In München war zuletzt viel von Dominosteinen die Rede. Bei der Fülle an Verhandlungen, die Sportvorstand Max Eberl und Sportdirektor Christoph Freund derzeit mit ihren Stars führen müssen, stellte sich immer wieder die Frage: Wie reagiert der eine Star auf eine mögliche Verlängerung des einen oder anderen Kollegen?
Die Folgen des Davies-Deals
Mittlerweile ist klar: Zwei Dominosteine sind gefallen. Manuel Neuer bleibt bis 2026, Alphonso Davies‘ neuer Vertrag läuft bis 2030. Gerade beim Kanadier glichen die Gespräche einer Achterbahnfahrt - Streit inklusive.
Warten auf Musiala
Einigen Beobachtern gilt der Deal mit Davies als der „falsche“ Dominostein. Die Verlängerung mit Jamal Musiala hat nicht nur bei den Fans, sondern auch bei den Bossen oberste Priorität. Sie ist ohne Zweifel zukunftsweisend.
Doch auch die Verlängerung mit Davies bringt Schwung in den Verein. Die Einigung strahlt auf die anderen Verhandlungen aus. Musiala dürfte sich jedenfalls darüber freuen, dass sein kanadischer Kumpel in München bleibt. Vor gut zwei Wochen hatte sich der Youngster für Davies ausgesprochen und ihn als echten Freund bezeichnet. Trainer Vincent Kompany betonte derweil auf SPORT1-Nachfrage, dass Freundschaft unter den Stars auch im so hektischen und auf Erfolg getrimmten Fußball-Business noch ein wichtiger Punkt für den Erfolg sei.
Goretzka bleibt Verkaufskandidat
Während Musiala angesichts des Davies-Deals eine Unterschrift noch leichter fallen dürfte, wird die Luft für zwei andere namhafte Spieler dadurch dünner: Leon Goretzka und Leroy Sané. Da Davies zu finanziell verbesserten Konditionen unterschrieben hat und der FC Bayern laut Klub-Patron Uli Hoeneß über keinen „Geldscheißer“ verfügt, sind die Klubstrategen gezwungen, an anderer Stelle zu sparen. Während Sané bereits verkündet hat, auf Geld verzichten zu können, hält sich Goretzka im Hintergrund - auch weil sein Vertrag (anders als der von Sané) erst im Sommer 2026 ausläuft.
SPORT1-Informationen zufolge kam Sanés Marschroute bei den Vereinsbossen gut an, Goretzka ist hingegen weiterhin Verkaufskandidat Nummer 1. Und das, obwohl sich der 29-Jährige wieder in den Fokus gespielt hat. Da passte es dem FC Bayern ganz gut in den Kram, dass sich Gerüchten zufolge Galatasaray Istanbul um Goretzka bemühe.
Aktuell ist das Interesse der Türken nach SPORT1-Infos aber erkaltet. Zwar hatte man sich im Sommer 2024 für den Ex-Nationalspieler interessiert, damals wollte der Spieler aber nicht in die Türkei. Durch den Beraterwechsel von Goretzka sind die Karten ohnehin neu gemischt.
Kimmich wartet weiter ab
Keinen Einfluss dürfte die Verlängerung von Davies auf die Überlegungen von Joshua Kimmich haben. Das Verhältnis zwischen ihm und den Bossen hat sich in den letzten 12 Monaten deutlich verbessert, der DFB-Kapitän ist allerdings sogar bereit, sich mit seiner Entscheidung bis April Zeit zu lassen.
SPORT1 weiß: Kimmich wartet vor allem auf Vollzug bei Musiala. Dass Davies bleibt, ist für ihn ein untergeordneter Punkt. Fakt ist: Der Deal mit dem Kanadier war ein wichtiger Dominostein in den Planungen von Eberl & Co.
Fakt ist aber auch: Es ist nicht der alles entscheidende.