hamann in der Halbzeit bei Sky.

Gemeint ist eine Szene aus der 18. Spielminute in der Kleindienst mit einer Grätsche den Ball spielen will und stattdessen den Ex-Dortmunder Marius Wolf abräumt. Kleindienst sah von Schiedsrichter Florian Exner nur die Gelbe Karte.

„Am Anfang der Saison gab es mal eine Szene von Amoura, er wurde für das gleiche Vergehen vom Platz gestellt. Das wurde dann zurückgenommen - fälschlicherweise. Bei so einer Situation ist der Versuch strafbar. Wenn der Kleindienst hier den Wolf am Fuß oder Sprunggelenk trifft, dann ist möglicherweise der Fuß ab”, erklärte Hamann und führte aus: „Der Versuch ist strafbar, er kommt mit voller Geschwindigkeit, grätscht und ist diese halbe Sekunde zu spät. Für mich ist das Rot. Wir können nicht erst warten, bis mal einer getroffen wird und dann im Krankenhaus landet. Für mich ist das ein Platzverweis.“

Durch den Sieg liegt der FCA vorerst auf Rang zehn der Tabelle und verkürzt den Abstand auf Gladbach (9.) auf nur noch drei Punkte. Gladbach verpasst zudem den Sprung auf einen Europacup-Platz. Die Mannschaft von FCA-Trainer Jess Thorup ist indessen seit sieben Liga-Spielen ungeschlagen.